Als ich eine Verpackung aus Hartplastik öffnete, rutschte meine Hand ab und die Spitze der Schere, die ich hielt, bohrte sich mit Wucht in die andere Hand. Mir war klar, dass ich das sofort im Gebet behandeln musste.
Zuvor hatte ich tief über die Natur Gottes, des Guten, nachgedacht, und es gab mir Trost und Kraft, mir diese Ideen in Erinnerung zu rufen. Ich wickelte ein Tuch um die Hand und wandte mich im Gebet an Gott, das göttliche Gemüt, um mein Denken so mit geistigen Wahrheitsgedanken zu füllen, dass kein Raum für Angst blieb.
Als Erstes fiel mir das Wort Wahrheit ein. Ich überlegte: „Es gibt keine Wahrheit in Nerven und keine Nerven in Wahrheit, Gott. Das ist die Wirklichkeit der göttlichen Wahrheit.“ Das war eine spontane Abwandlung einer Stelle in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Es gibt keinen Schmerz in der Wahrheit und keine Wahrheit im Schmerz; keinen Nerv im Gemüt und kein Gemüt im Nerv; keine Materie im Gemüt und kein Gemüt in der Materie; keine Materie im Leben und kein Leben in der Materie; keine Materie im Guten und nichts Gutes in der Materie“ (S. 113).
Außerdem bekräftigte ich: „Das einzige, was ich fühlen kann, ist göttliche Liebe. Liebe ist das einzig wirkliche Gefühl. Es gibt keine Empfindung in der Materie.“
Ich ging diese Ideen mehrmals langsam durch. Sie waren keine wiederholten, hypnotischen Phrasen auf der Grundlage blinden Glaubens, sondern die klar erkannte geistige Wahrheit über Gott und Seine geistige Schöpfung, den Menschen, aufgrund der in der Christlichen Wissenschaft offenbarten Allheit Gottes. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied.
Als ich das tat, fühlte ich mich in der Sicherheit der göttlichen Gesetzmäßigkeit verankert. Trotzdem schlichen sich Bedenken hinsichtlich der Wunde ein. Doch ich war vom Thema einer der Bibellektionen im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft inspiriert: „Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer.“ Ursache und Wirkung gehören zu Gott und nur zu Gott.
Die Wunde hörte fast sofort auf zu bluten. Ich war tief dankbar für diesen Fortschritt und betete weiter, indem ich bekräftigte, dass unendlicher Geist, Gott, und die Manifestation des Geistes, unserer individuellen geistigen Identität, die einzig wahre Substanz sind.
Dann kam mir ein anderer trostreicher Gedanke, nämlich, dass die Demonstration von Gottes Allmacht nicht nur für mich gilt, sondern für alle Menschen.
Wir lesen in der Bibel: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater geschenkt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn er offenbart wird, dass wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich selbst, genau wie er rein ist“ (1. Johannes 3:1–3).
Das Verständnis und die Inspiration, die ich in dem Moment aus dieser Bibelstelle erlangte, öffneten mich für die Wahrheit. Es kam mir vor, als würde ich nach Hause kommen. Ich fühlte mich von Frieden umgeben. Hier einige der wichtigsten Ideen:
Wahrheit: Was ist Wahrheit? Ich wollte mein Denken auf die Wahrheit des Seins gründen und in dem verankert bleiben, was über Gottes Menschen wahr ist.
Liebe: Nur unwandelbare Liebe, Gott, umgibt Gottes Kinder – wir sind alle fähig, sie wahrzunehmen.
Jetzt: Umfassende Gesundheit, Vollständigkeit und Heiligkeit sind jetzt vorhanden. Erlösung ist jetzt, auch während wir sie in unserer menschlichen Erfahrung ausarbeiten.
Die Welt braucht dringend unser selbstloses Gebet für die ganze Menschheit, die bekräftigt, dass wir alle hier und jetzt die vollkommenen, geistigen Töchter und Söhne Gottes sind, auch wenn es dem menschlichen Auge anders erscheint. Wir müssen uns nicht dem anpassen, was sich der Welt – den materiellen Sinnen – zeigt, sondern können anderen gegenüber barmherzig sein in dem Wissen, dass jeder die Befähigung hat, Gott und Seine immer gegenwärtige Wirklichkeit, die göttliche Wahrheit, zu erkennen. Daher ist es ein universaler Segen für uns zu wissen, dass wir alle jetzt die Nachkommen Gottes, des Geistes, sind. Und wenn dieses Verständnis im Bewusstsein aufdämmert, sehen wir weitere Beweise, dass wir wahrhaftig wie Gott sind: geistig und rein.
Diese Inspiration wusch mich sauber, und während sie mich von Angst befreite, stellte ich fest, dass sich die Wunde fast geschlossen hatte. „Danke, Vater-Mutter-Gott!“, betete ich still. Kurz darauf war die Wunde vollständig geheilt.
Es war spät am Abend und ich wollte erleichtert zu Bett gehen. Doch ich fühlte mich bewogen, weiter für meine geistige Identität wach zu bleiben, bevor ich einschlief. Also las ich einige heilende Psalmen, in denen Gott gelobt wird, und das war ein schöner Abschluss der Heilung.
Und während ich dieses Zeugnis niederschrieb, schickte Gott mir eine Engelsbotschaft, eine Inspiration, die mir in meiner Praxis der Christlichen Wissenschaft weiterhilft: Diese schnelle und vollständige Heilung ist ein Stab, auf den ich mich in meinen Gebeten zur Heilung von körperlichen und seelischen Wunden aller Art stützen kann, ob in der Familie, der Kirche oder der Welt. Wenn wir im Gebet die Wahrheit von der unzerstörbaren Beziehung des Menschen mit Gott friedevoll bekräftigen und ihr Raum geben, erhebt sich unser Bewusstsein und das Herz wendet sich von Furcht ab und Barmherzigkeit, Liebe, Zuversicht, Vollständigkeit zu – und wir stellen fest, dass wir auf heiligem Land stehen.
Danke, Gott, für die vielen anhaltenden Lektionen, die wir durch Heilungen in der Christlichen Wissenschaft lernen.
Dilshad Khambatta Eames
West Roxbury, Massachusetts, Vereinigte Staaten
