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Original im Internet

Woher wissen Sie das?

Aus der November 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. September 2017


Wenn man von der falschen Prämisse ausgeht, führt selbst eine logische menschliche Schlussfolgerung nicht zu einem wahren Verständnis der Dinge. Das trifft besonders dann zu, wenn diese falsche Prämisse darauf beruht, Schlussfolgerungen nur aufgrund materieller Beobachtungen und Beweise zu ziehen.

Ein häufig zitiertes Beispiel sind die Cargo-Kulte im Südpazifik. Während des Zweiten Weltkriegs bauten die Alliierten Landepisten auf mehreren Inseln, um die Nachschubwege zu verkürzen. Einige Stämme dort gewöhnten sich daran, einen Teil des Frachtguts zu erhalten. Als der Krieg vorbei war und keine Flugzeuge mehr landeten, suchten die Stämme nach Möglichkeiten, sie zur Rückkehr zu bewegen. Sie bauten eigene primitive Landepisten, stellten Fackeln auf, setzten sich in Holzhütten, Holzblöcke über den Ohren, und ahmten die Bewegungen eines Fluglotsen nach. Doch die Flugzeuge blieben aus.

Diese Menschen waren nicht dumm. Sie ahmten genau das nach, was sie beobachtet hatten, um die großen Flugzeuge zur Landung zu bewegen, doch sie wussten nicht, was sie überhaupt in ihre Gegend geführt hatte.

In den Anfangszeiten der Medizin wurden Behandlungen verabreicht, über die die Menschen heute nur den Kopf schütteln und sich fragen, wie jemand je hätte denken können, dass solch barbarische Vorgehensweisen etwas Gutes bewirken könnten. Darauf folgt meist der ausgesprochene oder stille Gedanke, wie gut es doch ist, dass wir heute so viel klüger sind.

Doch obwohl Studien immer wieder ergeben, dass mehr als 50% der Kraft eines Medikaments aus der Zuversicht des Patienten resultiert, entwickeln Hersteller weiterhin Behandlungsmethoden, die sich ausschließlich auf die physische Zusammensetzung einer Tablette und ihre Auswirkungen auf das menschliche System stützen, und schenken der Einstellung des Patienten zu seiner Genesung kaum Aufmerksamkeit.

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass wohlmeinende Menschen Fehler machen. Es überrascht jedoch, in welchem Grad Leute annehmen, dass das, was sie heute „wissen“, korrekt ist und nicht später als unsinnig nachgewiesen wird. Die Christliche Wissenschaft nutzt eine andere Art Wissen, indem sie die Prämisse zurückweist, dass die Materie – das Gehirn – der Ursprung von Intelligenz ist.

Dieser Wissenschaft zufolge landet man in der Sackgasse, wenn man die Materie als einziges Studienobjekt und einzige Grundlage des Lernens heranzieht. Reine Intelligenz hat ihren Ursprung in etwas grundsätzlich Weiserem als der Materie. Reine Intelligenz ist zu klug, um begrenzt zu werden oder eine begrenzte Möglichkeit zu wählen, sich auszudrücken. Reine Intelligenz ist ferner zu weise, um die zerstörerischen Gedanken des Egoismus oder der Herrschaft zu manifestieren, sondern zeigt sich in Liebe und einem Leben, das harmonisch ist und nicht verfallen kann.

Wenn man vom Standpunkt des göttlichen Gemüts aus forscht, entdeckt man beständig, was der Mensch als der Ausdruck des unbegrenzten Gemüts bereits weiß.

Mit anderen Worten, reine Intelligenz ist Gott, göttliches Gemüt, göttlicher Geist, göttliche Wahrheit. Und die Wissenschaft des Christus macht klar, dass eine sorgfältige Beschäftigung mit Jesu Wissen von der Wahrheit zeigt, wie es auch uns als den Nachkommen Gottes möglich ist, von unendlicher Intelligenz, dem göttlichen Gemüt, aus zu denken, statt von begrenzter Materie, dem Gehirn.

Wir können eine Menge darüber erkennen, wie man echtes Wissen praktiziert, wenn wir eine Begegnung zwischen Jesus und einer Samariterin betrachten, die zum Wasserholen unterwegs war. Das vierte Kapitel im Johannesevangelium berichtet davon. Jesus bittet sie um Wasser, und die Unterhaltung zeigt zwei grundverschiedene Vorstellungen von „Wissen“. Die Samariterin weiß das, was sie aus Beobachtungen und Erlerntem über die Materie gelernt hat. Sie weiß, dass Wasser tragen anstrengend ist. Und sie meint, etwas über Jesus zu wissen, denn sie hat gelernt, dass Juden nicht mit Samaritern reden und ganz andere Vorstellungen davon haben, wie man Gott anbetet. Sie irrt sich, was Jesus angeht, also nützt ihr dieses Wissen wenig.

Jesus dagegen wusste nur das, was Gott ihm sagte. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, was das bedeutet – ein Dasein, das von unendlicher Liebe und Intelligenz informiert und belebt wird. Was außer der göttlichen Liebe könnte ihn befähigen, dieser Frau von einer Wahrheit zu berichten, die, so wusste er, ihr belastetes Verständnis vom Wasserholen mit der Verheißung geistiger Nahrung ersetzen konnte, die mit einer nie verendenden Wasserquelle vergleichbar wäre? Was außer einer Liebe, die außerdem unendliches Gemüt ist, hätte so persönliche Dinge über diese Frau wissen können: ihre zerbrochenen Ehen und die außereheliche Beziehung mit einem Mann, doch all das ohne sie zu verdammen oder in eine Schublade zu stecken, sondern so befreiend, dass sie fähig war, Jesus als den Christus zu erkennen? Das war wahres Wissen, und es erwies sich als überaus nützlich – es veränderte ihr Leben.

Ein Lernen vom Standpunkt des göttlichen Gemüts aus wird zur ständigen Entdeckung dessen, was der Mensch als Ausdruck des unbegrenzten Gemüts bereits weiß – was wir als Gottes Ideen von Natur aus wissen und beweisen, besonders wenn wir es wagen, das göttliche Gemüt als unser Gemüt, als unsere einzige Wissensquelle, zu beanspruchen.

Als Student musste ich eine fortgeschrittene Mathematikprüfung mit sehr gut bestehen, um mein Stipendium zu behalten. Obwohl ich mich sorgfältig vorbereitet hatte, bemerkte ich während der Prüfung, dass die Hälfte der Aufgaben meinen Horizont überstiegen. Meine Kenntnisse reichten einfach nicht aus.

Als ich mich ganz und gar Gott zuwandte, fielen mir diese Worte aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ein: „Geist ist das Ego, das niemals träumt, aber alle Dinge versteht; das sich niemals irrt und immer bewusst ist; das niemals glaubt, sondern weiß; das niemals geboren wird und niemals stirbt. Der geistige Mensch ist das Gleichnis dieses Egos“ (Mary Baker Eddy, S. 250).

Als ich dort im Prüfungszimmer saß und die Kraft dieser Worte mein Denken erfüllen ließ, wurde mir klar, dass ich nicht anders konnte, als unbegrenzte Intelligenz und ein rechtes Verständnis von Wissen auszudrücken, da ich der Ausdruck des unendlichen Gemüts war. Ich wandte mich wieder der Prüfung zu, und was mir zuvor unklar und wirr erschienen war, machte nun Sinn. Ich bin heute kein großer Mathematiker, aber mein Wissen über meine wahre Quelle der Intelligenz als göttliches Gemüt dehnt sich weiterhin aus und vertieft sich.

Die Frage ist: Können wir von der Grundlage des unendlichen Gemüts, der unendlichen Intelligenz, aus wirklich lernen? Wenn wir der Meinung sind, wir seien Sterbliche, die hoffen, an der enormen Quelle des Wissens, Gott genannt, teilzuhaben, dann lautet die Antwort „Nein“. Doch wenn wir die Grundlage des Christus-Wissens wirklich für uns annehmen, nämlich dass wir hier und jetzt der Ausdruck des göttlichen Gemüts sind, dass wir keine andere Quelle der Intelligenz haben als unendlichen Geist, Wahrheit und Liebe, dann ist das Lernen keine mühsame Überwindung mehr, sondern wird zur aufregenden Entdeckung von dem, was Gott uns von uns selbst zeigt: die Manifestation reiner Intelligenz. Das kann nicht nur für Schüler und Lehrer alles verändern, sondern für uns alle, die sich nach einer überzeugenderen Art von dem sehnen, was wir wissen.

Scott Preller

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. September 2017


Wie wahr ist es doch, dass alles verloren gehen muss, was durch den materiellen Sinn erlernt wird, weil ein derartiges sogenanntes Wissen durch die geistigen Tatsachen des Seins in der Wissenschaft umgekehrt wird. Das, was der materielle Sinn als nicht greifbar bezeichnet, erweist sich als Substanz. Was dem materiellen Sinn Substanz zu sein scheint, wird zum Nichts, wenn der Traum der Sinne vergeht und die Wirklichkeit erscheint.
– Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 312

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