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Original im Internet

„Flussdenken“ und heilende Gewässer

Aus der Juli 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. März 2020 im Internet.


Manchmal mag es sich anfühlen, als versuchten wir, stromaufwärts, also gegen den Strom zu schwimmen. Und selbst wenn wir versuchen, den Kurs zu ändern und die richtige Richtung einzunehmen, kann es immer noch schwer erscheinen, die rauen, tiefen Wasser zu navigieren.

In diesen „ertränkenden“ Augenblicken der Wirren und des Aufruhrs finde ich immer Trost, Führung und vollständige Antworten, indem ich mich im Gebet an Gott wende. Die Christliche Wissenschaft hat mich gelehrt, dass Gott nicht nur alle Antworten hat, sondern die Antwort ist. Und wir sind nie hilflos.

In der Bibel lesen wir im 2. Buch Mose, dass Mose als Baby in einem Korb in den Fluss gesetzt wurde, um ihn vor dem Pharao zu schützen. In 2. Könige fällte Elisa mit einer Gruppe Männern Bäume, als der Kopf eines geliehenen Beils in den Jordan fiel und dann an die Wasseroberfläche trat. In der Offenbarung beschreibt Johannes seine wundervolle Vision von einem Fluss, an dessen Ufer der Baum des Lebens stand und jeden Monat Früchte trug. Was für schöne, inspirierende und wichtige Geschichten, die uns Gottes zärtliche Liebe, beständigen Schutz und unendliche Versorgung zeigen!

Auch heute nutzen Menschen Flüsse, um Wasser zum Trinken und zum Kochen zu besorgen, ihre Felder zu bewässern und zu baden. Der Fluss war und ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens für Mensch und Tier.

Beim Nachdenken über den historischen und heutigen Wert von Flüssen betrachte ich Mrs. Eddys metaphysische Definition von Fluss im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wo wir lesen: „Gedankenkanal.

Ist er ruhig und unbehindert, dann symbolisiert er den Lauf der Wahrheit; ist er aber schlammig, schäumend und reißend, dann ist er ein Symbol für Irrtum“ (S 593).

Ich betrachte „Flussdenken“ im geistigen Sinn als unsere unmittelbare Lebensader – als Gottes konstante Kommunikation mit Seiner Idee, dem Menschen. Diese ruhige und unbehinderte Kommunikation ist jederzeit verfügbar, immer aktiv, und sie heilt. Sie ist nie zu schnell, zu träge oder eingetrocknet, sondern fließt und bewegt sich stets in der richtigen Geschwindigkeit in die richtige Richtung. Wir müssen nie ohne Gottes Gedanken auskommen.

Mrs. Eddy stellt in Wissenschaft und Gesundheit außerdem Definitionen für vier Flüsse bereit, die in der Bibel erwähnt werden, und zwar:

Euphrat (Fluss). Die göttliche Wissenschaft, die das Universum und den Menschen umfasst; die wahre Idee Gottes; ein Symbol für die Herrlichkeit, die kommen soll; die Metaphysik, die den Platz der Naturwissenschaft einnimmt; die Herrschaft der Gerechtigkeit. Die Atmosphäre des menschlichen Glaubens, bevor er Sünde, Krankheit oder Tod akzeptiert; ein Zustand des sterblichen Denkens, dessen einziger Irrtum Begrenzung ist; Endlichkeit; das Gegenteil von Unendlichkeit“ (S. 585).

Gihon (Fluss). Die Rechte der Frau moralisch, bürgerlich und sozial anerkannt“ (S. 587).

Hiddekel (Fluss). Die göttliche Wissenschaft verstanden und anerkannt“ (S. 588).

Pischon (Fluss). Die Liebe zum Guten und Schönen und zu deren Unsterblichkeit“ (S. 593).

Für mich sind diese Definitionen Hilfsmittel, um ein klareres Verständnis unserer Rechte als Gottes Kinder zu erlangen. Vor ca. zwanzig Jahren schien meine ganze Familie auf einmal die Grippe zu bekommen. Meine beiden Söhne, mein Mann und meine Mutter hatten Grippesymptome, und mir ging es auch nicht gut. Ich war erschöpft, hatte mich hingelegt und betete. Es schien überwältigend, alle zu versorgen. Dann zeigte sogar unser Hund Zeichen von Übelkeit, und ich schaute ihn ungläubig an und sagte mit einem Seufzer: „Also wirklich! Soll das ein Witz sein?“ Doch in dem Moment setzte ich mich auf und sagte: „Jetzt reicht es!“

Ich begriff, dass ich mit dem gegenwärtigen Weltdenken des Krankseins mitgeschwommen war. Doch als ich „aufwachte“, änderte sich mein Denken von menschlichem Ringen – dem Versuch, alles richtig zu machen, zu überleben und die Materie zu begütigen – zur Erkenntnis der geistigen Gesetze, die gegenwärtig und wirksam waren. Mir ging ein Licht auf!

Ich setzte mich an den Schreibtisch und las einen Artikel mit dem Titel „Ansteckung“ in Mrs. Eddys Buch Vermischte Schriften 1883–1896. Er fängt folgendermaßen an: „Was immer ein Mensch sieht, fühlt oder irgendwie zur Kenntnis nimmt, muss durch das Gemüt aufgenommen werden, weil Wahrnehmung, Empfindung und Bewusstsein dem Gemüt zugehören und nicht der Materie. Wenn wir im allgemeinen Strom des sterblichen Denkens treiben, ohne die Verlässlichkeit seiner Schlussfolgerungen in Frage zu stellen, tun wir, was andere tun, glauben, was andere glauben, und sagen, was andere sagen. Allgemeine Zustimmung ist ansteckend und macht Krankheiten übertragbar“ (S. 228).

Ich wusste, dass ich über diese verbreitete Denkweise von Ansteckung beten musste. Ich schlug die Definition von Fluss in Wissenschaft und Gesundheit auf, las die Definitionen der einzelnen Flüsse im Glossar und dachte darüber nach, wie jede Definition auf die Bedürfnisse meiner Familie anwendbar war. Hier sind einige „Flussgedanken“, mit denen ich betete:

Euphrat-Denken: Ich war durch den Gedanken getröstet, dass die göttliche Wissenschaft „das Universum und den Menschen umfasst“. Dadurch erkannte ich klar, dass meine ganze Familie in der göttlichen Liebe geborgen war.

Gihon-Denken: Ich erkannte unsere Rechte und Freiheit als Gottes Kinder, männlich wie weiblich, durch Gottes allumfassende Liebe aufrechterhalten.

Hiddekel-Denken: Ich bekräftigte, dass wir alle unseren Lebenszweck erkennen und den Trost und Frieden der göttlichen Wissenschaft fühlen können.

Pischon-Denken: Ich fand Trost in der Erkenntnis, dass Gott uns stets den Weg zu Gesundheit, Freiheit und Vollkommenheit weist.

An jenem Morgen hatte jedes Mitglied der Familie gesagt, dass es sich schlechter fühlte als am Abend zuvor. Doch nachdem ich eine Stunde gebetet hatte, waren alle angezogen und gingen ihren normalen Tätigkeiten nach. Mein Mann ging zur Arbeit, die Kinder nahmen an ihren geplanten Aktivitäten teil, meine Mutter rief an und sagte, sie wolle einkaufen gehen, und auch der Hund lief im Garten herum. Als ich an jenem Morgen gebetet hatte, fühlte ich mich wie von einem Fluss der Ruhe umgeben und wusste, dass ich ebenfalls geheilt war. Die Furcht und das Fieber waren völlig verschwunden. Es ging ganz schnell!

Ich lernte, dass wir nie hilflos, zu tief gesunken oder von der aktuellen Strömung oder Denkweise der Welt mitgerissen sind. Die Christliche Wissenschaft hilft, unser Denken zu lenken, und Liebe hebt uns sanft aus der falschen Denkströmung heraus und bringt uns auf Kurs: in die heilenden Wasser der Wahrheit. Wir können klar erkennen, dass wir frei von Furcht, Unentschlossenheit und sterblichen Suggestionen jeglicher Art sind. Wenn unser Denken sich offen mit Gott bewegt, bringen wir immer Fortschritt zum Ausdruck, wir kommen voran und werden liebevoll von Gott gelenkt.

Die Inspiration, die ich durch mein Gebet mit den Definitionen dieser biblischen Flüsse erlangt habe, wird mir immer erhalten bleiben. Ich habe festgestellt, dass „Flussdenken“ das Wissen ist, dass wir nie von Gottes Fürsorge getrennt sind, denn wie die Quelle, aus der alle Wasser eines Flusses fließen, ist Gott, das Gute, der einzige Ursprung unseres Lebens.

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