Als meine Tochter noch sehr klein war, bekam ich Probleme in den Gelenken einer Hand. Der Zustand verschlechterte sich und es traten Verformungen auf, daher befürchtete ich, dass es vielleicht zu spät war, um den Verfall aufzuhalten, der sich eingenistet zu haben schien.
Zur selben Zeit wurde ich mir eines geistigen Hungers bewusst, den ich schon seit ein paar Jahren beiseitegeschoben hatte, da ich mit Studium, Karriere und Familie so beschäftigt war. Doch ich wusste, dass die Bibel eine Quelle des Heilens ist, also nahm ich mir die Worte des Propheten Jesaja vor und fand eine tröstliche Botschaft über Gottes Macht, jeden Bedarf zu decken, selbst wenn die Situation hoffnungslos erschein. Jesaja schrieb: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftig halten lehren“ (42:3).
Ich dachte an eine Blume, die so vom Wind geduckt wird, dass der Stamm geschwächt ist und die Blüte sich neigt. Und ich dachte an einen heruntergebrannten Docht, von dem nur eine kleine Rauchfahne übrigbleibt, die anzeigt, wo vorher die Flamme war. Diese Metaphern illustrieren etwas, was nicht zu retten scheint. Und die Tendenz mag sein, das scheinbar Unvermeidliche zu beschleunigen – die Blüte abzubrechen und die letzte Glut zu löschen.
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