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Original im Internet

Frei von Wut

Aus der November 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. Juni 2020 im Internet.


„Ihr habt die Wahl“, sagte der Fahrlehrer. „Ihr könnt entweder mitmachen – euch in eskalierende Wut hineinziehen lassen – oder eure Emotionen im Zaum halten, weiterfahren und nicht in Gefahr geraten.“

Der Fahrlehrer redete von Gewalt im Straßenverkehr – Wut über das wahrgenommene unverschämte Fahrverhalten eines anderen, die manchmal tödlich endet. Doch für mich geht diese Lektion über den Straßenverkehr hinaus und erstreckt sich auf meine Reaktionen auf politische Kontroversen. Ich habe mich schon oft zu hitzigen Emotionen verleiten lassen, wo ich mit Wut und Empörung auf das reagierte, was andere sagten.

Ich mag diese Gefühle überhaupt nicht. Deshalb habe ich gebetet, denn ich finde immer, dass Gebet das wirksamste Mittel ist, mit Situationen wie diesen umzugehen.

Ich fange oft mit einer Bibelstelle an, die besagt, dass die Menschen – also ausnahmslos alle – „über ... die ganze Erde und über alle Kriechtiere [herrschen], die auf der Erde kriechen“ (1. Mose 1:26).

Was hat das mit Kriechtieren zu tun? Als ich anfing, über den Zusammenhang nachzudenken, kam mir der Gedanke, dass diese Herrschaft eine göttlich verliehene Fähigkeit beinhaltet, unser Denken zu beherrschen und nicht zuzulassen, dass heimtückische, negative Emotionen in uns reinkriechen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, erforschte diese gottgegebene Fähigkeit in ihren Schriften. Sie verwendete „Liebe“ hier als einen anderen Namen für Gott und schrieb: „Wisset denn, dass ihr unumschränkte Macht besitzt, recht zu denken und zu handeln, und dass nichts euch dieses Erbes berauben und gegen die Liebe verstoßen kann“ (Kanzel und Presse, S. 3).

Als Gottes Nachkommen besitzen wir alle Qualitäten wie Güte, Intelligenz und Liebe.

Das ist ein ermutigender Gedanke. Nichtsdestoweniger fühle ich manchmal die Tendenz, auf negative Weise zu reagieren, wenn ich mit einer extremen politischen Aussage konfrontiert werde. Und da hat mir etwas sehr geholfen, das ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt habe, nämlich die Tatsache, dass Gott das Universum dazu erschaffen hat, Seine Natur widerzuspiegeln, und diese Natur ist vollständig gut.

Daraus folgt, dass wir als Gottes Nachkommen alle dieselben Charakteristika haben wie unser Vater-Mutter-Gott. Und dazu gehören Qualitäten wie Güte, Intelligenz und Liebe. Und ja, das gibt uns Herrschaft – nicht unbedingt Kontrolle über das, was äußerlich geschieht, aber über unsere Reaktion darauf. Wir können uns auf Gottes Macht und unsere innewohnende Fähigkeit verlassen, das göttliche Gemüt zum Ausdruck zu bringen, und beides hilft uns dabei, unser Denken zu ändern.

Das bedeutet, dass wir göttlich damit ausgestattet sind, einer Wut über das, was andere tun oder sagen, nicht nachzugeben. Das heißt nicht, dass wir Probleme ignorieren oder bestimmten Themen aus dem Weg gehen. Es heißt vielmehr, dass wir mit anderen so umgehen, dass es von Liebe statt Wut motiviert ist.

Was hitzige politische Bemerkungen angeht, die mir gegen den Strich gehen und mich anstacheln, so lerne ich, über meine Antwort zu beten und nicht einfach nur zu reagieren. Meine Gebete bekräftigen, dass Gottes Schöpfung gut ist, und das bedeutet, dass alle Menschen unabhängig von ihrer politischen Meinung eine natürliche Anziehungskraft zum Guten haben. Und wenn wir diese auf Gott basierende Sichtweise – statt Wut oder Hass – in uns einfluten lassen, dann sind wir offener und empfänglicher für konstruktive und produktive Ideen.

Ich bin dankbar, dass Gebet mir hilft, mich bewusst von negativen emotionalen Reaktionen fernzuhalten. Und ich lerne, dass nichts, was einen von uns dazu bringen möchte, sich dem Guten und Harmonie zu verschließen, legitime Macht hat, denn Gott ist alles. Das bringt mir zunehmend Frieden – und das ist die Verheißung für uns alle, wenn wir unsere „unumschränkte Macht [nutzen], recht zu denken und zu handeln“.

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