Die Christliche Wissenschaft gründet sich auf universale, göttliche Gesetze Gottes, die jeder praktizieren und im Leben anwenden kann. Wenn ich meine Arbeit, diese göttlichen Gesetze zu verstehen und anzuwenden (wie Jesus dies tat), konsequent und gründlich getan habe, war das Ergebnis, dass ich immer geheilt wurde.
Als ich anfing, die Christliche Wissenschaft zu studieren, arbeitete ich eher sporadisch daran, sie zu verstehen und zu praktizieren. Es gab Zeiten, in denen ich die Bibel und die Schriften von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ernsthaft studierte. Und dann wieder las ich nicht einmal die wöchentliche Bibellektion (die im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu finden ist), die die meisten Christlichen Wissenschaftler täglich lesen und studieren. Immer wenn ich mit einem Problem konfrontiert wurde, das ich durch die Christliche Wissenschaft lösen wollte, betete und studierte ich intensiv. Und zu anderen Zeiten dann weniger. In dieser Anfangszeit bat ich Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft bei Schwierigkeiten, für mich zu beten, und erlebte meist schnelle Heilungen und Lösungen von Problemen.
Manchmal rief ich einen Praktiker auch einfach an, wenn ich Fragen zu dem hatte, was ich studierte, oder wenn ich mehr lernen wollte. Eines Tages fragte mich dieser Praktiker freundlich, ob ich täglich die Lektion studierte. Damals stand ich sehr früh auf, um zur Arbeit zu gehen, und fand nicht, dass ich noch früher aufstehen sollte. Doch er erklärte mir, dass es wichtig ist, jeden Tag mit den richtigen geistigen Gedanken zu beginnen und bereit zu sein, den ganzen Tag Gottes Gegenwart zu spüren. Er schlug vor, jeden Tag zunächst einen Abschnitt der Bibellektion zu lesen. Ich glaube, das tat ich ein, zwei Wochen lang, doch schon bald merkte ich, dass es kein Problem war, Zeit für die ganze Lektion zu finden. Ich musste mich nur entscheiden, was mir wichtig war, und genug Disziplin aufbringen, um den Anfang meines Tages Gott zu widmen.
Mrs. Eddy schreibt in ihrer Autobiografie Rückblick und Einblick: „Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass man sich die Regeln der Christlichen Wissenschaft durch stetige und systematische Arbeit weit gründlicher und schneller zu eigen machen kann, als durch unstete und sprunghafte Bemühungen“ (S. 87). Für mich trifft dieser Gedanke nicht nur darauf zu, täglich die Bibellektion zu lesen und zu studieren, sondern alle veröffentlichten Schriften von Mrs. Eddy und die Publikationen der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft, einschließlich ihrer Zeitschriften.
Wir uns und andere nur dann wirklich kennen können, wenn wir Gott kennen, denn wir sind Gottes Bild und Gleichnis.
Mit zunehmendem geistigem Wachstum ist es mir wichtiger geworden, mein Denken so vorzubereiten, dass ich Gottes geistige Inspiration aufnehmen kann, und das bedeutet, die Christliche Wissenschaft regelmäßig und systematisch zu studieren – wissenschaftlich, so wie Mrs. Eddy dies vermittelt hat. Sie hat die Bibel ihr Leben lang studiert. Selbst bevor sie die Christliche Wissenschaft entdeckt hat, las sie täglich in der Bibel und suchte darin nach Lösungen für die Probleme, die sie im Leben hatte. Bevor sie die Wissenschaft des Christentums entdeckte, litt sie an Armut und schlechter Gesundheit, obwohl sie sich selbst und andere gelegentlich durch Gebet heilte. Doch sie erlebte viel gleichbleibendere, verlässlichere und dauerhafte Heilungen, nachdem sie die wissenschaftlich göttlichen Gesetze Gottes entdeckt hatte und anwendete.
Sie erklärte: „Der Ausdruck Christliche Wissenschaft wurde von der Autorin eingeführt, um das wissenschaftliche System des göttlichen Heilens zu bezeichnen.
Die Offenbarung besteht aus zwei Teilen:
1. Aus der Entdeckung dieser göttlichen Wissenschaft des Heilens durch Gemüt durch eine geistige Auffassung der Heiligen Schrift und durch die Lehren des vom Meister verheißenen Trösters.
2. Aus dem Beweis durch die gegenwärtige Demonstration, dass die sogenannten Wunder Jesu nicht zu einer göttlichen Gnadenzeit gehörten, die jetzt beendet ist, sondern dass sie ein immer-wirkendes göttliches Prinzip veranschaulichten. Das Wirken dieses Prinzips weist auf die Ewigkeit der wissenschaftlichen Ordnung und auf die Fortdauer des Seins hin“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 123).
Ich habe gelernt, dass ich die Christliche Wissenschaft auf derselben Basis praktizieren muss. Der Tröster ist göttliche Wissenschaft, und wir können diese Wissenschaft beständiger praktizieren und den Tröster gleichbleibender in unserem Leben erfahren, wenn wir diese Wissenschaft erlernen und verstehen. Das Ziel dieser Hingabe, dieses Studiums und Gebets ist, näher zu Gott zu kommen und in unserem Verständnis zu wachsen, indem wir das, was wir lernen, täglich in die Tat umsetzen. Die Christliche Wissenschaft offenbart, dass wir uns und andere nur dann wirklich kennen können, wenn wir Gott kennen, denn wir sind Gottes Bild und Gleichnis.
Ich sollte hinzufügen, dass wir, wenn wir durch unser regelmäßiges Studium und Gebet wirklich wachsen wollen, der geistigen Intuition gestatten müssen, unser Bewusstsein zu erheben, zu vergeistigen und zu verchristlichen. Das hilft uns, Gott zu verstehen und uns selbst in unserer wahren Natur als die Manifestation Gottes zu erkennen. Dieses geistige Bewusstsein kommt, wenn wir unser Denken für Gottes Offenbarung öffnen und unsere gottgegebene Heiligkeit leben.
Zu Anfang stellen wir vielleicht fest, dass unser tägliches Studium und unsere Praxis eher intellektuell statt geistig sind. Doch wenn wir Gott in unserem Herzen an erste Stelle stellen und uns regelmäßig Zeit für Studium und Praxis nehmen, können wir erwarten, dass unser Denken sich auf eine geistigere Grundlage stellt. Der Augenschein der materiellen Sinne lässt sich dann leichter zurückweisen, um Raum für die Beweise des geistigen Sinnes zu machen, der immer zu Gott führt, und das offenbart, was göttlich wahr ist. Dann verstehen und erleben wir mehr von dem geistig Guten und der göttlichen Wirklichkeit. Das ist der Lohn für das Studium, das Gebet und die Praxis, die freudig und erfüllend sind: Gottes heilende Wahrheit.
