Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Spiritualität & Heilen

Wir vertrauen auf die wahre Wissenschaft

Aus der August 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Jack Hubbel ist Praktiker und Lehrer der Christlichen Wissenschaftund lebt in Palo Alto in der Nähe von San Francisco, Kalifornien, USA.

Ersetzen wir Angst, Besorgnis und Zweifel durch Vertrauen in das göttliche Prinzip: Gott. Denn wenn wir das tun, dann öffnet sich die unvorhersehbare Straße des Lebens zu wunderbaren Wegen – Wegen voller Chancen und voller Segnungen für uns und andere, wie es der Lehrer und Praktiker der Christlichen Wissenschaft Jack Hubbell gelernt hat.

Zur Zeit der großen Bands wie Artie Shaw, Benny Goodman und Glenn Miller spielte Jack Hubbell in seiner eigenen Swing Band „The Varsity Club“ und leitete sie. Damit verdiente er das Geld, das er für sein Studium an der Universität von Oklahoma brauchte, an der er einen Abschluss als Ingenieur erwarb. Nach der Universität diente Mr. Hubbell in der Luftwaffe und arbeitete danach für einen Elektronikkonzern.

Als ich vor einiger Zeit mit Mr. Hubbell sprach, erinnerte er sich daran, wie er Praktiker und Lehrer der Christlichen Wissenschaft wurde. Er sprach über seine Einsichten in christlich-wissenschaftliches Heilen und erklärte, wie sein beruflicher Hintergrund als Ingenieur ihm eine besondere Sichtweise ermöglicht.

Jack Hubbell: In all den Jahren habe ich viele wunderbare Heilungen durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft und durch die Lehren Christi Jesu erlebt, aber ich habe mich gefragt: „Wer war der erfolgreichste Mensch, der je gelebt hat? Einstein? George Washington? Beethoven? Martin Luther? Sir Isaac Newton? Mary Baker Eddy?“ Es gibt so viele wunderbare Menschen, die die Welt gesegnet haben. Aber der bei Weitem erfolgreichste Mensch, der je gelebt hat, war Jesus. Er war so erfüllt mit dem Geist des Christus – was bedeutet, dass er mit dem vollkommenen geistigen Verständnis von Gott und Gottes vollkommener Schöpfung lebte.

Jesus hat der Menschheit dieses geistige Verständnis auf so anschauliche Weise gezeigt, auf eine Weise, die über jeden Zweifel hinaus deutlich gemacht hat, dass er in völligem Einklang mit dem Christus lebte. Und Mary Baker Eddy definierte Christus nicht als Person, sondern als „die wahre Idee Gottes“. (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 54) Jesus bekam die große Macht Gutes zu tun, weil er in Harmonie mit der wahren Idee Gottes lebte. Er heilte die Kranken, überwand Zeit und Raum, speiste Zehntausende, weckte Tote auf.

Es ist allgemein anerkannt, dass Jesus Wunder wirkte. Mit meinem Hintergrund als lngenieur habe ich den Begriff „Wunder“ abgelehnt. Ich erkannte vielmehr, dass alles nach einem bestimmten Gesetz geschehen muss. Es gab zum Beispiel eine Zeit, in der es als Wunder galt, dass Menschen mit einer Maschine durch den Raum fliegen würden, die schwerer war als Luft. Aber heutzutage hält niemand ein Flugzeug für ein Wunder. Es wird als Ergebnis des Verständnisses und der Anwendung aerodynamischer Gesetze gesehen. Diese Gesetze haben schon immer bestanden. Sie mussten nur entdeckt und angewendet werden.

Die Christliche Wissenschaft offenbart, dass Jesus keine Wunder vollbracht hat. Er bewies geistige, göttliche Gesetze. Das ist spannend. Denn wenn es Gesetze sind, dann müssen sie jedem Menschen hier und jetzt zur Verfügung stehen. Wie hätte Jesus sonst sagen können: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird größere als diese tun.“ (Johannes 14) Es ist spannend darüber nachzudenken, genau die gleichen Gesetze zu beweisen, die Jesus bewiesen hat, wenn auch nur in geringerem Maße.

Das ist wirklich spannend, Mr. Hubbell. Deswegen sind wir Christliche Wissenschaftler.

Das ist absolut richtig. Und wissen Sie, ich halte es nicht für egoistisch, die Werke zu tun, die Jesus tat. Ich halte es für wahre Menschlichkeit, weil wir wissen, woher die Fähigkeit stammt, diese göttlichen Gesetze zu beweisen.

Von Gott, unserem göttlichen Prinzip. Und wir könnten uns fragen: Wie erlangt man das Vertrauen, dass es wirklich göttliche Gesetze gibt – und dadurch das Vertrauen in die Christliche Wissenschaft? Ich kann mir vorstellen, wir gewinnen es durch Studieren und durch die Ereignisse in unserem eigenen Leben, meinen Sie nicht auch?

Das tue ich. Ich kann mich an einige Ereignisse in meinem Leben erinnern, die mein Verständnis und mein Vertrauen in die Christliche Wissenschaft gestärkt haben. Eines davon geschah, als ich bei der Air Force diente. Es war im Krieg in Korea, also in den 50er Jahren. Ich war dort als Elektronikoffizier. Und ich kann mich erinnern, wie ich sagte: „Elektronikoffizier? Ich verstehe nichts von Elektronik. Ich bin Ingenieur für Mechanik.“ Man sagte mir: „Das ist schon in Ordnung. Sie schaffen das.“ Sie wollten mich auf eine Schule schicken, um Elektronik zu lernen. Offen gesagt war ich sehr unglücklich mit der Aufgabe und fragte den Personalbeamten nach anderen Arbeitsplätzen, darunter auch nach einer Position im Beschaffungswesen für industrielle Güter. Mir wurde gesagt, für diese Position brauche man einige Jahre Erfahrung in der Industrie sowie im Flugzeugbau oder in der Qualitätskontrolle. Er sagte mir, dass so eine Position für mich – für einen, der direkt von der Universität kam – absolut nicht infrage kam. Also ging ich in den Kurs als Ingenieur für Elektronik.

Nun, nach einigen Wochen – nachdem ich viel darüber gebetet hatte – beschloss ich, einen Brief mit der Bitte um Versetzung zu schreiben, in dem stand, dass ich das Gefühl hatte, ich könnte der Luftwaffe in einer anderen Position besser dienen. Mein Kommandant sagte, der Brief würde nichts erreichen; ich würde nur meine Zeit verschwenden. Trotzdem betete ich weiter und hielt an der Wahrheit fest, dass wir „in ihm leben, weben und sind.“ (Apostelgeschichte 17) Ich wusste, ich konnte nicht von Gott getrennt sein. Deswegen konnte ich nicht vom Guten getrennt sein oder einen flaschen Arbeitsplatz haben. Ich arbeitete mit den Worten des Apostels: „Denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.“ (Römer 13) Ich bekräftigte, dass ich nur den feststehenden göttlichen Kräften unterworfen bin und deshalb Gott, und nicht ein Personalbeamter, meinen rechten Platz bestimmt. Und es beschämt mich, Ihnen sagen zu müssen, Mr. Hildner, dass ich die ganze Zeit über gebetet habe, dass Gottes Wille geschehen muss, aber es nicht wirklich so gemeint habe. Ich befürchtete, Gott würde Mist bauen und mich an die falsche Stelle setzen. Aber natürlich, die Bibel sagt uns: „Die Schritte eines Mannes sollen fest werden, und er hat Freude an seinem Weg.“ (Psalm 37)

Also bestätigte ich zum ersten Mal wirklich, dass Gottes Wille – der Wille des göttlichen Gemütes, eines der sieben Synonyme, die Mary Baker Eddy uns gegeben hat – ganz sicher geschah und dass er nur gut sein konnte. Dies bedeutete, dass ich mich darüber freuen durfte, dass ich auf dem richtigen Platz sein würde, die richtige Arbeit tun würde, selbst wenn ich als Offizier für Elektronik arbeiten würde.

Am nächsten Tag wurde ich zum Personaloffizier gerufen und mit der Frage begrüßt: „Leutnant Hubbell, wen kennen Sie im Pentagon?“ Ich antwortete: „Ich kenne niemanden im Pentagon. Warum fragen Sie?“ Und er sagte: „Sie werden versetzt. Es wurden mehrere Versetzungsanträge gestellt und alle anderen wurden abgelehnt. Wer macht hier also wem etwas vor? Sie müssen jemanden im Pentagon kennen.“

Und ich sagte: „Nein, Sir, das tue ich nicht.“ Und er sagte – und ich erinnere mich genau an seine Worte: „Nun, wenn Sie niemanden im Pentagon kennen, dann müssen Sie jemanden kennen, der noch viel höher steht. Und der muss Sie auch kennen.“

Und ich erinnere mich, dass ich dachte: „Ja, ich kenne jemanden, ganz hoch oben, der mich kennt.“ Und der Offizier sagte: „Sie werden nicht nur irgendwohin versetzt, sondern Sie werden zu einem der besten Arbeitsplätze in der ganzen Luftwaffe berufen.“

Ich sagte: „Ich habe keine Ahnung, wo das sein könnte.“ Und er sagte: „Sie werden zum Hauptquartier berufen, zum Eastern Air Procurement (Beschaffungswesen für die östliche Luftwaffe), 655 Madison Avenue, New York City.“

Es hätte keinen besseren Platz geben können, es gab keine bessere Berufung. Das war auf jeden Fall ein sehr bedeutendes Ereignis in meinem Leben, eine bedeutende Heilung, man könnte sagen, eine bedeutende Demonstration dessen, wie Gott mein Leben regiert.

Wie Gott Ihr Leben konstruiert hat!

Zweifellos! Ich konnte abends Kurse an der Columbia Universität besuchen und im West Side Tennis Club Tennis spielen. Ich konnte zum halben Preis oder umsonst Theater und Konzerte besuchen. Ich traf meine spätere Frau und, und, und. Und hier war ich nun, frisch von der Universität, und habe mich hingesetzt und mit leitenden Angestellten aus der Flugzeugindustrie gesprochen. Es war unglaublich! Es war ein sehr bedeutsames Ereignis in meinem Leben. Ich habe dann fast zwei Jahre lang in Manhattan gelebt und gearbeitet. Und als ich die Luftwaffe verließ, begann ich bei Douglas Aircraft in Tulsa, Oklahoma, zu arbeiten. Ich hatte geheiratet und wir lebten eine ganze Zeit dort, bevor ich wieder nach New York zurückkehrte. Ich nahm Elementarunterricht der Christlichen Wissenschaft. Mir wurde bewusster, dass Christliche Wissenschaft die wahre Wissenschaft ist. Während ich also im Ingenieurwesen tätig war, wie ich schon sagte, begann ich mehr und mehr darüber nachzudenken, in die öffentliche Heilpraxis zu gehen.

Gab es noch andere Ereignisse, die Sie näher dahin schubsten, Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu werden?

Ich hatte schon sehr früh das Gefühl, dass ich danach strebte, die göttlichen Gesetze zu verstehen, und dass ich vielleicht eines Tages Praktiker der Christlichen Wissenschaft werden würde. Und dadurch anderen Menschen helfen könnte, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Aber ich hatte das Gefühl, das läge in ferner Zukunft. Als ich also ein Büro eröffnete und in die Heilpraxis ging – noch bevor ich im Journal inserierte –, behielt ich zunächst meine Arbeit in einem Eletronikkonzem. Dann sah ich eines Tages in der Zeitung The Wall Street Journal in der Rubrik „Hilfe gesucht“ ein Stellenangebot für einen Verwalter des Atomkernbeschleunigers an der Universität Princeton. Das klang sehr interessant. Ich konnte jedoch nicht gleich anrufen oder darauf antworten, weil ich gerade mitten in einem Projekt war. Aber ich rief ein paar Monate später an und erfuhr, dass die richtige Person für diese Stelle noch nicht gefunden war. Ich wurde zu einem Interview nach Princeton gebeten. Nun, ich fand Princeton sehr schön und es war keine Frage, dass die Universität absolute Weltklasse war. Wir sprachen über den Arbeitsplatz und es war für mich sehr spannend, als mir alles gezeigt wurde. Wir kamen am Büro Einsteins vorbei und an denen einiger anderer Physikerkoryphäen der Welt, wie Oppenheimer. Es war sehr spannend, die Atmosphäre zu erleben. Der Arbeitsplatz wurde mir angeboten, ich würde mehr verdienen als bisher und für meine drei Kinder wurde ein vierjähriges Stipendium zum Studieren angeboten.

Also nahm ich die Position an. Ich hatte das Gefühl, ich hätte den idealen Platz gefunden, mit der idealen Arbeit, an dem ich mit Menschen von Weltklasse arbeiten würde. Bevor ich am Tag des Interviews wieder abfuhr, wurde ich noch dem Vorsitzenden der Abteilung vorgestellt. Er war sehr nett, sehr warmherzig und bei unserem Gespräch fragte er mich: „Mr. Hubbell, was ist das oberste Ziel in Ihrem Leben? Was glauben Sie, was Sie am liebsten in Ihrem Leben vollbringen wollen?“ Und ich dachte: „Oh, nein, warum stellt er mir ausgerechnet diese Frage?“ Ich antwortete: „Durch das Verständnis und die Demonstration der Wissenschaft der Menschheit zu dienen und sie zu segnen.“ Nun, diese Antwort schien ihm zu gefallen. Aber ich wusste, dass ich etwas sehr Wichtiges darin verborgen hatte. Mein oberstes Ziel war es, der Menschheit durch das Verständnis und die Demonstration der Christlichen Wissenschaft zu dienen.

Auf der Fahrt nach Hause fragte ich mich: „Also, wenn dies mein oberstes Ziel ist, warum sollte ich dann damit warten, bis die Kinder erwachsen sind? Warum gehe ich nicht gleich hauptberuflich in die Praxis?“

Und dafür entschied ich mich dann. Meine Frau unterstütze mich sehr und am nächsten Tag reichte ich in der Firma meine Kündigung in zwei Wochen ein. Ich rief den Vorsitzenden in Princeton an und sagte ihm, dass seine Frage ein Auslöser gewesen war. Ich sagte ihm, dass ich beschlossen hatte, dass ich der Menschheit am besten durch das Verständnis und die Demonstration der Christlichen Wissenschaft dienen konnte. Er war sehr freundlich und sehr verständnisvoll. Der Rest ist Geschichte. Ich ging sofort in die hauptberufliche Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft.

Und ich habe es nie bereut. Es gab Zeiten, in denen ich mich gefragt habe: „Wenn ich nach Princeton gegangen wäre, was würden meine Kinder dann heute tun?“ Alle drei Kinder haben einen Studienabschluss und leben sehr glücklich und zufrieden.

Wo stehen Sie heute im Gegensatz zu Ihrem Beginn als professioneller Heiler in Bezug auf Wachstum und Entwicklung?

Wir wachsen ständig. Wir lernen mehr über Gott und über unsere Beziehung zu Ihm. Ich denke, eines der Dinge, die ich gelernt habe, ist wohl, mehr Vertrauen darauf zu haben, dass die göttliche Wahrheit die Lügen, die der Irrtum uns präsentiert hat, zerstört. Und das macht mein Denken aus.

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein wichtiges Treffen im Büro und auf der Hinfahrt geraten Sie hinter den langsamsten Fahrer der Welt. Also können Sie denken: „Mach voran! Bewege dein Auto! Komm, fahr doch mal!“ Aber Sie können stattdessen auch denken: „Wenn ich wirklich darauf vertraue, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Platz bin, dann brauche ich nichts zu befürchten. Ich kann diese Bedenken überwinden.“ Ich habe gelernt, Ängste und Befürchtungen durch Vertrauen zu ersetzen Ungeduld durch Vertrauen zu ersetzen. Ich bin der Auffassung, dass dies sehr wichtig ist. Wenn wir voller Zuversicht sind, dann können wir sehr geduldig und furchtlos und ruhig sein.

Was haben Sie noch darüber gelernt, erfolgreicher Heiler zu sein?

Ich glaube, was ich noch gelernt habe, ist, dass christlich-wissenschaftliche Behandlung nicht bedeutet, dass ein Mensch einen anderen unvollkommenen Menschen berichtigt. Es ist die Wahrheit, die eine Lüge über eine vollkommene Individualität richtigstellt. Das ist für mich in der Praxis sehr wichtig. Denn wenn jemand um Hilfe bittet und jemand dies oder jenes Problem hat, dann besteht die Tendenz, es als etwas Wirkliches zu behandeln. Nein, wir berichtigen eine Lüge. Und wie berichtigen wir eine Lüge? Indem wir die Wahrheit kennen! Jesus sagte: „[Ihr] ... werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8) Er traf genau den Punkt. Nicht ein Mensch korrigiert den anderen Menschen. Selbst Jesus sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun“ ... „Der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke.“ (Johannes 5 und 14) Es ist also die Wahrheit, die eine Lüge berichtigt. Wenn wir die Lüge berichtigen, haben wir alles berichtigt, was das Problem ausmacht.

Und die Wahrheit, über die Sie sprechen, hat die göttliche Wahrheit hinter sich – die, wie Eddy erkannte, Gott ist.

Ja, und Eddy erkannte auch ein anderes Synonym für Gott, das, wie wir schon erwähnt haben, das göttliche Prinzip ist, die Ursache der Gesetze, die Jesus bewies. Sie hat kein theologisches Programm erfunden. Um es zu wiederholen: Jesus bewies Gesetze, also müssen diese Gesetze auch hier und jetzt für Sie und für mich anwendbar sein. Ich würde sagen, dass es eins der wichtigsten Dinge ist, die ich für mich gelernt habe, zu erkennen, dass geistiges Heilen Wahrheit ist, die eine Lüge berichtigt. Heilen offenbart die Wahrheit. Es berichtigt nicht einen wirklichen, unvollkommenen Zustand der Materie, sondern vielmehr die Lüge, dass ein unvollkommener materieller Zustand wahr wäre.

Ich würde Sie gerne etwas zum tierischen Magnetismus fragen – ein Begriff, den Christliche Wissenschaftler benutzen, ein Begriff, der für Nicht-Christliche Wissenschaftler seltsam oder antiquiert wirken könnte. Könnten Sie etwas darüber sagen, was tierischer Magnetismus ist, wie er wirkt und wie wir ihn durchschauen können?

Ich glaube, hier beginnen wir am besten mit dem Gleichnis Jesu über das Unkraut und den Weizen. (Siehe Matthäus 13) Jesus hat dieses Gleichnis verwendet, um das menschliche Bewusstsein zu erklären. Das menschliche Bewusstsein ist ein Begriff, den wir nutzen, um auf die Vermischung von Unkraut und Weizen hinzuweisen. Der Weizen steht für göttliche Eigenschaften, so wie Liebe, Intelligenz, Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit. Und das Unkraut, das schädliche Unkraut, steht für Angst, Unmut, Eifersucht und so weiter. Der Name des Spiels ist, wie Jesus aufgezeigt hat, das Unkraut zu beseitigen. Und warum ist das so wichtig? Weil wir das, was wir in unserem menschlichen Bewusstsein festhalten, in unserer täglichen Erfahrung manifestieren. Was wir sehen, fühlen und hören, sind Darstellungsweisen unseres Bewusstseins.

Ich sehe dies als MB=ME: Menschliches Bewusstsein ist gleich menschliche Erfahrung. Wenn wir unsere menschliche Erfahrung verbessem wollen, unsere ME, dann müssen wir erst unser menschliches Bewusstsein verbessern, unser MB. Und wie machen wir das? Indem wir die Wahrheit in unser Bewusstsein einfließen lassen. Göttliche Wahrheit zerstört das Unkraut – entfernt die falschen Vorstellungen. Wenn wir also das Sonnenlicht der Wahrheit in unser menschliches Bewusstsein einfließen lassen, dann fühlen und sehen wir, wie das Sonnenlicht der Wahrheit sich in unserer menschlichen Erfahrung kundtut.

Dies führt uns jetzt zu einer wichtigen Frage: Woher kam das Unkraut? Woher kommen die Lügen über die vollkommene Schöpfung Gottes? Nun, sie kommen von dem, was in der Christlichen Wissenschaft als tierischer Magnetismus bezeichnet wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass tierischer Magnetismus nur ein Begriff ist. Tierischer Magnetismus ist keine große, machtvolle Ursache vom Bösen – irgendeine dunkle, gespenstische Kraft. Es ist nur ein Begriff, der genutzt wird, um ein angenommenes Gegenteil der Wahrheit zu bezeichnen. Er bezieht sich auf eine falsche Auffassung von Lügen über Gott, die so tun, als hätten sie Macht – die Macht, Böses zu erschaffen und Leiden und Sorgen zu verursachen.

Wie pflanzt also der tierische Magnetismus das Unkraut in unser Bewusstsein? Nun, diese Frage führt uns zu einem anderen Begriff: aggressive mentale Suggestion. Wenn wir es mit falschen Anregungen zu tun haben, die sich als unsere eigenen Gedanken verkleiden, so wie: „Ich fühle mich krank“ oder „Ich bin einsam“ oder „Ich bin nicht gut genug versorgt“ – dann sind das aggressive mentale Suggestionen. Wie schützen wir uns gegen aggressive mentale Suggestionen? Indem wir die Ausstrahlung der Wahrheit durch den Christus anerkennen – die wahre Idee Gottes, die zum menschlichen Bewusstsein kommt, um Lügen oder falsche Vorstellungen zu zerstören. So sicher, wie Licht die Dunkelheit zerstört, so sicher zerstört Wahrheit eine Lüge und der Christus zerstört den Antichrist oder den tierischen Magnetismus.

Wir müssen uns nur merken, dass der tierische Magnetismus nicht wirklich ist. Deshalb hat er keine Macht und wir brauchen ihn nicht zu fürchten. Es ist nur ein Begriff, den wir nutzen, um eine angenommene Ursache zu beschreiben. Aber zu erkennen, dass tierischer Magnetismus nur ein Begriff ist, bedeutet nicht, seine anscheinende Existenz zu ignorieren. Wir handhaben ihn, indem wir sein Nichtsein erkennen.

War es nicht Isaac Newton, der gesagt hat, dass es zu jeder Aktion eine gleichwertige und entgegengesetzte Reaktion gibt – mit der gleichen Kraft, aber einer gegensätzlichen Richtung? Also kann es für jede Wahrheit ein theoretisches Gegenteil geben. Aber es ist nur ein angenommenes Gegenteil. Das Gegenteil von Licht ist Dunkelheit. Aber die Dunkelheit kann das Licht nicht verändern oder dem Licht schaden. Das Gegenteil von Wahrheit ist nicht wahr. Das Gegenteil der Wirklichkeit ist nicht wirklich. Deshalb kann es nichts bewirken.

Der Weizen der göttlichen Wahrheit zerstört also das Unkraut des sterblichen Irrtums – der Weizen des Christuseinflusses zerstört das Unkraut des tierischen Magnetismus. Und all dies geschieht im Bewusstsein. Ich habe das Gefühl, wir reden im Grunde von mentaler Landwirtschaft, nicht wahr?

Ja, darüber reden wir. In unserem Leben geht es um das, was wir in unserem Bewusstsein ernten – Wahrheit oder Irrtum – weil das, was wir in unserem Bewusstsein ernten, unsere Erfahrungen prägt.

Nehmen wir mal an, dass jemand zu Ihnen sagt: „Mr. Hubbell, ich stecke tief in Problemen. Ich habe gerade meinen Arbeitsplatz verloren. Ich habe Angst. Ich weiß nicht, was aus meiner Familie werden soll. Ich weiß nicht, was aus meiner Zukunft werden soll. Ich weiß nicht, wie ich jemals wieder Arbeit finden werde–in dieser Wirtschaftslage gibt es keine Arbeit. Können Sie mir helfen?“ Was würden Sie tun?

Mr. Hildner, als Erstes würde ich versuchen, auf das zurückzugehen, worüber wir gerade besprochen haben, es wirklich zu bekräftigen – bevor ich mich mit Verlust und Arbeitsplatz und so weiter befasse –, dass die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist, das Gesetz Gottes, der göttlichen Wahrheit. Sie ist bereits Tausende Male bewiesen worden und ich habe Vertrauen in die Wahrheit. Ich fange wirklich gern die Behandlung mit diesen Bekräftigungen an erster Stelle an. Manchmal reicht das schon!

Dann bestätige ich geme, dass Gott die eine und einzige Ursache ist, eine vollkommene Ursache. Gott, Geist, muss eine vollkommene Wirkung haben, die geistig ist. Das, was Eddy Mensch genannt hat, ist diese vollkommene Wirkung. Dies bestätigt die Aussage Jesu: „Darum sollt ihr vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (Matthäus 5) Seine Aussagen sind sehr tief greifend und doch einfach. Genauso wie Gleiches zu Gleichem führt, muss die vollkommene Ursache eine vollkommene Wirkung haben. Daran halte ich fest.

Wenn es notwendig ist, spreche ich dann die spezielle Herausforderung an – den Verlust des Arbeitsplatzes oder eben Mangel, wie in Ihrem Beispiel. Oder oft sind es physische Schwierigkeiten. Aber wir folgen hier keiner Formel, sondern bekräftigen wichtige Wahrheiten.

Wenn es um die konkrete Herausforderung geht, glaube ich, ist die größte Herausforderung Furcht. Eddy bezeichnet Furcht tatsächlich als das wichtigste Thema. Und ich richte geme das wieder auf, was die Bibel uns versichert: „Die vollendete Liebe treibt die Furcht aus.“ (1. Johannes 4) Ich bekräftige geme, dass die Allgegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, bedeutet, dass nichts Gutes fehlen kann. Deshalb gibt es auch nichts zu befürchten. 

Was mir hier gezeigt wird, ist eine falsche Vorstellung, eine aggressive mentale Vorstellung des tierischen Magnetismus. Sie hat kein Grundlage, keine Ursache, kein Gesetz, keine Macht, keine Gegenwart, keine Substanz und keine Wirklichkeit. Deshalb kann sie nicht in mein Bewusstsein eindringen. Und ich scheue mich nicht, leise mit großer Klarheit und Stärke zu sagen: „Verschwinde hier, du teuflische Annahme, und halt den Mund!“ Dann denke ich gerne nochmals über die Tatsache nach, dass die Christliche Wissenschaft Wahrheit ist und die Lüge zerstört. Die Lüge zu zerstören heißt alles zu zerstören, was das Problem zu sein scheint.

Irgendwie ist die irrige Meinung, dass Gottes Ausdruck – der Ausdruck von Liebe, der Ausdruck von Prinzip, der Ausdruck von Leben, der wir alle sind – jemals ohne Arbeit sein könnte, jemals aufhören könnte, vollkommen zu funktionieren, vollkommen nützlich zu sein, vollkommen aktiv zu sein, vollkommen versorgt und wichtig zu sein, die teuflische Suggestion.

Das ist richtig! Und wie wir bereits gesagt haben, geht es nicht um eine Person, die ihre oder meine Erfahrung bestimmt. Es ist Wahrheit, Gott. Wir unterstehen nur „der göttlichen ‚Obrigkeit‘“ (WuG, S. 249). Es gibt keine Möglichkeit, von Gott getrennt zu sein. Und der Schlüssel ist darauf zu vertrauen, dass diese Kenntnis im menschlichen Bewusstsein das menschliche Erleben richtigstellen wird.

Vertrauen darauf haben, dass unsere Bestätigung der Tatsachen des Seins zu einer Richtigstellung der menschlichen Erfahrungen führt.

Richtig, aber Vertrauen auf Wahrheit – Vertrauen auf Gott – nicht sich auf eine andere Person verlassen oder ihr vertrauen. Sonst sind wir sehr versucht zu denken: „Oh nein; das ist so ein riesiges Problem. Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Herausforderung fertig werde!“ Und ich bin der Meinung, dass wir alle manchmal so denken. Aber stattdessen können wir sagen: „Warte mal. Es ist der Vater, der in mir wohnt. Er tut die Werke.“ (Johannes 14) Und außerdem gibt es kein großes Nichts oder ein kleines Nichts. Was können wir über nichts sagen, außer dass es nichts ist?

Was mich an die Bibelstelle erinnert: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand; sondern denke an ihn in allen deinen Wegen, dann wird er dich recht führen.“ (Sprüche 3) Oder: Vertraue auf die göttliche Wahrheit, das göttliche Prinzip, Liebe, von ganzem Herzen, und du wirst Freiheit erleben.

Freiheit, in welcher Weise du sie auch brauchst: bei Richtungsweisung, Inspiration, Versorgung, Arbeit, Liebe und Gesundheit.

Jetzt könnte sich mancher fragen: „Wie viel Zuversicht kann ich aufbringen, damit es sinnvoll ist, mein Leben auf der Basis dieses bibelinspirierten Vertrauens zu leben? Wir leben doch schließlich in einer modernen Welt, frei vom Hokuspokus abgenutzter Theorien.“

Nun, nehmen wir mal an, Sie tun zwei Äpfel in eine Tüte, dann tun Sie noch zwei Äpfel in die gleiche Tüte? Wie sicher sind Sie dann, dass vier Äpfel in der Tüte sind?

Auf einer Skala von eins bis zehn? Elf!

Richtig, so ist es. So sicher können wir sein, dass die Christliche Wissenschaft das Gesetz Gottes ist und ständig wirkt. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass wir über das beständige, feste, unbeirrbare Prinzip sprechen und darauf vertrauen und uns darauf verlassen. Dieses unbeirrbare Prinzip liegt der Christlichen Wissenschaft zugrunde und macht sie verlässlich und erfolgreich.

Dieses unbeirrbare, vertrauenswürdige Prinzip macht die Christliche Wissenschaft zu dem, was Sie die wahre Wissenschaft nennen.

Sie sagen es.

Ursprünglich erschienen im Christian Science Journal

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 2012

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.