In einer beeindruckenden Vorführung hypnotisierte ein Hypnotiseur einen Freiwilligen – einen der ältesten und kräftigsten Zwölftklässler der Schule – und machte ihn glauben, ein Glas Wasser sei zu schwer für ihn. Als der Hypnotiseur ihm dann ein Glas hinstellte und ihn aufforderte, es hochzuheben, bewegte es sich zum Staunen seiner Mitschüler nicht. Egal wie sehr der Junge es versuchte, in seinem Hypnosezustand gelang es ihm nicht, das Glas anzuheben. Als die Hypnose aufgehoben war, verstand der Junge, was passiert war, und hob das Glas mühelos hoch.
Ich bin von dieser Geschichte beeindruckt, seit ein Familienmitglied, einer der anwesenden Schüler, sie mir erzählt hat. Was mich daran so fesselt, ist die Tatsache, dass der Junge unter der Suggestion, er könne das Glas nicht anheben, eine körperliche Beschränkung für bare Münze nahm, die alle anderen als völlig absurd erkannten. Doch seine Wirklichkeit war überhaupt nicht wirklich. Nur solange er sein Denken der irrigen Suggestion unterwarf, musste er sich ihren Beschränkungen gemäß verhalten.
Er wäre unnütz gewesen zu versuchen, die angebliche körperliche Unfähigkeit mit physischen Mitteln zu berichtigen. Er litt ja nicht unter einer körperlichen Beschränkung. Seine Beschränkung war rein mental, ein Glaube, der sich ihm als körperliche Realität darstellte. Die einzige Lösung war, von seinem Traumzustand zu erwachen.
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