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Original im Internet

So fand ich zur Christlichen Wissenschaft

Ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft eröffnete mir einen neuen Weg

Aus der Juli 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Mai 2018 im Internet.


Anfang der 1970er-Jahre lebte ich in London und versuchte, meine innere Leere mit Nahrung zu füllen, doch das Problem hatte nichts mit physischem Hunger zu tun. Damals erkannte ich nicht, was dieser Hunger war – ein geistiges Sehnen, Gottes Herrschaft und Gegenwart in meinem Leben zu spüren.

In dieser düsteren Zeit ging ich eines Tages in einen Leseraum der Christlichen Wissenschaft, als ich ein Telefon benutzen musste. Obwohl ich keine Ahnung von der Christlichen Wissenschaft oder dem Zweck des Leseraums hatte, fühlte ich mich von dem Schaufenster angezogen und war dankbar, dass der Bibliothekar mir gestattete, den Anruf zu tätigen. Seitdem sind Jahrzehnte vergangen, aber ich erinnere mich noch, wie freundlich er mir half, obwohl mein Interesse einzig darin bestand, das Telefon zu benutzen.

Einige Monate, nachdem ich in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt war, begegnete ich unerwartet den Worten Christliche Wissenschaft erneut. Ich hatte mich bei einer Interessengemeinschaft für Essstörungen angemeldet. Deren Teilnehmer wurden zu der Erkenntnis ermuntert, dass eine höhere Macht ihren Alltag lenkt, sodass sie sich nicht auf Willenskraft verlassen mussten. Das löste bei mir eine Suche aus, bei der ich Gottesdienste verschiedener Kirchen im Bostoner Raum besuchte. Doch keine fühlte sich wie mein richtiges geistiges Zuhause an.

Während dieser Zeit fiel mir bei der Selbsthilfegruppe immer mehr eine Frau auf, die Freude, Zuversicht und eine Anerkennung anderer ausdrückte. Ich fühlte mich davon angezogen und gleichzeitig getröstet. Wir freundeten uns an und ich fragte sie schließlich: „Welcher Religion gehörst du an? Wieso bist du so ganz anders als die anderen?“ Da sagte sie mir, dass sie die Christliche Wissenschaft studierte.

Weil ich neugierig auf diese Religion war, zeigte sie mir die wöchentlichen Bibellektionen der Christlichen Wissenschaft und ich lernte, wie man die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy mit Zitaten aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft steckt. Außerdem nahm sie mich mit zu ihrer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler.

Obwohl ich das, was ich lernte, interessant fand, beschäftigte ich mich weiter mit anderen Religionsgemeinschaften. Gelegentlich ging ich mit der Freundin und auch allein in diese Zweigkirche. Dann lud sie mich eines Tages zu einem Vortrag ein, der in der Mutterkirche in Boston gehalten wurde. Als ich dem Vortragenden zuhörte, sprach mich wenig von dem an, was er sagte, bis er eine hypothetische Frage stellte, die mein Leben veränderte. Sie lautete ungefähr so: Wenn eine Katze Angst vor einem Hund hat, macht sie einen Buckel. Würden Sie dann die Katze wegen Rückgratverkrümmung behandeln?

Mir war sofort klar, dass Furcht das Problem der Katze war. Der Rücken war mit materiellen Mitteln nicht zu begradigen. Die Metapher war der erste Schritt dabei, mir meine jahrelange Erfahrung mit Esssucht und Diäten klarer verständlich zu machen. Ich begriff in dem Moment, dass keine Diät der Welt mich je von Zwängen und Abhängigkeiten befreien würde. Das Problem lag nicht darin, wie viel jemand isst, sondern warum die Person überhaupt den Zwang verspürt, zu viel zu essen. Ich musste das Problem und nicht das Symptom bei der Wurzel packen – dann würde sich die Heilung einstellen.

Von dieser einen Prämisse ausgehend begann ich die Christliche Wissenschaft zu studieren. Erst verstand ich nur wenig, aber ich hielt an Mrs. Eddys Worten fest: „Eine einfache Aussage der Christlichen Wissenschaft enthält, wenn sie durch Heilen demonstriert wird, den Beweis für alles, was hier über die Christliche Wissenschaft gesagt wird. Wenn eine der Aussagen in diesem Buch wahr ist, dann muss jede wahr sein, denn nicht eine weicht von dem aufgestellten System und der aufgestellten Regel ab“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 547).

Ich fing an, regelmäßig mittwochs und sonntags die Gottesdienste zu besuchen, studierte täglich die Bibellektion und las so viel ich konnte über Mrs. Eddys Leben. Außerdem las ich ihre Schriften.

Schließlich änderte ich meinen Studiengang von Diätetik auf Pädagogik, was besser zu meinem Interesse an der Christlichen Wissenschaft zu passen schien. Ich trat ferner der Mutterkirche und einer Zweigkirche bei und nahm Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft, um die Heilungspraxis besser zu verstehen.

Als ich nach und nach besser mit den Lehren Christi Jesu vertraut wurde, hielt ich an diesen Versen aus der Bergpredigt im Neuen Testament fest: „Darum sollt ihr euch nicht sorgen und sagen: ‚Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?‘ Nach diesem allen trachten Menschen, die Gott nicht kennen. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6:31–33).

Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft und der Bibel erlangte ich nach und nach die Freiheit von meiner Versessenheit aufs Essen und entdeckte auf dem Weg einen erfüllenden Lebenswandel.

Ich hatte nach einer praktischen Religion gesucht, die logisch und liebevoll ist und mich in die Lage versetzen würde, mit allem fertigzuwerden, was meines Weges käme. Genau das und viel mehr fand ich in der Christlichen Wissenschaft. Ich habe ein tieferes Verständnis von und eine tiefe Dankbarkeit für Gottes Güte.

Seit ich die Christliche Wissenschaft fand, habe ich in verschiedenen Zweigkirchen etliche Ämter bekleidet, darunter Leserin, Sonntagsschullehrerin, Mitglied des Reinigungskomitees (wozu gehörte, gelegentlich auch selbst mit Hand anzulegen) und dreißig Jahre lang im Leseraum.

Aufgrund meiner eigenen Geschichte möchte ich für jeden bereit sein, der den Leseraum betritt, ob es um ein besseres Verständnis von Gott oder nur um ein Telefonat geht.

Gail Jokerst

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