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Lebendige Kirche

Letzter Teil dieser Serie

Mary Baker Eddy und die lebendige Kirche

Aus der August 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Eine neue Organisation wächst

Aus der mutigen Entscheidung, die anfängliche Kirche aufzulösen, wurde eine neue Kirchenorganisation mit einer „universalen“ Auffassung und einer weltweiten Mitgliedschaft, die ebendiese Auffassung widerspiegeln sollte und mit ihren ausgesprochen demokratischen Zweigkirchen zusammenarbeitet, die wiederum auf den Demonstrationen ihrer örtlichen Mitglieder aufgebaut sind. Schauen Sie auf den Seiten 72 bis 73 nach, um die klare Unterscheidung zwischen den beiden Organisationen zu erkennen – durch die Satzung „Die Mutterkirche einzigartig“ und den Satz: „Zweigkirchen dürfen das Handbuch der Mutterkirche nicht übernehmen. ...“

Wie oft habe ich bei meinen Erfahrungen in den Zweigkirchen gehört, dass wir die Satzungen der Mutterkirche abbilden müssen? Und doch ist das nicht die Rolle, die sie für Zweigkirchen bestimmt hat. Ihre Genialität erlaubt es der Bewegung der Christlichen Wissenschaft, die Bühne der Welt zu übernehmen und die Heilmission zu erfüllen, ohne in eine Zwangsjacke gesteckt zu werden. Was für eine Inspiration!

Eine andere Stärke des Kirchenhandbuchs kommt in diesem Zitat aus Die Erste Kirche und Verschiedenes zum Ausdruck: „Davon bin ich überzeugt, dass jede Regel und Satzung dieses Kirchenhandbuchs die Geistigkeit dessen, der sie befolgt, erhöhen und seine Fähigkeit, die Kranken zu heilen, die Leidtragenden zu trösten und die Sünder wachzurütteln, stärken wird.“ (S. 230)

Wieder können Sie das bekannte Thema der weiterreichenden Mission der Kirche erkennen, aber beachten Sie, wie jede Regel und jede Satzung in diesem Zusammenhang den einzelnen Menschen betrifft und wie viel auf der Demonstration der Christlichen Wissenschaft des Einzelnen beruht. Das Kirchenhandbuch enthält ungefähr genauso viele Satzungen zum Verhalten für Mitglieder der Mutterkirche wie zur Struktur der Kirche.

Und scheint nicht gerade hier ihre Genialität durch? In einem Brief, der persönliche Führung anprangert, schrieb sie: „Lass das Handbuch die Autorität für das Verhalten der Kirchenmitglieder sein.“ (Lo1662, Mary Baker Eddy an Alfred Farlow, 7. Juli 1904, The Mary Baker Eddy Collection) Also gewährleistet sie, dass die Kirchen die notwendige Struktur und die Handlungsweise der Christlichen Wissenschaft und der Christlichen Wissenschaftler durch die vier Mutterkirchenmitglieder und einen im Journal eingetragenen Praktiker, die laut Kirchenhandbuch erforderlich sind, um eine Zweigkirche zu werden, einhalten können. (Beachten Sie, wie viele Anforderungen in den Satzungen mit dem Verhalten und der Disziplin der Mitglieder zu tun haben, mit Bezug auf die Praxis des Heilens und des Pflegens.)

Und es stehen keine Anforderungen an den Bau der Kirchen im Kirchenhandbuch außer für die Mutterkirche. Ich möchte Ihnen gerne einen Brief über den Aufbau einer Zweigkirche vorlegen – jemand hatte an den Schriftführer der Mutterkirche zu der Frage, wer eine Kirche gründen könnte, geschrieben. William B. Johnson, Direktor und Schriftführer, antwortete:

25. Juli 1903

Mrs. Olive Weymouth und Andere,
Skohegan, Maine

Liebe Freunde,

wir haben Ihren Brief vom 20. Juli 1903 erhalten und als Antwort darauf will ich feststellen, dass die Satzungen in unserem Kirchenhandbuch eindeutig aussagen, wer eine Zweigkirche gründen kann.

Was bedeutet also „im Arbeitsfeld tätig“? Ich antworte mit der Frage: „Würden Sie jemanden als wahren Arbeiter in der Christlichen Wissenschaft betrachten, der seine Zeit nicht der Praxis widmen würde?“

„Die Mindestzahl an Mitgliedern, die benötigt werden, um eine Kirche zu gründen?“ Dies ist durch das Gesetz Ihres Landes festgelegt und diese Information bekommen Sie von einnem Rechtsanwalt. Ich glaube, die Zahl ist von Land zu Land unterschiedlich.

Ein Wort darüber, wie eine Kirche organisiert wird. Sie sagen, dass keiner der Unterzeichner dieses Briefes Klassenunterricht hatte. Ich finde keinen dieser Namen in der Liste der Praktiker im Christian Science Journal.

Lassen Sie mich fragen: „Sind Sie sicher, dass unter denen, die Sie aufzählen, Leute sind, die verantwortungsvolle Positionen als Kirchenbeamte den Anforderungen der Christlichen Wissenschaft gemäß erfüllen können? Sind sie fähig, sich selbst und ihre Ämter gegen die subtilen Angriffe der bösartigen mentalen Suggestion zu verteidigen? Haben sie bewiesen, dass sie dazu in der Lage sind?“ Wenn nicht, dann wäre die Kirche von Anfang an gefährdet. Ich habe so viele bedauernswerte Ergebnisse durch die Organisation von Kirchen erlebt durch Leute, die nicht fähig waren, sich zu schützen, dass ich denke, es ist meine heilige Pflicht, ein Wort zur Vorsicht zu sprechen, wenn ich zur Gründung einer Kirche gefragt werde oder wenn ich um Rat gebeten werde. Heilen, Heilen, Heilen ist nötig, und wenn Heilen nicht ständig geschieht, wird die reine Gründung einer Kirche nicht viel mit dem Erfolg unserer Sache zu tun haben.

Mit freundlichen Grüßen

Und es gibt noch mehr dieser und ähnlicher Briefe! Auch wenn er nicht Mary Baker Eddy nach den Antworten gefragt hat, beruhten sie doch auf Gesprächen mit ihr.

Mary Baker Eddy wollte bescheidene Gebäude für die Gottesdienste, aber sie übertrug diesen Wunsch nicht auf die wachsende Bewegung, sondern erlaubte den Zweigen, dies selber zu entscheiden. Aber sie konnte sehr direkt sein; sie schrieb einmal: „Strebt Ihr in der Christlichen Wissenschaft danach, der beste Christ auf Erden zu sein, oder strebt Ihr danach, die teuersten Gebäude der Welt zu haben? Strebt Ihr danach, das Bestmögliche aus der Materie zu machen, die, wie Ihr zugebt, unwirklich ist, oder strebt Ihr danach, das Meiste aus Geist zu machen, der, wie Ihr zugebt, Alles ist ... Die bescheideneren und weniger beeindruckenden materiellen Bauwerke bezeugen euren geistigen Gedankenzustand und umgekehrt. Zeigt euch jetzt der Welt als aufrichtig in dem, was Ihr sagt, oder streicht Euren Namen von der Liste der Christlichen Wissenschaftler.“ (Lo7169, Mary Baker Eddy an Archibald McLellan, November 1908, The Mary Baker Eddy Collection) Obwohl Mary Baker Eddy das Folgende geschrieben hat, wie wir in der Sammlung an ihrer Handschrift erkennen können, wurde es im Christian Science Sentinel vom 5. Dezember 1908 unter dem Namen von Archibald McLellan veröffentlicht: „Eine Vereinigung, die über eine Million Dollar zahlen kann, um ein elegantes Kirchengebäude zu errichten, sollte den Namen Christliche Wissenschaft aufgeben oder bereit sein, unserer Sache auf andere Weise zu helfen ...“ (V00452, Mary Baker Eddy an Anne Dodge, 17. Oktober 1903, The Mary Baker Eddy Collection)

In vielen ihrer Briefe zur Einweihung von Zweigkirchen sehen wir, dass sie die Mitglieder von dem Gebäude wegund auf den Felsen hinweist, auf die wahre Struktur, auf der die Kirche gebaut wurde.

Gemeinsam auf Mary Baker Eddys Vision hinarbeiten

Anders als andere religiöse Führer vermied Mary Baker Eddy den Sog der Popularität und die subtile Korruption, die oft durch die Art der Autorität entsteht, die sie als Führerin der Kirche der Christlichen Wissenschaft hatte. Sie hatte eine Kirche errichtet, deren Fundament auf dem Felsen, Christus, stand und nicht auf einen persönlichen Führer baute; die fähig ist, auf der Höhe der Zeit zu bleiben und eine geistige Sprache zu finden, die heute zu dem unterschiedlichsten Publikum spricht, ohne ihre heilige Theologie zu verlieren – Anpassung anstatt Abschwächung. Wie viel Mut hat sie uns gezeigt – eine grundlegend wichtige Eigenschaft, damit wir alle lernen, unseren Blick auf die Bedürfnisse einer sich ständig wandelnden Welt zu richten. Sie hätte das Angebot ihrer Schwester Abigail, bei ihr ein Zuhause zu finden, annehmen und vermutlich ein einigermaßen komfortables Leben als kränkliche Schwester führen können.

Sie hätte einfach nur Gott für ihre Heilung dankbar sein und wieder zu einem ruhigen Leben in Lynn zurückkehren können.

Sie hätte der einzige Prediger und Lehrer und Heiler bleiben können und die Christliche Wissenschaft wäre mit ihrem Tod wahrscheinlich auch gestorben.

Sie hätte Wissenschaft und Gesundheit so belassen können, wie es 1875 herausgegeben worden ist. Ein Buch für seine Zeit, aber kein Buch für alle Zeiten.

Sie hätte berechtigterweise 1907 nach dem Next Friends Suit – dem Gerichtsverfahren durch die nächsten Freunde – „in Rente“ gehen und sich nach Pleasant View zurückziehen können und geliebt von ihrer Gemeinde ein komfortables Leben leben können. Stattdessen wusste sie, dass sie noch mehr Arbeit zu leisten hatte, und entwurzelte sich selbst, als sie mit 86 Jahren in ein Haus zog, das ihr nie gefiel, um ihr Lebenswerk zu vollenden.

Was erwartete sie also von uns? Es wird berichtet, dass sie sagte, sie „sehne sich nach dem Tag, da niemand eine Kirche der Christlichen Wissenschaft betreten kann, ganz egal wie krank oder sorgenbeladen er sein mag, ohne geheilt zu werden, und dass dieser Tag nur kommen kann, wenn jedes Mitglied dieser Kirche die in der wöchentlichen Bibellektion enthaltene Wahrheit studiert und demonstriert und das so vorbereitete Bewusstsein mit in den Gottesdienst bringt. (Florence Clerihew Boyd, „Healing the Multitudes, Christian Science Sentinel, 1. Juli 1916, S. 866) Das erwartete sie von jedem Einzelnen unter uns.

Nichts als Organisation kann diese Sache retten

Aber was ist mit denen, die ihren Glauben an die ununterbrochene Organisation der Kirche missverstanden? Als sie hörte, dass einige Mitglieder ihre Meinung so auslegten, dass die Zeit kommen würde, in der Organisation aufhören würde oder sie nicht länger an die Organisation glauben würden, sagte sie: „Ich habe gelernt, dass nichts als Organisation diese Sache für die Menschheit retten und sie vor den alles verschlingenden Desorganisierern schützen würde. Der Apostel vergleicht die Kirche mit dem Leib Christi ... Wenn Sie also seine Kirche zerbrechen, zerbrechen Sie dann nicht seinen Leib und vergießen sein Blut?“ (Lo7892, Mary Baker Eddy an Joseph Adams, 27. April 1887, The Mary Baker Eddy Collection) und „Gebt nie die Satzungen auf, noch die konfessionelle Regierung der Mutterkirche. Wenn ich nicht persönlich bei euch bin, haben euch das Wort Gottes und meine Anweisungen in den Satzungen bis hierher geführt und bleiben bestehen, um euch sicher weiterzuführen ...“ (L00325, Mary Baker Eddy an die Direktoren der Mutterkirche, 27. Februar 1903, The Mary Baker Eddy Collection) Aber am besten gefällt mir dies: „Organisation ist eine Kleinigkeit, bei all ihrem Wert. Es geht einfach nur darum, Dinge durch Zusammenarbeit zu erledigen.“ (Erinnerungen von Judge Clifford P. Smith, S. 6)

Lassen Sie uns die Herausforderung annehmen und zusammenarbeiten, um die Vision unserer Führerin für ihre Mutterkirche, ihre Mitglieder und ihre Zweige zu verwirklichen.

Dieser Beitrag wurde erstmals im Christian Science Journal

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