Die Mühsal von Migranten in allen Teilen der Welt ist häufig der Inhalt meiner Gedanken und Gebete. Das Thema scheint so komplex und herzzerreißend, dass ich mich der Sache nicht immer gewachsen fühle. Doch einmal erreichte mich eine Engelsbotschaft, die mir einen Weg zeigte. Sie eröffnete mir außerdem eine frische Sichtweise auf eine bekannte Bibelgeschichte: das von Christus Jesus erzählte Gleichnis vom verlorenen Sohn (siehe Lukas 15:11–32).
In dieser Geschichte hat es ein Sohn eilig, das Elternhaus zu verlassen, und bittet seinen Vater um sein Erbteil. Er zieht in „ein fernes Land“ und verprasst alles, wodurch er mittellos wird und in eine verzweifelte Lage gerät. Am Ende beschließt er, nach Hause zurückzukehren. Er glaubt, nicht länger würdig zu sein, als Sohn im Haus des Vaters bezeichnet zu werden, hofft aber, Diener werden zu können. Doch ihn erwartet viel mehr: Der Vater begrüßt ihn mit offenen Armen und gibt ihm seine Position des geliebten und geehrten Sohnes zurück (oder besser: bekräftigt sie erneut) – und all das voll Freude und Jubel.
Diese Geschichte hat so viele Gesichtspunkte, und an jenem Morgen bat ich Gott um eine neue Erkenntnis, wie ich die Moral besser auf mich und andere beziehen konnte. Dann kam mir der Gedanke: „Du hast keine doppelte Staatsbürgerschaft.“ Das war ein neuer Gesichtspunkt. Es gibt ja Situationen, in denen es aus menschlicher Sicht sehr vorteilhaft sein kann, doppelte Staatsbürgerschaft zu besitzen. Doch ich fragte mich, was diese Botschaft aus geistiger Sicht bedeutete.
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