Als ich vor einigen Jahren von einer Geschäftsreise nach Übersee zurückkam, schlief ich ständig ein. Ich schlief ein, wenn ich morgens die wöchentliche Bibellektion der Christlichen Wissenschaft lesen wollte – bevor ich auch nur zum ersten Satz kam! Ich schlief im Gottesdienst ein und das schlimmste war, dass es auch beim Autofahren passierte.
Der Zustand hielt ca. zehn Tage lang an. Erst dachte ich, dass es an der Zeitverschiebung lag und ich einfach mehr schlafen musste, also ging abends früh ins Bett. Doch trotz allem war ich weiterhin ständig abnormal schläfrig.
Ich bat Gott, mir die Lösung zu zeigen, und schlug folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy nach: „Christliche Wissenschaftler, seid euch selbst ein Gesetz, damit euch die mentale Malpraxis nicht schaden kann, weder im Schlaf noch im Wachen“ (S. 442).
Nachdem ich das gelesen hatte, beschloss ich, einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten. Als ich ihm das Problem beschrieb, fragte er mich: „Beten Sie täglich für sich selbst?“ Ich antwortete, dass ich jeden Tag die Bibellektion der Christlichen Wissenschaft las.
Da stellte er dieselbe Frage noch einmal: „Beten Sie für sich selbst?“ Und wieder antwortete ich, dass ich die Lektion las.
Daraufhin erklärte der Praktiker, dass das Lesen der Lektion nicht dasselbe ist wie für sich selbst zu beten. Er legte mir ans Herz, als Erstes – bevor ich irgendetwas tat, einschließlich die Lektion zu lesen – meine Einheit mit Gott als Gottes Bild und Gleichnis in meinem Denken zu etablieren und dann den Tag über nach bestem Vermögen daran festzuhalten.
Als ich ernstlich darüber nachdachte, fiel mir ein, dass unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy trotz ihrer vielen Aufgaben mehrmals täglich für sich selbst betete. „Dreimal täglich ziehe ich mich zurück, um den göttlichen Segen für die Kranken und Leidtragenden zu erbitten, das Antlitz dem Jerusalem der Liebe und Wahrheit und in stillem Gebet dem Vater zugewandt, der ‚in das Verborgene sieht‘, in kindlichem Vertrauen, dass Er vergelten wird ‚öffentlich‘“ (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883–1896, S. 133). Sie plante jeden Tag Zeit zum Beten mit ein und wies die Mitglieder ihres Haushalts an, sie während dieser heiligen Kommunion mit Gott nicht zu stören (siehe We Knew Mary Baker Eddy, Erweiterte Ausgabe, Bd. II, S. 301–302).
Durch mein Studium und meine Praxis der Christlichen Wissenschaft wusste ich, dass es wichtig ist, für sich selbst zu beten, um dem aggressiven, materialistischen Denken entgegenzuwirken, das Mrs. Eddy im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, als tierischen Magnetismus bezeichnet. Tierischer Magnetismus ist der Glaube an eine Macht neben Gott, die uns vom unbedingten Gehorsam gegen Gott fortziehen möchte. Er hat von Natur aus keine Macht, muss aber aufgedeckt und als ohne jegliche Legitimität erkannt werden, da Gott, das einzige Gemüt, die einzige Macht ist.
Ich beschloss, in meinem Gebet disziplinierter zu sein und mir jeden Tag eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft zu geben. Wenn ich aufwachte, erklärte ich zum Beispiel, dass es ein Gemüt gibt, dass Gemüt Gott ist und dass das göttliche Gemüt das einzige Gemüt ist, das ich widerspiegeln kann. Ich bemühte mich ferner um ein besseres Verständnis von der geistigen Tatsache, dass Sünde und Krankheit – und abnormale Schläfrigkeit – nicht Teil von Gottes geistiger Schöpfung sind und daher kein Teil meiner Erfahrung sein können.
Später wurde mir klar, dass mein Gebet dem ähnlich war, was Mrs. Eddy einst zu Calvin Hill gesagt hatte: „Morgens beim Aufwachen erkläre ich als erstes, dass ich kein anderes Gemüt als das göttliche Gemüt haben werde, und ich werde mir dessen voll bewusst und halte den ganzen Tag daran fest, dann kann das Böse mich nicht berühren“ (Wir kannten Mary Baker Eddy, S. 109).
Nach zwei Tagen dieses beständigen Gebets stellte ich eine deutliche Veränderung fest. Ich war hellwach und aufmerksam und die übermäßige Müdigkeit verschwand einfach.
Diese Heilung hat mich gelehrt, wie wichtig es für Christliche Wissenschaftler ist, täglich für sich selbst zu beten, wie Mrs. Eddy im Handbuch Der Mutterkirche ausführt: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu verteidigen und sich nicht dazu verleiten zu lassen, seine Pflicht gegenüber Gott, gegenüber seiner Führerin und gegenüber der Menschheit zu vergessen oder zu vernachlässigen“ (S. 42). Ich bin sehr dankbar für diese Heilung.
Jae-Bok Young
New Boston, New Hampshire, Vereinigte Staaten
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. September 2017
