Bei einem guten Buch mit vielen Figuren erlebe ich immer dasselbe Dilemma. Ich fange an, mich für die Figuren und die Ereignisse in einem Kapitel zu interessieren. Das nächste Kapitel stellt dann andere Figuren in den Mittelpunkt und ich denke: „Moment mal! Ich will bei denen bleiben, die ich jetzt kenne!“ Und dann fange ich etwas widerstrebend mit dem neuen Kapitel an und vertiefe mich wieder – bis alles von vorne anfängt.
Bei den besten Büchern erkennt man am Ende, wie die verschiedenen Geschichten zusammenpassen, und nimmt etwas Wertvolles fürs Leben mit. Wir lernen etwas daraus, was uns nicht immer leichtfällt: Das Gute geht nicht aus und triumphiert über das Sehnen nach dem, was wir für vergangen halten, denn die alles umfangende göttliche Liebe sieht unendlichen Fortschritt für die Menschheit vor.
Im Universum des vollkommenen Gemüts, in dem wir leben, weben und sind (siehe Apostelgeschichte 17:28), wird das Gute weder zerstört noch hört es auf. Geist, nicht Materie, ist die wahre Substanz aller Dinge. So sehr wir zum Beispiel Leute vermissen, die nach der begrenzten menschlichen Sicht kommen und gehen − wir erlangen die Überzeugung, dass sie sich weiterentwickeln und neue Erkenntnisse und Freuden erleben, wenn wir sie als individuelle Ausdrucksformen von Gott sehen. Auf ähnliche Weise machen wir täglich Fortschritt, wenn wir bestrebt sind, mehr von der Wahrheit zu erfahren und umzusetzen. Identität ist geistig; das Bewusstsein vom Guten ist unbegrenzt. Wenn wir das auch nur zum Teil fühlen, können wir mit Freude an all jene denken, die uns nahestehen. Dann wird der Schritt in ein neues Kapitel zu einer positiven Erfahrung.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.