Als ich in der Unterstufe war, fing ich an, immer tiefere Fragen über Gott zu stellen. Ich hatte eine Bibel bekommen, die ich sehr schätzte, aber ich verstand sie nicht wirklich, obwohl ich die Psalmen und Teile des Buches Jesaja liebte.
In meiner Kindheit sprach mir meine Mutter immer das Gebet des Herrn und ein kurzes Gedicht vor, das ich später als „Mutters Neujahrsgabe für die kleinen Kinder“ von Mary Baker Eddy identifizierte (siehe Vermischte Schriften 1883–1896, S. 400). Ich liebte das sehr, doch ansonsten hatte ich keine Hilfe dabei, Antworten zu finden; ich wusste nichts über die Christliche Wissenschaft, Mrs. Eddy oder die Kirche, die sie gegründet hatte. Ich bat meine Mutter, mich zu verschiedenen Kirchen mitzunehmen, wo ich jedem Fragen über Gott stellte, der mir Antwort gab. Doch keine Antwort leuchtete mir wirklich ein.
In der Zeit bekam ich Geigenunterricht, der mir so gefiel, dass ich in ein Sommerlager für Musikschüler fuhr. Dort wohnten wir in Hütten, und ich freundete mich mit einem Mädchen aus meiner Hütte an. Eines Tages erwähnte sie eine Religion, von der ich noch nie gehört hatte. Sie erzählte, dass sie als offenkundige Totgeburt zur Welt gekommen war, doch ihre Eltern hätten gebetet und sie lebte. Sie sagte mir außerdem, dass sie ohne medizinische Behandlung von Problemen mit den Augen geheilt worden war. Sie erklärte, dass diese Heilungen aufgrund der Ideen in einem Buch mit Namen Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zustande gekommen waren.
Als ich dort neben ihr saß und Fragen über alles stellte, schaute ich hinaus auf den Berghang. Dort hatte ich eine unvergessliche Vision; ich sah die Welt aus höherer Perspektive – und diese Sichtweise war ein Anzeichen der Allheit Gottes, des Geistes. Ich konnte klar erkennen, dass es unendliche Möglichkeiten gab, die ich mir nie vorgestellt hatte. Ich hatte Wissenschaft und Gesundheit noch nicht gelesen, doch ich wusste in dem Moment, dass es genau das war, was ich gesucht hatte, und dass es mir alles zeigen würde, was ich fürs Leben brauchte.
Wieder zu Hause bat ich meine Mutter, mich zu der Kirche Christi, Wissenschaftler, zu bringen, die meine Freundin besuchte. Ich ging dort in die Sonntagsschule und verbrachte die Stunde damit, den Lehrer mit Fragen zu bombardieren.
Seine Antworten jede Woche öffneten mein Denken für das felsenfeste, sofort verfügbare Ausmaß von Gottes Liebe, und das befriedigte und segnete mich so umfassend, dass meine zuvor niedergeschlagene und deprimierte Stimmung fröhlich und glücklich wurde. Statt mich jeden Tag zur Schule zu schleppen, rannte ich zum Bus. Ich hatte das gefunden, was ich so sehnlichst gesucht hatte, und diese Entdeckung gab mir Hoffnung.
Der Sonntag wurde mein Lieblingstag. Ich las die wöchentlichen Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft und kam jede Woche mit neuen Fragen bewaffnet zur Sonntagsschule. Ich hatte so viele Fragen, dass mein Sonntagsschullehrer mich manchmal nach der Kirche zum Mittagessen mit der Familie einlud, damit ich weiterfragen konnte! Und ich kam extra früh zur Kirche, damit ich anfangen konnte, bevor die anderen Schüler ankamen.
Ich habe immer noch Fragen, doch nun stelle ich sie zunehmend Gott und studiere Wissenschaft und Gesundheit und die anderen Schriften von Mrs. Eddy und natürlich die Bibel und lasse deren Antworten in mein Herz ein. Was für ein Gefühl von Frieden diese Antworten mit sich bringen! Sie sind tief und umfassend und heilen die großen Nöte des Herzens. Und ich habe festgestellt, dass es Gelegenheiten gibt, dieses Verständnis beim Überwinden von Problemen anzuwenden, wenn ich in meinem Verständnis von Gott wachse. Zum Beispiel wurde ich von Depressionen, Selbstmordgedanken, Erkältungen, Knochenbrüchen, Problemen im Zusammenhang mit der Entbindung und anderem geheilt. Und nicht nur ich bin durch die Inspiration gesegnet, die meine Fragen beantwortet, sondern ich erkenne zunehmend, dass Gottes liebevolle, heilende Botschaften andere in meiner Umgebung und der Welt ebenfalls segnen.
Als Erwachsene trieb ich ein wenig Familienforschung. Meine Urgroßmutter war Praktikerin der Christlichen Wissenschaft in Lynn (Massachusetts, USA). Es scheint mir, dass ihre liebevollen Gebete für ihre Familie und die Welt – und die meiner Großmutter, die ebenfalls Christliche Wissenschaftlerin war – viele Generationen gesegnet haben müssen, denn ich fand meinen Weg zurück zu dieser segensreichen Wissenschaft, obwohl ich als Kind nichts davon erfahren hatte.
Ich liebe die Art und Weise, wie Wissenschaft und Gesundheit dieses Zurückkehren zur Wahrheit beschreibt: „Sollten diese Kinder in die Irre gehen und vergessen, dass Leben Gott, das Gute, ist und dass das Gute nicht in Elementen liegt, die nicht geistig sind – sollten sie dadurch die göttliche Macht verlieren, die die Kranken und Sündigen heilt –, dann würden sie durch große Trübsal zurückgebracht werden, um in der Christlichen Wissenschaft einen neuen Namen zu erhalten und dazu geführt zu werden, den materiellen Sinn oder das Gemüt in der Materie zu leugnen, so wie es das Evangelium lehrt“ (S. 309).
Anne Dixon