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Original im Internet

Christus liebt und nährt uns

Aus der Dezember 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Oktober 2018 im Internet.


Als Junge in unserem Molkereibetrieb konnte ich sehr klar spüren, wie der Christus mein Denken berührte. Mein Vater schickte mich immer los, um die Kühe zum Melken zusammenzutreiben, und ich weiß noch, wie ich im Winter, besonders am Heiligen Abend, innehielt und den Kühen zuhörte, wie sie geduldig beim Melken ihr Heu fraßen. Nebenan war unser Bauernhaus, voller Licht, wo meine Mutter bei den Weihnachtsvorbereitungen sang. Über mir erstreckte sich ein klarer Sternenhimmel. Es herrschte tiefe Stille. Der Gedanke an den Christus, die göttliche Botschaft von Gott, die so eindeutig zum Erscheinen Christi Jesu auf Erden geführt hat, erfüllte mein Herz mit Ehrfurcht.

Damals lernte ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, dass ich diese Christus-Botschaft in Form erhebender Gedanken der Freude, Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit vernahm, die mir oft kamen. Und ich lernte den Grund für die Gegenwart und Stimme des Christus in meinem Leben zu verstehen. In der Sonntagsschule und durch das tägliche Studium der Bibellektion im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft lernte ich zudem, dass Gott den Menschen zu Seinem Ebenbild erschaffen hatte und dass dieser Mensch, mich eingeschlossen, geistig und vollkommen ist – behütet wie Sein Augapfel, wie es in 5. Mose 32:10 so gut beschrieben wird.

Mein Vater-Mutter-Gott offenbarte und bewies mir Seine Intelligenz und unermessliche Liebe, die sich in mir und meinem Leben zeigte. Diese Kommunikation vom Christus geht im Bewusstsein aller Menschen vor sich und ist oft auf besonders schöne Weise in kleinen Kindern zu sehen. Wir nennen die Empfänglichkeit für den Christus „Kindlichkeit“, doch in Wirklichkeit ist es unsere natürliche Offenheit für die Christus-Liebe von Gott, die zu jedem von uns spricht und in wundervollen, kindlichen Eigenschaften wie Offenheit, Güte, Unschuld, Arglosigkeit, Vertrauen, Sanftmut usw. deutlich wird.

Seit meinen Kindheitstagen hat es etliche Fälle gegeben, in denen diese Christus-Liebe den Weg zu einer Lösung geebnet hat. Ja, die aktivste, vitalste Kraft in meinem Leben war fraglos die Liebe des Christus. Manchmal hat sie mich geführt, wenn ich nicht weiterwusste. Sie hat mich inspiriert und mir weitergeholfen, wenn ich am Ende schien, oder mich davor bewahrt, zu hastig vorzugehen. Sie hat Pläne vereitelt, die nicht richtig waren, und Türen geöffnet, die ich nicht einmal erwogen hatte. Wenn ich mich sehr allein fühlte, war der Christus mein liebevoller Freund und Begleiter. Vielfach hat er meine Gebete erwidert – und manchmal hat er mich zu neuen Wegen des Betens geleitet, wenn meine Bitte unerfüllt blieb, weil es bessere Lösungen oder lohnenswertere Ziele gab. Jedes Mal habe ich ein tiefes Gefühl von Liebe aus dieser Gegenwart und Tätigkeit des Christus in meinem Denken und Leben erlangt.

Die Christliche Wissenschaft definiert Christus, Gottes Botschaft, außerdem als die göttliche Idee Gottes. Diese Christus-Idee ist die Liebe Gottes, die auf bedeutungsvolle und mächtige Weise in unser Denken kommt. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Christus-Liebe liegt darin, den Unterschied zwischen Jesus und dem Christus zu verstehen. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft: „Das Wort Christus ist eigentlich kein Synonym für Jesus, obwohl es im Allgemeinen so gebraucht wird. Jesus war ein menschlicher Name, den er gemeinsam mit anderen hebräischen Jungen und Männern trug; er ist identisch mit Josua, dem Namen des berühmten hebräischen Führers. Christus hingegen ist weniger ein Name als der göttliche Titel für Jesus. Christus drückt Gottes geistige, ewige Natur aus“ (S. 333).

Für mich ist es hilfreich, mir Gottes Allgegenwart und Allmacht in meinem Leben wie das Stromnetz vorzustellen, das mein Haus direkt vom Elektrizitätswerk ununterbrochen mit Strom versorgt. In dieser Analogie ist der Christus das geistige Licht, das allen Raum mit Licht erfüllt, und insbesondere die Bereiche, in denen ich lese, wohne und arbeite. Der Christus erfüllt mein Denken mit konstantem geistigem Licht und lenkt mich stets zu Gott, dem Guten.

Grundlegend für die Liebe des Christus in unserem Leben ist seine Rolle als unser Erlöser. Ja, der Christus erlöst uns! Und diese Rettung kann körperlich und moralisch sein.

Ich war einmal mit meinem Sohn unterwegs, der damals ein älterer Teenager war und sich über viele Dinge ärgerte. Er beschwerte sich oft sehr heftig, und ich betete darum zu wissen, wie ich ihm helfen könnte. Schließlich kam mir der Gedanke, ihm zu erzählen, was der Christus mir bedeutete. Mit wenigen, aus tiefstem Herzen kommenden Worten beschrieb ich ihm, wie nahe Jesus seinem Vater stand und wie sehr er auf Gottes allgegenwärtige Güte und zärtliche Liebe vertraute, sodass er mit Vergebung und Heilung statt mit Empörung auf Ungerechtigkeiten reagieren konnte.

Mein Sohn fühlte sich eindeutig durch den Christus berührt, denn als ich ausgeredet hatte, sagte er: „Der Christus ist echt!“ Eine Minute später sagte er mir, bei diesen Worten habe sich sein Wesen ganz mit Licht gefüllt. Das erwies sich als Wendepunkt für ihn, und heute ist er völlig frei von dieser lähmenden Wut.

Die aktivste, vitalste Kraft in meinem Leben war fraglos die Liebe des Christus.

Der Christus erlöst uns von irrigem Denken und verkehrten Einstellungen, die uns oder anderen schaden könnten. Ein weiterer grundlegender Punkt in der Lehre der Christlichen Wissenschaft ist, dass der Mensch das vollkommene Ebenbild Gottes ist. Wir sind gottähnlich in unserem Wesen und Sein, und da Gott gut – und nur gut – ist, muss unser Denken und Handeln als Gottes Kinder ebenfalls gut sein.

Wenn wir von diesem göttlich Guten abweichen, stoßen wir auf Schwierigkeiten, voranzukommen. Und warum? Weil wir dazu bestimmt sind, quasi mit göttlichem Rückenwind zu laufen. Unsere Gedanken, Wünsche, Motive und Handlungen müssen mit den starken, erhebenden Strömungen Gottes mitgehen. Tun sie das nicht, erhalten wir Gegenwind. Wenn wir also Wut oder Ressentiments haben, unehrlich oder heuchlerisch sind, in irgendeiner Weise durch Sinnlichkeit, Eigensucht oder Weltlichkeit regiert werden, dann gehen wir gegen unsere gottgegebene Integrität, unsere natürliche Einheit mit Gott an.

Doch der Christus ist immer aktiv, um den Menschen davon zu überzeugen, nicht gegen Gottes Strom zu laufen. Er verbalisiert den christlichen Weg mit solcher Liebe und Treue, dass wir Vernunft annehmen und unsere Richtung ändern.

Ein weiterer Aspekt des Christus ist, dass er Gott, die göttliche Liebe, als den Versorger aller repräsentiert. Innerhalb der nährenden Liebe des Christus finden wir ein unerschöpfliches Reservoir an Gutem, das jeden Bedarf stillt. Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12:32). Der Christus kann uns Türen öffnen und Ressourcen zeigen, die wir nicht bemerkt hatten; er kann uns auf Wege hinweisen, auf denen unsere Energie und Talente zum Guten verwendet werden können. Die Christus-Liebe, die Familien und Kinder sowie alle umgibt, die allein und in Not sein mögen, ist ein echter und verlässlicher Bestandteil von Gottes Liebe zum Menschen.

Eine weitere Möglichkeit, durch die der Christus beruhigt, heilt und stützt, ist durch Beziehungen. Das zeigt sich sehr klar in der Bergpredigt (Matthäus 5–7), wo Jesus so unschätzbare geistige Eigenschaften wie Reinheit, Vergebung, Demut und Gnade bespricht. Bedenken Sie, wie bereichernd und heilend diese Eigenschaften in einer Familie, der Kirche oder am Arbeitsplatz sein können, indem sie der Tendenz zur Nörgelei entgegenwirken. Solch eine Christus-Liebe ersetzt Kritik und ihre nahe Verwandte, die Beschwerde, durch Lob. Dankbarkeit für das Gute, das sich durch Lob ausdrückt, kann die häufigen einfachen Tätigkeiten des Lebens von Plackerei zu liebevollen und treuen Diensten erheben, bei denen wir singen, statt zu seufzen.

Der Christus stillt außerdem Angst und Stürme. Im 6. Kapitel des Markusevangeliums lesen wir den Bericht von Jesu Jüngern, die den Galiläischen See überquerten und Mühe beim Rudern hatten, denn „der Wind blies ihnen entgegen“. Als sie sahen, dass Jesus über die Wellen zu ihnen ging, schrien sie auf, und er antwortete: „Seid getrost, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Markus 6:50). Diese beruhigende Antwort stillte die Furcht der Jünger und die turbulenten Wasser des Sees. Der Christus versichert jedem von uns durch allwissende, siegreiche Liebe, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen. Wir müssen nur empfänglich für seine Botschaft sein.

Der letzte Vers des Johannesevangeliums erklärt uns: „Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; wenn sie aber eins nach dem andern aufgeschrieben würden, so meine ich, würde die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären“ (21:25). Jedes dieser Dinge, von denen Johannes mit Sicherheit etliche selbst miterlebt hatte, war ein Ausdruck des heilenden Christus in jener Zeit. Und in den Jahrhunderten seitdem hat Gottes Ausdruck derselben Christus-Liebe fortgedauert, und das hält in unserem Leben heute – und jeden Tag – an.

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