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Kein Platz für Furcht

Aus der Juni 2014-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Portugiesisch


Zwei Dinge braucht man, um ein Feuer zu entfachen: brennbares Material und ein Oxidationsmittel. Das brennbare Material, das man für die Verbrennung benötigt, wie beispielsweise Holz, Gas, Papier usw., wird bei dem Vorgang verbrannt. Das Oxidationsmittel – meist ist dies Sauerstoff – fördert die Verbrennung. Um ein Feuer zu löschen, muss man die Zufuhr von Sauerstoff unterbinden, zum Beispiel durch ein schweres Stück Stoff, Schaum oder ein anderes Material, das verhindert, dass weiterhin Luft an das Feuer gelangt und somit Sauerstoff für die Verbrennung liefert.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, dass Gott das höchste und unendliche Gute ist, das allen Raum erfüllt, und dass in dieser Allheit des Guten kein Platz für das Böse ist. Daher handelt es sich bei Uneinigkeit, Leiden oder Begrenzung aller Art lediglich um eine falsche Auffassung, die von Furcht hervorgerufen wird. Dies wird meiner Meinung nach gut in der folgenden Aussage von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, verdeutlicht: „Krankheit, Leiden und Tod gehen aus Furcht hervor“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 260). M. B. Eddy spricht an dieser Stelle von Krankheit, Leiden und Tod, aber wenn ich eine Parallele zu dem eingangs erläuterten Verbrennungsvorgang ziehe, dann leuchtet mir ein, dass bei allen Schwierigkeiten in der Welt üblicherweise zwei Faktoren eine Rolle spielen: eine falsche Auffassung, die sozusagen als Brennstoff dient, und Furcht als „Oxidationsmittel“. Beide zusammen „befeuern“ widrige Zustände, die den Glauben nähren, es gebe etwas, was der Allheit des göttlichen Guten entgegengesetzt sei. Dieser falsche Glaube ist nicht zerstört, solange die Furcht nicht überwunden ist.

Mir war klar, dass ich die Furcht überwinden musste, um geheilt zu werden.

Vor fünf Jahren erlebte ich etwas, was mir bewies, dass es erforderlich ist, die Furcht zu zerstören, um eine schwierige Situation meistern zu können. 

Als ich eines Nachmittags aus meinem Mittagsschlaf aufwachte, stellte ich fest, dass ich plötzlich kein Gefühl mehr im rechten Bein hatte. Der Zustand verschlimmerte sich rapide. Bald konnte ich nur noch humpeln und musste das Bein nachziehen, um mich fortzubewegen. Meine Frau war die nächsten zwei Tage noch verreist und ich war allein zu Hause.

Ich hatte den Nachmittag über gebetet, um Heilung zu finden, so wie ich es immer tue, wenn ich mich mit einem Problem konfrontiert sehe, aber bei Anbruch der Dämmerung packte mich auf einmal Furcht, allein zu Hause zu sein. Mich überfiel der Gedanke: „Was mache ich bloß, wenn ich heute Nacht Hilfe brauche?“ Mir wurde auch bewusst, dass ich mich tief im Inneren vor den möglichen Folgen der Symptome fürchtete, die, wie ich vermutete, auf einen Schlaganfall hinwiesen.

Ich sehnte mich aufrichtig danach, von der Furcht frei zu werden, denn mir war klar, dass ich sie überwinden musste, um geheilt zu werden. Ich rief daher eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie um Unterstützung durch Gebet. Ich kann mich heute nicht mehr genau erinnern, was sie mir sagte, aber ihre Worte hatten eine beruhigende Wirkung auf mich, was mich darin bestärkte, mit meinem Gebet fortzufahren. 

In Augenblicken der Furcht hielt ich an Ideen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit fest, wie etwa an dem Bibelvers: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (Psalm 46:2). Ebenso tröstlich fand ich folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Furcht, die ein Element jeder Krankheit ist, muss ausgetrieben werden, um das Gleichgewicht für Gott wiederherzustellen. Das Austreiben des Bösen und der Furcht befähigt die Wahrheit den Irrtum zu überwiegen. Das einzig Richtige ist, eine antagonistische Haltung gegenüber allem einzunehmen, was der Gesundheit, Heiligkeit und Harmonie des Menschen, des Bildes Gottes, entgegensteht“ (S. 392).

Ich bemühte mich, in meinem Denken und in meinem Gebet eine „antagonistische Haltung“ gegenüber Furcht und Krankheit einzunehmen und zu erkennen, dass ich niemals auch nur einen Moment einsam und hilflos bin, sondern mich stets in der Gegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, befinde, wo ich immer sicher und geborgen bin. In dieser geistigen Wahrheit fand ich Ruhe.

Ich bemühte mich zu erkennen, dass ich niemals einsam und hilflos bin, sondern mich stets in der Gegenwart Gottes befinde.

Dankbar bin ich auch für diese Passage aus Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn Gott, der Leben ist, für einen Augenblick von Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, getrennt wäre, dann würde während dieses Augenblicks keine Göttlichkeit widergespiegelt werden ... Aber der Mensch kann nicht einen Moment von Gott getrennt sein, wenn der Mensch Gott widerspiegelt. So beweist die Wissenschaft, dass die Existenz des Menschen intakt ist“ (S. 306). Diese Ideen festigten mein Vertrauen, weil ich verstand, dass Gott Leben, unser aller einziges Leben, ist und dass mein Dasein nie vom göttlichen Leben getrennt worden ist. Wie konnte einer meiner Körperteile dann weniger als vollständige und vollkommene Lebensfunktionen bekunden?

Als ich mit diesen Gedanken betete, verschwand meine Furcht. Als mein Denken sich ganz natürlich von dem Zustand abkehrte, wurde mein Bein bald wieder beweglich und ich konnte mit meinen täglichen Pflichten fortfahren. Ich studierte die wöchentliche Bibellektion, las christlich-wissenschaftliche Literatur und gab mir selbst Behandlung durch Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Außerdem konnte ich den Haushalt versorgen und am Abend wieder schwimmen und mit meinem Hund spazieren gehen, obwohl das für mich anstrengender war als sonst.

Als meine Frau dann zurückkehrte, hinkte ich nur noch unmerklich und am darauffolgenden Tag konnte ich wieder ganz normal gehen. Allerdings konnte ich noch nicht wieder mit meinem Hund joggen. Ich betete jedoch unbeirrt weiter und nach 15 Tagen konnte ich auch wieder problemlos joggen. Das ist nun fünf Jahre her und mein Bein ist seitdem vollkommen beweglich geblieben und derartige Symptome sind nicht wieder aufgetreten.

Für mich ist diese Erfahrung ein Beweis dafür, dass wir, wenn wir die Furcht überwinden, die Grundlage von Krankheit und Problemen zerstören, woraufhin sie dann verschwinden. Unsere Grundfeste bleibt immerdar Gott, die göttliche Liebe, und die Bibel verheißt: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollendete Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4:18). Wir haben nichts zu befürchten, wenn wir wissen, dass wir uns niemals außerhalb der Allheit der göttlichen
Liebe befinden.

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