Soziale Netzwerke im Internet sind ein Phänomen, das die gesamte Art der Kommunikation verändert hat, von Marketingprodukten und der Informationsverbreitung bis zur Pflege von Freundschaften und Familienbeziehungen. Die Möglichkeit, Informationen schnell und weit zu verbreiten, hat einen unglaublichen Reiz–und sie hat Macht. Und ihr Einfluss sollte überprüft werden.
In ihrem neuen Buch, Connected, erläutern Dr. Nicholas Christakis, Professor an der Harvard Universität, und James Fowler, Assistenzprofessor an der Universität von Kalifornien in San Diego, USA, jahrelange Forschungen und kommen zu dem Schluss, „dass soziale Netzwerke, sowohl offline wie online, ausschlaggebend sind, um alles–vom Wahlverhalten bis zur Verbreitung von Krankheiten–zu verstehen. (Elizabeth Landau, „Obesity, politics, STDs flow in social networks", cnn.com)
Das Buch beleuchtet eine Anzahl von Möglichkeiten, mit einer großen Gruppe von Freunden in Verbindung zu stehen, was die gesamte Bevölkerung betreffen kann. Die Autoren behaupten, dass es aus Sicht der öffentlichen Gesundheit unbezahlbar sein kann, die Knotenpunkte der sozialen Netzwerke herauszufinden. So präsentieren sie beispielsweise die Idee, dass es, „statt jeden in der Bevölkerung gegen eine Krankheit zu impfen, genauso effektiv sein könnte, Menschen zufällig auszuwählen und sie nach den Namen ihrer engsten Freunde zu befragen, und dann diese Freunde zu impfen." Oder schauen Sie sich das an: „Wenn ein gemeinsamer Freund fettleibig wird, verdreifacht sich die Gefahr einer Person nahezu, ebenfalls fettleibig zu werden." Das Buch stellt fest, dass die geographische Lage dabei keine Rolle spielt und man sogar dann Gewicht zulegen kann, wenn ein Freund über 1000 Meilen entfernt dicker wird.
Was diese Studien zeigen, ist das Wesen von Gedanken, sich zu streuen–dass das Bewusstsein nicht an einen Ort gebunden ist; dass Gedanken Substanz sind und ansteckend sind, zum Guten wie zum Schlechten; und dass die physische Präsenz keine notwendige Komponente im Universum der Gedanken ist. Sie weisen auch auf die Wichtigkeit hin, solchen irrigen Einflüssen gegenüber wachsam zu sein. Einer der zentralen Punkte von Christian Science ist genau diese Tatsache. Mary Baker Eddy riet Folgendes: „In einer Welt der Sünde und Sinnlichkeit, die einer größeren Machtentfaltung entgegeneilt, ist es weise, ernsthaft zu überlegen, ob man vom menschlichen Gemüt oder vom göttlichen Gemüt beeinflusst wird. (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, Seite 82) Ohne Zweifel gibt es viel Gutes, das in Netzwerken geschieht, und der Einfluss von solchem Guten ist enorm. Aber es besteht auch eine Notwendigkeit, sich vor falschen Anweisungen zu hüten, die uns auf unproduktive Wege herabziehen können. Niemand möchte wirklich, dass ein Freund an Gewicht zunimmt oder sich mit einer Krankheit ansteckt.
Die Wahrheit ist, jeder von uns ist mit dem göttlichen Gemüt, mit Gott, verbunden, in dem stabilsten Netzwerk, das existiert. Unsere Gedanken sind Gott nicht fremd, weil sie in Ihm ihren Ursprung haben. „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet." (Jeremia 29) Der wahre Knotenpunkt des Universums von Ideen wird im Gemüt gefunden und wie die Speichen eines Rades strahlen die guten Gedanken von einer göttlichen Quelle aus.
Wenn wir diese Tatsache erkennen, wird es klar, dass Macht niemals ihren Ursprung im menschlichen Gemüt haben kann, sondern sie hat ihren Ursprung in der Gnade der Seele und der Fürsorge der Liebe. Jesus kannte seine und die genaue Verbindung anderer zu Gott und die Wirkung dieses Verständnisses waren Heilung und Erneuerung. Mary Baker Eddy verwies auf Jesu heilenden Weg als „ein göttlicher Einfluss, der im menschlichen Bewusstsein immer gegenwärtig ist und sich wiederholt..." (WuG, Seite xi). Die Wahrheit, die Jesus lehrte und praktizierte, bewies, dass die heilende Macht nichts Persönliches war, sondern jedem zur Demonstration und zum Gebrauch zur Verfügung steht, und Christian Science ist die vollständige Erklärung dieser Tatsache.
Ein Mann mit großer Autorität, ein Hauptmann, bat einmal Jesus um Hilfe. Sein Knecht, der ihm lieb war, war dem Tod nahe. Obwohl er gewohnt war, Befehle zu erteilen und die Gedanken derjenigen zu führen, die ihm Meldung erstatteten, suchte er in diesem Fall eine höhere Autorität, einen Einfluss jenseits menschlicher Macht, jenseits eines Freundeskreises. Er suchte den Christus. Aber als Jesus in der Nähe seines Hauses war, gab der Hauptmann eine überraschende Erklärung. Er sagte: „Sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund." Der Glaube dieses Mannes beeindruckte Jesus stark. Der Hauptmann muss etwas davon erhascht haben, dass die heilende Macht des Christus nicht in Verbindung mit Zeit, Ort, einer Berührung oder einer Kommunikation von Angesicht zu Angesicht stand. „Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund." (Siehe Lukas 7)
Man könnte sagen, dass das Netzwerk der Freunde des Hauptmannes das Leben seines Knechtes gerettet hat. Diese Freunde mobilisierten und streckten sich aus nach dem Christus, überbrachten die Botschaft des Hauptmannes und alle profitierten von der daraus resultierenden Heilung. Ist es nicht das, was unsere Verbindungen ebenfalls tun sollten? Im Kreise unserer Freunde und Kontakte, der für viele eben durch die sozialen Netzwerke stark gewachsen ist, kann das, was wir mit allen teilen, zum Segen werden. Es können sich Gedanken eines göttlichen Ursprung verbreiten, die das größere Gute und letztlich Heil bewirken. Das wahre Muster unserer Netzwerke sollte sein, diesen heilenden Christus sich verbreiten zu sehen, einen Einfluss von Gesundheit und Wohlergehen.
