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Original im Internet

Offen sein für das nächste Kapitel

Aus der Mai 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei einem guten Buch mit vielen Figuren erlebe ich immer dasselbe Dilemma. Ich fange an, mich für die Figuren und die Ereignisse in einem Kapitel zu interessieren. Das nächste Kapitel stellt dann andere Figuren in den Mittelpunkt und ich denke: „Moment mal! Ich will bei denen bleiben, die ich jetzt kenne!“ Und dann fange ich etwas widerstrebend mit dem neuen Kapitel an und vertiefe mich wieder – bis alles von vorne anfängt.

Bei den besten Büchern erkennt man am Ende, wie die verschiedenen Geschichten zusammenpassen, und nimmt etwas Wertvolles fürs Leben mit. Wir lernen etwas daraus, was uns nicht immer leichtfällt: Das Gute geht nicht aus und triumphiert über das Sehnen nach dem, was wir für vergangen halten, denn die alles umfangende göttliche Liebe sieht unendlichen Fortschritt für die Menschheit vor.

Im Universum des vollkommenen Gemüts, in dem wir leben, weben und sind (siehe Apostelgeschichte 17:28), wird das Gute weder zerstört noch hört es auf. Geist, nicht Materie, ist die wahre Substanz aller Dinge. So sehr wir zum Beispiel Leute vermissen, die nach der begrenzten menschlichen Sicht kommen und gehen − wir erlangen die Überzeugung, dass sie sich weiterentwickeln und neue Erkenntnisse und Freuden erleben, wenn wir sie als individuelle Ausdrucksformen von Gott sehen. Auf ähnliche Weise machen wir täglich Fortschritt, wenn wir bestrebt sind, mehr von der Wahrheit zu erfahren und umzusetzen. Identität ist geistig; das Bewusstsein vom Guten ist unbegrenzt. Wenn wir das auch nur zum Teil fühlen, können wir mit Freude an all jene denken, die uns nahestehen. Dann wird der Schritt in ein neues Kapitel zu einer positiven Erfahrung.

Offenheit für neue Kapitel in der Kirche ist ebenfalls vonnöten. Manche Leute denken gern an ihre Kirche zurück, als die Gemeinde sich wie eine große Familie anfühlte, mit vielen Mitgliedern, die sich die Aufgaben teilen konnten. Die heutige Kirche fühlt sich vielleicht wie ein neues Kapitel mit ganz anderen Figuren an, die die alten Traditionen nicht weiterführen.

Doch Kirche ist eine fortschrittliche geistige Idee. Sie ist „ist dazu bestimmt, auf dem Felsen, Christus, erbaut zu sein“ (Mary Baker Eddy, Kirchenhandbuch, S. 19) und weiter ausgebaut zu werden. Eine Sache kann jeder von uns täglich tun, um sicherzustellen, dass die nützliche, heilende Kirche, an der wir beteiligt sein wollen, weiter gedeiht. Jesus erklärte diese wichtige Sache, als er von einer Nachfolgerin sagte: „Maria hat das gute Teil erwählt, das ihr nicht genommen werden wird“ (Lukas 10:42).

Maria saß Jesus still zu Füßen, während die Welt um sie geschäftig wühlte und sie sogar dafür kritisierte, nicht genug von dem zu tun, was augenscheinlich nötiger war. Für Maria war einzig wichtig, die von Jesus vermittelte geistige Wahrheit aufzunehmen. Das ist es, was wir alle im tiefsten Innern am meisten wollen. Wir wollen den Frieden und die Kraft, die das Wissen mit sich bringt, das Jesus auch hatte – dass jeder von uns sehr geliebt wird, vollkommen erschaffen wurde und fähig ist, dies durch Heilung zu beweisen. Die Kirche hat den Zweck, uns dabei zu unterstützen. Sie stellt die Struktur bereit, in der wir einander und unserer Umgebung gemeinsam helfen, die heilende Macht der göttlichen Liebe selbst zu erleben – fernab von Kritik, was andere innerhalb oder außerhalb der Kirche tun oder lassen. Die Kirche ist wirksam, wenn ihre Mitglieder die Wahrheit und jeden Menschen lieben, der hereinkommt, egal wer es ist.

Eine mit Liebe erfüllte Kirche war noch nie relevanter und dringender vonnöten als heute. „Jetzt ist der Tag des Heils!“ (2. Korinther 6:2). In einer frühen englischen Übersetzung der Bibel wurde der griechische Text in Lukas 1:77, der heute als „Erkenntnis des Heils“ übersetzt ist, als „Wissenschaft und Gesundheit“ wiedergegeben. Und während die Welt sich so ergiebig auf die düstere Wissenschaft von Krankheiten und anderen destruktiven physischen Kräften widmet, ist heute der Tag für die göttliche Wissenschaft der Gesundheit und Harmonie.

Es gibt ein neues Kapitel über Kirche, das niemand nur zögerlich aufschlagen sollte. Es beginnt damit, dass wir am Sonntag still mit den anderen zusammensitzen und einer Lektion zuhören, deren Gedanken uns und die Welt retten werden: Leben ist todlos, geistig; wir haben nichts zu befürchten, denn es gibt keine Macht, die das Gute, die wahre Substanz aller Dinge, zerstören kann; das vollkommene Gemüt führt jeden Schritt unseres ewigen Fortschritts. Während dieser Stunde beten wir mit diesen Wahrheitsgedanken für die Gemeinde (und sie betet für uns). Wir verlassen den Gottesdienst mit mehr Zuversicht und Freude, um von der geistigen Warte, die wir erlangt haben, das zu heilen, was der Heilung bedarf. An den anderen Wochentagen wird unsere Heilungspraxis durch die Publikationen der Kirche unterstützt. Eine Versammlung unter der Woche stärkt uns und andere durch Beispiele von Heilungen und geistigen Erkenntnissen, Vorträge eröffnen die Wissenschaft der Gesundheit einer Zuhörerschaft, die dringend danach sucht, und ein Leseraum steht bereit, wo man ungestört studieren und beten kann (und nicht aufgefordert wird, die Küche sauberzumachen!).

Klingt das nach der richtigen Kirche für Sie? Diese Kirche ist lebendig und macht Fortschritt zusammen mit den einzelnen Mitgliedern. Sie stellt ihre Grundstruktur für das bereit, was alle, die die Wissenschaft des Seins erkannt haben, am meisten beweisen wollen – dass „die göttliche Liebe immer jeden menschlichen Bedarf gestillt [hat] und ihn immer stillen [wird]“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 494).

Und noch etwas zum Thema beste Bücher: Deren Verfasser haben in das Herz Gottes und der Menschen geblickt. Man weiß sofort, dass alles, was sich Gottes Erhabenheit in den Weg stellen möchte, in den jeweiligen Kapiteln bekämpft wird, bis die Wahrheit sich letztlich durchsetzt. Das letzte Kapitel der Bibel, die Offenbarung, endet mit der Heilung der Völker. Das letzte Kapitel von Wissenschaft und Gesundheit heißt „Früchte“ und dokumentiert Beweise für die heilende Macht eines Verständnisses von Gott. Dieses Kapitel wird in der Kirche täglich und jährlich weitergeschrieben. Und wir können offen sein für das, was kommt.

Margaret Rogers
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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