Christus Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12:32). Mary Baker Eddy schrieb: „Fasst Mut, liebe Leidenden, denn diese Wirklichkeit des Seins wird mit Sicherheit irgendwann und auf irgendeine Weise erscheinen. Es wird keinen Schmerz mehr geben und alle Tränen werden abgewischt“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 573). Ich habe erlebt, dass diese Aussage wahr ist, und auch, dass die Macht des Christus genau hier ist, um uns zu heilen, wenn wir uns mit empfänglichem Herzen an Gott wenden.
Es gab eine Zeit, in der ich große Angst vor chronischen Schmerzen hatte, die sich auszubreiten schienen. Ich bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mir beim Beten über diese Furcht zu helfen und mir eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft zu geben. Sie sprach mit mir darüber, mein Denken von meinem Leben als auf den materiellen Körper begrenzt ab- und dem wahren geistigen Verständnis von Gott als meinem Leben zuzuwenden. Dazu verwendete sie folgende Analogie: „Stellen Sie sich vor, Sie sind versehentlich in eine Straße mit heruntergekommenen Geschäften abgebogen, die schmutzige, abgelegte Kleider und Gegenstände enthalten. Doch Sie können umkehren und den richtigen Weg zur Straße mit freundlichen Geschäften und sauberen Schaufenstern nehmen, die hübsche und wünschenswerte Sachen anbieten.“
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Hörst du nicht von der ganzen Menschheit über das unvollkommene Vorbild? Die Welt hält es dir beständig vor Augen. Als Folge davon neigst du dazu, diesen niederen Mustern zu folgen, deine Lebensarbeit zu begrenzen und die verwinkelten Konturen und Missbildungen materieller Vorbilder in deine Erfahrung aufzunehmen.
Um dem abzuhelfen, müssen wir zuerst unseren Blick in die richtige Richtung lenken und dann in diese Richtung gehen. Wir müssen vollkommene Vorbilder im Denken formen und ständig auf sie schauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großartigen und edlen Leben ausgestalten“ (S. 248).
Ich machte mich daran, in meinem Denken den Glauben an ein Leben in und aus Materie durch das Verständnis zu ersetzen, dass Gott mein Leben ist. Ich verstand besser, dass wir nicht versuchen, eine Behandlung auf einen Körperzustand zu richten. Vielmehr ging es um das irrige Konzept vom Leben, das Krankheit hervorzurufen schien. Da ich die Wirklichkeit kannte – dass ich völlig geistig bin und dass Materie nicht krank sein kann –, konnte ich mich über die unwahre Sichtweise erheben und die aggressive mentale Suggestion von Krankheit zerstören.
Ich wollte „mein Denken vergeistigen“ – mein Denken mehr in Übereinstimmung mit Geist als mit Materie bringen. Wie sollte ich das tun? Doch als ich in der Bibel las, dass Paulus sagte, man solle „das Denken ... unter den Gehorsam Christi“ gefangen nehmen (2. Korinther 10:5), wusste ich, dass ich das konnte, und ich arbeitete den Tag über daran. Ich hatte in meiner Bibel immer den 23. oder den 91. Psalm aufgeschlagen, die mir beide endlos Trost spendeten. Ich verschlang Zeugnisse in den Zeitschriften und dem Buch Wir kannten Mary Baker Eddy. Sie waren eine beständige Quelle der Ermutigung und heilender Ideen.
Eines Tages erzählte mir die Praktikerin von ihrer eigenen Heilung von einer schweren Krankheit. Die Heilung war augenblicklich eingetreten, als sie sich gegen Gedanken an Krankheit und Sterblichkeit gewehrt und diese vertrieben hatte. Als ich auflegte, merkte ich, dass ein Schmerz, an dem ich lange gelitten hatte, verschwunden war. Sie können sich meine Freude vorstellen!
Ich wusste, dass ich durch die Christliche Wissenschaft geheilt werden konnte, und war nie versucht, eine ärztliche Diagnose oder eine andere Behandlung zu erbitten. Die Christliche Wissenschaft hatte sich mir als die wirksamste Heilungsmethode erwiesen und ich betrachtete sie als die einzige Lösung für mein Problem. Ich studierte und betete weiter mit der Überzeugung, dass ich körperlich umgewandelt werden würde, wenn ich der göttlichen Liebe gestattete, mein Denken umzuwandeln.
Eines Tages kam mir ein Gedanke, der so machtvoll war, dass er mein Bewusstsein vollständig erfüllte. Er ließ Ideen, die nicht von Gott kamen, keinen Raum. Er war so leise wie das „stille sanfte Sausen“ (1. Könige 19:12), fühlte sich aber so laut an, als würde ich direkt unter einer dröhnenden Kirchenglocke stehen. Die Worte: „Alles wird gut sein.“ schallten durch mein gesamtes Wesen. Das war die tätige Allmacht Gottes, die alles vertrieb, was sich ihr in den Weg stellen wollte.
Ich bemühte mich, mein Denken mit diesem Guten erfüllt zu halten. Ich hatte gerade einen wundervollen Mann kennengelernt, und wir schienen füreinander geschaffen. Doch als er mir einen Heiratsantrag machte, hatte ich Angst, ja zu sagen, bis das Problem vollständig geheilt war.
In einer Heilung, von der ich gelesen hatte, war der Autor von einem körperlichen Problem befreit worden, als er dem Impuls folgte, vorhandene Pläne einzuhalten, obwohl das körperlich unmöglich schien. Ich beschloss zu heiraten und zu erwarten, dass Gott diese richtige Idee umsetzen würde.
Viele Wahrheitsaussagen in Wissenschaft und Gesundheit machten mir Mut angesichts der angsteinflößenden Symptome und der Furcht, dass ich sterben und meiner Familie Leid zufügen würde. Zwei davon waren: „Erhebe dich in der bewussten Stärke des Geistes der Wahrheit, um den Einspruch des sterblichen Gemüts, auch Materie genannt, umzustürzen, den es gegen die Oberhoheit des Geistes erhoben hat“ (S. 390–391) und „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Macht aufheben“ (S. 393).
Ich brauchte keinen menschenähnlichen Gott, der mir Erholung von Leid gestattete, sondern musste meine gegenwärtige Vollkommenheit als Gottes geistige Idee verstehen und mich in dieser Stärke erheben.
Ich stützte mich auf diese geistigen Aussagen, da ich um die Zeit der Hochzeit schwächer zu werden schien und kaum stehen oder essen konnte. Dieser Satz in den Psalmen half mir: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkünden“ (118:17). Ich wusste, dass ich leben und diese Wahrheitsaussage der Bibel beweisen würde.
Am Abend vor der Hochzeit merkte mein Vater, dass ich kämpfte, und saß sehr still und ruhig bei mir, den Arm um mich gelegt, und betete. Ich erinnere mich nicht daran, irgendetwas gedacht zu haben – ich überließ alles völlig Gott.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, um zu heiraten, war ich geheilt! Meine Freude und Dankbarkeit waren grenzenlos, als ich zum Traualtar schritt. In Gedanken sprang ich und lobte Gott. Während der Flitterwochen schienen die Schmerzen einmal zurückzukehren, doch erstaunlicherweise empfand ich keine Furcht. Die Schmerzen hatten keine Wirklichkeit mehr für mich. Ich musste sie nicht wegargumentieren. Ich wies sie einfach ab, und das war das Ende der Schmerzen.
Wir sind jetzt 24 Jahre verheiratet. Der Zustand ist nicht wieder aufgetreten. Ich hatte meinem Mann nichts von der Sache erzählt, denn ich wollte nicht, dass er Angst bekam. Doch ich hatte ihm vor der Hochzeit gesagt, dass ich, wenn nötig, eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft in Anspruch nehmen würde, und er sagte, er werde es respektieren. Ungefähr ein Jahr später erzählte ich ihm von dieser Heilung. Er war nicht überrascht, denn er hatte andere Heilungen miterlebt, darunter von Grippe und einem gebrochenen Zeh. Diese Heilung hat mir über jeden Zweifel hinweg bewiesen, dass die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist, ganz und gar demonstriert werden kann und über alle materiellen Heilmethoden erhaben ist.
Ich bin so dankbar für alle, die in den Zeitschriften von ihren Heilungen berichten, für meine Eltern, dass sie solch hingebungsvolle Christliche Wissenschaftler sind, und vor allem für das wundervolle Verständnis von Gottes zärtlicher, liebevoller Fürsorge für alle Seine geliebten Kinder.
Alice Runzi
Bellflower, Missouri, Vereinigte Staaten