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Original im Internet

Durch Gottes mütterliche Liebe geheilt

Aus der November 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Juli 2019 im Internet.


In der Bibel lesen wir die Geschichte einer Frau, die unter „Dauerblutung“ litt (siehe Markus 5:25–34). Der Zustand hielt zwölf Jahre an, ohne dass jemand helfen konnte, doch dann berührte die Frau Christi Jesu Gewand und war sofort geheilt.

Vor einigen Jahren erlebte ich statt eines monatlichen Zyklus tägliche Blutungen. Als die Symptome nach ein paar Monaten schlimmer wurden, beschloss ich, mit ernsthaftem Gebet an die Sache heranzugehen. Ich fing an, indem ich den biblischen Bericht über die Frau las, die von der Dauerblutung geheilt worden war.

Ich wusste, dass sich etwas in meinem Denken ändern musste, damit Harmonie wiederhergestellt werden konnte. In einem Augenblick stillen Gebets kam mir die Antwort: „Akzeptiere deine Weiblichkeit.“ Das war unerwartet, denn ich hatte den größten Teil meines Lebens in einer von Männern dominierten Umgebung verbracht und nicht viel über Eigenschaften von Weiblichkeit nachgedacht, geschweige denn sie bewusst akzeptiert. Doch mit dieser neuen Idee machte ich mich ans Werk, die geistigen Eigenschaften der Weiblichkeit tiefer zu verstehen.

Als Erstes las ich alle veröffentlichten Werke von Mary Baker Eddy, denn ich wusste, dass sie als die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft in allen ihren Schriften über gottgegebene Eigenschaften schreibt und sich auch über den Ausdruck wahrer Weiblichkeit äußert. Wie ich wusste, gründen sich ihre Schriften auf die biblische Prämisse, dass jeder von uns zum Ebenbild Gottes, des Geistes, erschaffen wurde und dass Gott das einzig Gute ist.

Ich studierte ihre Schriften wie ein Schulbuch, machte mir Notizen dazu und überdachte und bestätigte die geistigen Wahrheitsgedanken, die ich erlangte. Dieses intensive Studium half mir, die Eigenschaften wahrer Weiblichkeit besser zu verstehen.

Ich las außerdem mehrere Biografien über Mrs. Eddy, denn für mich war sie die beste Vertreterin wahrer Weiblichkeit. Als ich über ihr Leben las, lernte ich besser, wie sie Eigenschaften wie Wahrnehmungsvermögen, Inspiration, Mütterlichkeit, Klarheit, Mut, Kraft und viele weitere ausdrückte. 

Aus Mrs. Eddys Schriften und den Büchern über sie verstand ich auch das Konzept von Gott als Mutter besser. In der Christlichen Wissenschaft wird Gott als Vater-Mutter charakterisiert. Im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift führt Mrs. Eddy in ihrer geistigen Definition von Mutter als Erstes „Gott“ auf. Ich überlegte, wie eine vollkommene Mutter aus meiner Sicht ist – liebevoll, fürsorglich, fröhlich, selbstlos usw. –, und verstand, dass alle diese Eigenschaften aus Gott hervorgehen. Ich begriff, dass der Ausdruck solcher und anderer Eigenschaften wahrer Weiblichkeit nicht nur die Welt segnet, sondern dass wir ohne sie keine Harmonie in der Welt erleben können.

Ich befasste mich außerdem näher mit zwei Frauen in der Bibel – der im zwölften Kapitel der Offenbarung beschriebenen Frau, die von Gott gekrönt ist und den Mond unter den Füßen hat, und als Gegensatz dazu Eva im 1. Buch Mose. Eva wurde dazu verleitet, nach einer Erkenntnis von Gut und Böse zu trachten; die Frau in der Offenbarung fühlte sich vom Bösen (dem Drachen) nicht angezogen und war gegen seinen Einfluss immun. Als ich diese Geschichten zusammen mit Mrs. Eddys Schriften studierte, erkannte ich, dass ich mich mit dem geistigen Ausdruck von Frau identifizieren musste, nicht dem materiellen.

Dabei half mir folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit: „Blut, Herz, Lungen, Gehirn usw. haben nichts mit Leben, Gott, zu tun. Jede Funktion des wirklichen Menschen wird vom göttlichen Gemüt regiert“ (S. 151). Der Mensch ist in 1. Mose 1:26, 27 als Gottes Bild und Gleichnis definiert, als Mann und Frau, und als ich über das oben erwähnte Zitat aus Wissenschaft und Gesundheit nachdachte, begriff ich, dass ich den sterblichen Anspruch eines Lebens in Materie oder Blut nicht akzeptieren musste. Außerdem betete ich viel, um die Antwort auf die Frage: „Was ist der Mensch?“ auf Seite 475 in Wissenschaft und Gesundheit zu verstehen. Diese Antwort half mir immer wenn ich mit Erschöpfung, Frust und Furcht kämpfte. Ich hielt an der Tatsache fest, dass das göttliche Gemüt, nicht Blut, mir Kraft verleiht und Leben gibt.

Ich lernte in der Zeit auch andere wichtige Dinge. Als meine Sorge zunahm, studierte ich mehr aus menschlichem Willen, Furcht und dem Bedürfnis, Herrschaft über mein Leben und meine Gesundheit zu erlangen. Doch die geistige Wahrheit, die Einzug in mein Denken gehalten hatte, änderte mein Konzept, eine fehlerhafte Sterbliche zu sein, nach und nach zu dem Verständnis, dass ich bereits eine unsterbliche Idee Gottes bin, ein Ausdruck wahrer Weiblichkeit. Und mein Konzept von Gott änderte sich von einem Gott, den ich durch mein Handeln dazu bringen konnte, mich einer Heilung würdig zu finden, zu einem Gott, der unsere göttliche, allgegenwärtige Mutter-Liebe ist, die uns, ihre geliebten Kinder, beständig umsorgt. Doch die Symptome wurden trotz meines intensiven Studiums und Gebets schlimmer, vielleicht weil ich mich so furchtsam und verzweifelt bemühte, eine Heilung zu verdienen.

An diesem Punkt der Verzweiflung verschlimmerten sich die Symptome drastisch. Ich fühlte mich völlig hilflos. Nichts von dem, was ich getan hatte, schien eine Lösung zu bewirken. Ich hatte keinen Zugang zu einem Telefon oder materieller Hilfe und war allein. Ich wandte mich aus ganzem Herzen an Gott und sagte: „Bitte hilf mir.“ Und dann ließ ich endlich das irrige Gefühl von Kontrolle über mein Leben und meinen Körper los und überließ ganz Gott die Führung. In dem Moment verschwanden alle Symptome völlig. Es passierte augenblicklich und rief große Demut in mir hervor. Ich saß längere Zeit ganz still, nicht sicher, was genau passiert war. Dann stand ich langsam auf, ging hin und her und stellte fest, dass alles in Ordnung war.

Ich kann kaum in Worte fassen, wie dankbar ich war. Obwohl ich mehr als ein Jahr lang täglich studiert hatte, war die eigentliche Heilung augenblicklich. Es hatte sich eine enorme Umwandlung des Denkens vollzogen. Mein Denken musste sich ändern – es musste sich für eine neue Sichtweise von mir selbst und meiner Beziehung zu Gott öffnen. Ich musste den sterblichen Glauben loslassen und das geistige Bewusstsein einlassen. Ich musste bereit sein, das sterbliche Bedürfnis fallen zu lassen, meine Situation zu steuern, und stattdessen zulassen, dass meine göttliche Mutter mich fördert und versorgt. Ich lernte ferner, mütterliche Eigenschaften in meinem Leben und Tun mehr zu schätzen und anzunehmen.

Ich lerne weiter, diese Erkenntnisse bei meinem weiteren Studium von Mrs. Eddys Schriften und der Bibel täglich anzuwenden. Diese Heilung ist seit mehreren Jahren vollständig und dient mir als wundervoller Schrittstein zur Anerkennung der Eigenschaften von Gottes wahrer Mütterlichkeit und beim Verständnis davon, wie wichtig es ist, diese Eigenschaften in unserer heutigen Welt auszudrücken. Ich bin Mrs. Eddy für ihren Mut und ihre Kraft dankbar, mit der sie uns die Eigenschaften wahrer Mütterlichkeit und Weiblichkeit vorgelebt hat, die Gott jedem Menschen verleiht. Die Christliche Wissenschaft hat meine Dankbarkeit unserem Vater-Mutter-Gott und Christus Jesus, dem Wegweiser, gegenüber vertieft.

Janet Tinsley
Bellevue, Washington, Vereinigte Staaten

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