Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Bestehe auf den Tatsachen der Christlichen Wissenschaft: dass Geist Gott ist und deshalb nicht krank sein kann; dass das, was Materie genannt wird, nicht krank sein kann; dass alle Ursächlichkeit Gemüt ist, das durch geistiges Gesetz wirkt. Dann behaupte deine Stellung mit dem unerschütterlichen Verständnis von Wahrheit und Liebe, und du wirst siegen“ (S. 417).
Vor einigen Jahren lernte ich, meine Stellung zu behaupten, und erlangte den damit verbundenen Sieg. Ich kämpfte wieder einmal gegen mein lebenslanges Übergewicht. In etwas jämmerlichem Ton fragte ich Gott, wieso Er mir all die Zeit nicht geholfen hatte, dieses Problem zu überwinden. Ich hatte viele Diäten gemacht und das Gewicht mehrmals ab- und dann wieder zugenommen und war so frustriert, dass ich Gott die Schuld gab. Jetzt wog ich mehr als je zuvor. Doch wieder einmal bat ich Gott, mir die Wahrheit zu zeigen, die mich frei machen würde. Mir kam folgende Antwort: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele sehr wohl“ (Psalm 139:14).
Das erweckte meine Aufmerksamkeit! Konnte ich wirklich akzeptieren, dass Gott mich niemals als übergewichtig und entmutigt gesehen hatte? War dieser Vers eine Aufforderung, das in Betracht zu ziehen, was Gott mir über Seine Sichtweise von mir sagte? Ja! Mir wurde klar, dass Gott mir mitteilte, dass Er mich gemacht hatte, damit ich Ihn lobe, und dass ich fabelhaft und geistig gemacht war.
Ich war überglücklich und wusste intuitiv, dass das die Wahrheit war, nach der ich gesucht hatte. Ich akzeptierte es sofort aus ganzem Herzen als wahr über mich. Ich erkannte, dass diese Wahrheit die geistige Gegentatsache von dem war, was die Sinne mir über mich selbst einreden wollten.
Von dem Moment an hielt ich an dieser Botschaft fest wie an einem Rettungsring vom Himmel. Immer wenn die Suggestion von Übergewicht aufkam, protestierte ich: „Nein! Ich werde Dich loben, himmlischer Vater, denn ich bin fabelhaft und wunderbar gemacht. Wunderbar sind Deine Werke, das erkenne ich jetzt über mich selbst.“ Das erforderte Ausdauer, denn alles blieb, wie es war. Tage, dann Wochen und schließlich Monate vergingen ohne Änderung. Doch ich wusste, dass das, was ich gehört hatte, wahr war, und ich ließ mich von dieser Wahrheit nicht abbringen.
Jeden Tag nahm ich mir ein paar stille Minuten dafür, mir der geistigen Vollkommenheit bewusst zu werden, die Gott mir als bereits vorhanden zeigte. Ich betete ferner: „Öffne mir die Augen, damit ich die Wunder an deinem Gesetz sehe“ (Psalm 119:18) und „zeige deinen Knechten deine Werke. Alle deine Werke sollen dich loben“ (siehe Psalm 90:16 und 145:10). Mehrmals war ich so erhoben durch diese Inspiration, dass ich mich geradezu leichter fühlte, und ich sang Lieder des Lobes und der Dankbarkeit zu Gott dafür, dass er mir diese Wahrheit offenbart hatte. Ich hatte nicht mehr länger das Bedürfnis, mit übermäßigem Essen angefüllt zu sein, da ich mich so von Inspiration erfüllt fühlte, und bei Mahlzeiten war ich schneller satt.
Äußerlich zeigte sich weiterhin keine Veränderung, doch ich hielt an dem fest, was Gott mir gezeigt hatte. Ich behauptete meine Stellung. Rund 18 Monate lang machte ich mir diese Wahrheit voll Freude und Erwartung täglich zu eigen, manchmal mehrmals am Tag. Ich dachte nie wieder an das Übergewicht, sondern nur an die Wahrheit. Dann merkte ich eines Tages, dass meine Kleidung sehr locker saß, und im Laufe der nächsten Monate normalisierte sich mein Gewicht, bis ich bei vier Kleidergrößen kleiner angelangt war. Es war nicht durch Willenskraft, Diät oder Sport geschehen, sondern durch eine Liebe zu und ein Festhalten an der Wahrheit über mein Dasein als Gottes wundervolles, vollkommenes Kind. Ich fühlte mich buchstäblich wie neugeboren. Gern würde ich behaupten, dass ich mich zwanzig Jahre jünger fühlte, doch stattdessen fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben alterslos! Frei von den angeblichen Beschränkungen eines schwergewichtigen Körpers zu sein, war das beste Gefühl, das ich je hatte.
Als ich darüber nachdachte, musste ich an die Bibelgeschichte von dem Lahmen denken, der täglich an der Tür des Tempels wartete, um Almosen von denen zu erbetteln, die hineingingen. Als Petrus und Johannes ihn im Namen Christi Jesu heilten, stand er auf und ging mit ihnen in den Tempel, wo er lief und sprang und Gott lobte (siehe Apostelgeschichte 3:8). Mir kam der Gedanke, dass die Art, wie der Mann lief und sprang, seine Art war, Gott zu loben. Und jetzt war ich das! Meine Heilung fühlte sich an wie ein wundervoller Bestandteil meines Lobes von Gott, und ich fing an, jeden Tag Spaziergänge zu machen, nicht um fit zu werden, sondern weil ich mich fit fühlte, und Spazierengehen war eine Form des Lobes.
Natürlich bin ich tief dankbar, dass ich abgenommen habe, aber mehr noch, dass ich den Wert und die Stärkung erfahren habe, die daraus entstehen, dass wir uns standhaft auf Gott und die heilende Wahrheit, die Er uns gibt, verlassen. Wenn ich in der Vergangenheit nicht gleich Erfolge aus meinen Gebeten sah, nahm ich an, dass sie nicht funktionierten, und beschäftigte mich mit etwas, was ich für eine andere, bessere oder neuere Wahrheit hielt. Jetzt weiß ich es besser und lasse mich nicht so schnell von einer Botschaft abbringen, die Gott mir gibt. Wenn ich mich jetzt um Hilfe an Gott wende, egal wie einfach oder wie vertraut die Heilungsbotschaft ist, halte ich an ihr fest, denke über sie nach und bitte Gott, mir ihre Bedeutung weiter zu offenbaren, bis sie ganz von Licht durchflutet ist. Und ich möchte jedem, der mit einem hartnäckigen Problem kämpft, ans Herz legen, mit den Botschaften der Wahrheit, die kommen, so treu und beständig wie möglich zu arbeiten, um dann die Ergebnisse zu sehen.
Die Krönung ist, dass zusammen mit dem Übergewicht noch zwei andere Angelegenheiten geheilt wurden. Ich litt an Vorhofflimmern, einer Herzkrankheit, die auf Bitten einer Verwandten ärztlich diagnostiziert worden war. Ca. vier Jahre lang hatte ich mehrmals in der Woche Herzrasen. Ich betete immer wieder: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist“ (Psalm 51:12). Die Heilung des Herzens erfolgte, als ich während der Abnehmphase meinen ersten längeren Spaziergang machte. Ich war noch nicht weit gekommen, als das Herzrasen einsetzte, und mir war schwindlig und unwohl. Ich hielt an und wandte mich im Gebet an Gott. Mir fielen Worte aus einem Lied ein (James Montgomery, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft,Nr. 77, Übersetzung © CSBD):
Auf Gott setz’ dein Vertrauen,
und harre aus, mein Herz!
Dein Hort ist Seine Wahrheit,
wenn schwach du und voll Schmerz.
Er schenkt dir Kraft und Freude
durch Seiner Liebe Huld.
Ich stützte mich mental mit aller Kraft auf Gott, den „erhaltenden Unendlichen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. vii). Das Herzrasen hörte auf und ich habe nie wieder damit zu tun gehabt. Heute gehe ich fast jeden Tag mehrere Kilometer spazieren – und das mache ich schon so seit drei Jahren.
Außerdem waren ein Fuß samt Knöchel etwa ein Jahr lang stark geschwollen und entzündet, und ich konnte kaum damit auftreten. Ich weiß nicht genau, wann diese Sache geheilt wurde, aber es geschah irgendwann, als ich daran festhielt, wundervoll gemacht zu sein, und mich auf Geist, nicht die Materie, stützte.
Ich weiß, dass jede dieser Heilungen dadurch erfolgte, dass ich wusste, wie vollkommen Gott uns alle, mich eingeschlossen, macht. Diese Heilungen haben mich gelehrt, dass es richtig war, dem Rat unserer Führerin zu folgen: „behaupte deine Stellung mit dem unerschütterlichen Verständnis von Wahrheit und Liebe, und du wirst siegen.“ Ich habe gesiegt und bin sehr dankbar!
Karen Neff
Mystic, Connecticut,
Vereinigte Staaten
