Es ist hinlänglich bekannt, dass Krankheit Furcht sät – doch hinterfragen die Menschen diesen Zusammenhang kaum. Weniger bekannt, aber viel wichtiger ist das Gegenteil, nämlich dass Furcht Krankheit hervorruft.
Die Bibel versichert uns an vielen Stellen, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen, und Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift – dem Buch, das die mentale Ursache von Krankheit und deren Heilung durch Gebet erklärt: „Furcht ist die Quelle der Krankheit, und du meisterst Furcht und Sünde durch das göttliche Gemüt; also ist es das göttliche Gemüt, durch das du Krankheit überwindest“ (S. 391–392).
Was ist göttliches Gemüt? Gemüt ist ein Synonym für Gott, die eine Quelle und Substanz alles wahren Seins, aller Intelligenz und Weisheit. Dieses göttliche Bewusstsein, das unendlich und völlig gut ist, schließt Krankheit aus.
Woher kommt Krankheit dann? Ein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft bringt die Tatsache ans Licht, dass Krankheit kein echter Zustand ist, sondern eine irrige Suggestion, die hypnotisch im menschlichen Bewusstsein wirkt. Leben ist Geist, Gott, und Hinweise auf Krankheit vonseiten der materiellen Sinne sind Teil des gegenteiligen Glaubens an Leben in der Materie, wodurch Krankheit echt und beängstigend wirkt. Doch wenn wir Krankheit als Lüge durchschauen, können wir sie aus unserem Denken entfernen und bei unserem göttlichen Schöpfer die Wahrheit über Gesundheit finden. Und diese korrekte Sichtweise führt zu Heilung.
Das göttliche Bewusstsein, das unendlich und völlig gut ist, schließt Krankheit aus.
„Behandle den Glauben an Krankheit so, wie du Sünde behandeln würdest: mit sofortiger Zurückweisung. Widerstehe der Versuchung zu glauben, Materie sei intelligent, habe Empfindung oder Macht“, lesen wir bei Mary Baker Eddy. Und sie fügt hinzu: „Wenn wir zur Wahrheit des Seins erwachen, wird alle Krankheit, aller Schmerz, alle Schwachheit, alle Müdigkeit, alles Leid, alle Sünde, aller Tod unbekannt sein und der sterbliche Traum wird für immer aufhören“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 218–219).
Ein Abwenden von den Suggestionen der Krankheit und die Bekräftigung des wahren, von jedem Irrtum freien Seins als das perfekte Ebenbild des göttlichen Gemüts kommt einem Lichtmachen gleich. Die Dunkelheit der Furcht wird durch das Licht des Christus, der Wahrheit, und ein klareres Verständnis von der Allgegenwart der Liebe ersetzt. Wenn wir Jesu Worte verstehen: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21), dann überwinden wir Furcht. Und sobald die Furcht verschwunden ist, kehrt der Körper zu seinem Normalzustand zurück.
Hierzu ein Beispiel: Eine Frau rief in Tränen einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an. Sie beschrieb schmerzhafte Herzbeschwerden und glaubte, sie würde sterben. Der Praktiker konnte ihre große Furcht spüren und versicherte ihr umgehend, dass sie nie außerhalb von Gottes Liebe und Fürsorge ist. Er sagte ihr, dass Gott sie als die schöne, reine Idee des unendlichen Gemüts sah, ohne den geringsten Makel, und dass diese Krankheit nichts als eine Lüge war.
Er tröstete sie mit den Worten: „Du ..., Gott, [bist] zu jeder Zeit meines Herzens Trost“ (siehe Psalm 73:26), und las ihr Jesaja 41:10 vor: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Die Frau seufzte und sagte dann mit festerer Stimme: „Es geht mir etwas besser.“ Er legte ihr den 91. und den 23. Psalm sowie das Gebet des Herrn ans Herz, die alle sehr hilfreich sind, um Furcht zu überwinden.
Als die Frau zurückrief, sagte sie, dass sie sehr beruhigt sei; ihr Körper war zu seinem Normalzustand zurückgekehrt und sie fühlte sich geheilt. Später erzählte sie ihm, dass sie am folgenden Tag schwimmen gegangen sei.
Wie hatte diese Heilung stattgefunden? Die Frau erlangte eine neue Sichtweise von Gott und von sich selbst als Gottes vollkommenes, geliebtes Kind; und dieses Verständnis zerstörte die Furcht.
Krankheit als Lüge zu durchschauen, führt zu Heilung.
Wir brauchen alle diese neue Sichtweise, ein Verständnis von unserer angeborenen Reinheit, Unschuld und unserem Wohlbefinden als die geistige Idee Gottes. Wir müssen verstehen, dass wir nicht versuchen, die Materie wiederherzustellen, sondern kränkliche Gedanken aufgeben und dem göttlichen Gemüt, Gott, Raum geben, indem wir unzutreffende oder verzerrte Gedanken für höhere und heiligere Konzepte aufgeben. Wenn wir uns weigern, Furcht zuzulassen, und die Gegenwart und Macht Gottes erkennen, entziehen wir dem Glauben an Krankheit jede Daseinsgrundlage, und die Heilung tritt ein.
Wissenschaft und Gesundheit ermahnt den Leser: „Schau vom Körper weg in Wahrheit und Liebe hinein, in das Prinzip aller Glückseligkeit, Harmonie und Unsterblichkeit. Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, und du wirst diese in dem Verhältnis erleben, wie sie dein Denken beschäftigen“ (S. 261).
In den vergangenen 150 Jahren wurden viele Menschen durch die Christliche Wissenschaft geheilt. Das Christian Science Journal,derChristian Science Sentinel und der Herold der Christlichen Wissenschaft enthalten verifizierte Zeugnisse von etlichen dieser Personen. Dazu gehören Heilungen von gefürchteten Krankheiten wie Krebs, Herzbeschwerden, Diabetes und Alzheimer, um nur einige zu nennen (siehe JSH-Online.com). Mehrere waren ursprünglich medizinisch diagnostiziert, dann aber durch die Anwendung christlich-wissenschaftlichen Gebets geheilt worden. Ein liebevoller Gott hat solche Angriffe gegen die Menschheit nie erschaffen und unterstützt sie nicht, und jeder Mensch hat das Recht, sich dagegen aufzulehnen und ihre Machtlosigkeit zu beweisen.
Wir brauchen Krankheit nicht zu fürchten, denn sie wird weder von Gesetzen noch von Ursachen gerechtfertigt. Gott ist die einzige Ursache, und alles, was Gott macht, ist gut. Dieses Verständnis befähigt uns, die Furcht zu überwinden und Krankheit zu unterminieren und zu zerstören.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. August 2017