Ich lebe im subtropischen Teil der Vereinigten Staaten, wo Wirbelstürme und Tornados öfters vorkommen. Eines Morgens fühlte ich mich bewogen, folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy intensiv zu erforschen: „Es gibt keine sinnlose Raserei des sterblichen Gemüts – die sich in Erdbeben, Wind, Wellen, Blitz, Feuer und bestialischer Grausamkeit ausdrückt –, und dieses sogenannte Gemüt zerstört sich selbst“ (S. 293).
Kurz darauf sah ich durchs Küchenfenster, dass sich der Himmel bedrohlich zugezogen hatte. Plötzlich schien es, als ob ein Tornado Bodenkontakt gemacht hatte und sich direkt aufs Haus zubewegte. Ich sagte laut und fest: „Nein!“ und beobachtete, wie der Tornado sich einfach auflöste. Die Sonne kam hervor, als ob nichts passiert wäre. In meiner Nachbarschaft war ein Baum umgefallen, aber sonst war niemandem etwas geschehen. Ein Familienmitglied, das bei einem örtlichen Fernsehsender beschäftigt ist, hörte von dem Tornado in unserer Gegend und kam eilig herbei, um zu sehen, ob bei mir alles in Ordnung war.
Ich hatte keine Tornadowarnung erhalten, sondern nur den Morgen mit Gebet und Studium verbracht. Diese tägliche Kommunion mit Gott, dem einen Gemüt, erhob mein Denken geistig, sodass ich die geistigen Intuitionen bzw. Engelsbotschaften besser wahrnehmen konnte, um die Situation im Gebet anzugehen.
Die Stelle, mit der ich mich so intensiv beschäftigt hatte, vermittelte mir die unerschütterliche Überzeugung, dass ich einen potenziell destruktiven Sturm nicht akzeptieren musste, da er einem liebenden Vater-Mutter-Gott nicht entspringt.
Die Menschheit ringt mit überwältigenden Beweisen von Wettergewalten in Form von zerstörten oder beschädigten Häusern und Leben, doch die obige Erfahrung gab mir Einblick in die Tatsache, dass wir nicht zu Opfern von „Mutter Natur“ bestimmt sind und dass es geistige Lösungen gibt, die wir umsetzen können. Jesus verdeutlichte dies, als seine Jünger ihn während eines starken Sturms auf See voller Angst weckten. Er fragte sie, warum sie so furchtsam seien, und stillte den Sturm augenblicklich (siehe Matthäus 8:23–27).
Wenn wir Christi Jesu Vorbild folgen, können auch wir anfangen, die mentale Natur von Wetter und Stürmen zu verstehen. Mrs. Eddy schreibt in einem ihrer Werke: „... die Atmosphäre des menschlichen Gemüts, wenn es vom Selbst befreit und von göttlicher Liebe durchdrungen ist, [wird] diesen geläuterten, subjektiven Zustand in einem klareren Himmel, in weniger Gewittern, Wirbelstürmen und extremen Fällen von Hitze und Kälte widerspiegeln ...“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 265).
Ein geläutertes und von göttlicher Liebe durchdrungenes Denken kann zur Verhinderung problematischer Wetterbedingungen betragen. Wir finden dazu die folgende relevante Bekräftigung im letzten Vers des 23. Psalms, wie er in Wissenschaft und Gesundheit wiedergegeben wird: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir mein Leben lang folgen, und ich werde immerdar im Haus des Herrn [dem Bewusstsein der Liebe] bleiben“ (S. 578).
Durch Gebet können wir die Versicherung von Gottes liebevollem Schutz spüren, der uns alle immer umgibt.
Wenn wir zu verstehen beginnen, dass Gottes Schöpfung völlig geistig ist, können wir die Ankündigung eines Sturms auf rein metaphysischer Grundlage angehen. Wir können argumentieren, dass in Gottes gänzlich geistiger Schöpfung keine Materie mit eigenem Gemüt oder eigener Intelligenz vorhanden ist und dass es keine Behauptung einer eigenwilligen Mutter Natur oder widriger atmosphärischer und Umweltbedingungen geben kann. Wir können wissen, dass dies nichts als menschliche Überzeugungen sind, die sich als Gesetzmäßigkeiten darstellen. In Wirklichkeit ist Gott der einzige Gesetzgeber, und Er ist gut. Gott ist unfähig, destruktive Kräfte zu erschaffen.
Mrs. Eddy schreibt in Die Einheit des Guten: Gott „... ist Wahrheit, und die Kräfte der Wahrheit sind sittlich und geistig, nicht physisch. Sie sind nicht die erbarmungslosen Kräfte der Materie“ (S. 35).
Gott, die göttliche Liebe, ist stets liebevoll und unterstützt Seine Kinder, und durch das Verständnis dieser Wahrheit stellen wir fest, dass Er uns immer beschützt und durch den Christus Anleitung gibt. Liebe bestraft ihre Schöpfung nicht. Der oberste und einzige Gesetzesgeber, Gott, hat den Menschen und das Universum so geschaffen, dass sie in jeder Hinsicht von Seinem Wort – Seinem Gesetz – geführt werden. Gottes Gesetze sind ausschließlich gut. In Wirklichkeit gibt es nur geistige Naturgesetze, und die entstammen Gott und Seiner Güte.
Im ersten Kapitel der Genesis lesen wir: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut“ (1. Mose 1:31). Unser Mandat ist, unser Denken mit diesen geistigen Wahrheiten zu füllen und sie zu verstehen. Damit können wir Beweise ihrer Richtigkeit in unserem Leben erkennen.
Von der christlich-wissenschaftlichen Warte sind zerstörerische Stürme hypnotischen Illusionen der materiellen Sinne gleich – durch Hass, Sünde und andere Annahmen vorgespiegelten Fata Morganen vergleichbar, die Gott, Liebe, entgegenstehen. Sie können ja sehr echt aussehen, haben aber in Wahrheit keine Substanz – denn wenn sie echt wären, hätte Jesus keine Stürme stillen können, und ich hätte nicht miterleben können, wie sich ein Tornado vor meinen Augen in Luft auflöst. Stürme zu stillen ist weder die Auswirkung menschlichen Willens noch einer materiellen mentalen Kraft, sondern die natürliche Wirkung eines tiefen Verständnisses von Gott und einer absoluten Überzeugung Seiner Allmacht.
Ich bin nach wie vor dankbar, wie das Ergebnis dieser Erfahrung mir ein größeres Vertrauen vermittelt hat, dass der Christus, die göttliche Idee Gottes, uns zu Hilfe kommt – das Göttliche, das uns geborgen hält und jeden menschlichen Bedarf deckt.
Wenn wir die Wirklichkeit von Gottes Gesetz der Liebe besser verstehen, werden wir aufmerksamer und besser in der Lage sein, zu wahrem Frieden, echter Ruhe und dem Vereiteln stürmischer Situationen in einem manchmal turbulenten menschlichen Umfeld beizutragen. Mrs. Eddy schreibt: „Die Kenntnis der Wissenschaft des Seins befähigt uns in größerem Maße, mit dem göttlichen Gemüt zu kommunizieren, Ereignisse, die das allgemeine Wohl betreffen, vorherzusehen und vorherzusagen, göttlich inspiriert zu sein – ja, den Bereich des unbegrenzten Gemüts zu erreichen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 84).
Das Aneignen dieser geistigen Erkenntnisse muss auch die Fähigkeit umfassen, Probleme durch Heilung zu lösen. Dazu sagt Mrs. Eddy: „Lass die Christliche Wissenschaft statt des körperlichen Sinnes dein Verständnis vom Sein tragen, und dieses Verständnis wird Irrtum durch Wahrheit und Sterblichkeit durch Unsterblichkeit ersetzen sowie Disharmonie durch Harmonie zum Schweigen bringen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495).
Wenn wir beständig das umsetzen, was Jesus uns in der Bergpredigt lehrt (siehe Matthäus, Kapitel 5–7), dann sehen wir unsere Mitmenschen als gottgeschaffen, gut und rein, und wenn wir Fluch mit Segen erwidern und Hass durch Liebe zerstören, werden wir Teil der Lösungen. Wir tragen zur Schaffung einer gesünderen Umwelt bei.
Kündigen Meteorologen also einen potenziell gefährlichen Sturm an, dann ist es von großem Wert, mehr zu tun als Fenster und Türen zu sichern. Wir sollten unsere Gedanken immer weiter läutern, indem wir mit Gott kommunizieren, mehr über Sein Wesen als Liebe lernen, uns selbst als Sein Bild und Gleichnis identifizieren und unser Bewusstsein von Gedanken erfüllen, die sich auf Gott beziehen.
Wir brauchen uns nicht hilflos zu fühlen, denn durch Gebet können wir die Versicherung von Gottes liebevollem Schutz spüren, der uns alle immer umgibt. Doch unser Gebet muss in die Tiefe gehen; wir können nicht nur oberflächlich und nebenbei beten. Durch das Verständnis von dem einen göttlichen Gemüt können wir die Suggestionen von Furcht verneinen, die aus allen möglichen Richtungen auf uns eindringen. Und wir können wissen, dass in Wirklichkeit die Liebe alles unter Kontrolle hat – wir werden nicht von materiellen Naturgesetzen regiert und unterliegen auch nicht dem Willen derer, die gern dramatische Vorgänge erleben, davon erzählen oder gar Zerstörung sehen möchten. Die menschlichen Gesetze der Physik können außer Kraft gesetzt werden, weil wir wissen, dass sie durch die Gesetze des Geistes machtlos sind; und wir können von dem Hypnotismus störender mentaler Ströme erwachen, die durch menschlichen Willen angetrieben sind, indem wir erkennen, dass Gott das einzige Gemüt ist.
Auch wenn es den Anschein hat, auf unserem Weg ständig auf Probleme und Sorgen zu stoßen, und wir meinen, dass unsere Demonstrationen noch in den Kinderschuhen stecken, werden wir mit jedem Schritt lernen, wachsen und die Macht und Natur Gottes beweisen, wenn wir beharrlich beten. Indem wir uns auf Gott stützen und auf Ihn vertrauen, erlangen wir mehr Verständnis von Seiner liebevollen Macht, und wir sind wach und besser fähig, das zu verstehen, was metaphysisch vonnöten ist, um über Wetterbedingungen zu beten, diese infrage zu stellen und letztendlich den Sturm zu stillen. Ich liebe Jesu Worte: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16:33). Wir können alle seinem Beispiel folgen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 2. Oktober 2017
Denn ein Schirm wird über der ganzen Herrlichkeit sein, und eine Hütte wird vor der Hitze am Tag Schatten spenden und eine Zuflucht und Obdach vor Unwetter und Regen sein.
– Jesaja 4:6
 
    
