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Original im Internet

Bauen Sie Ihr Unternehmen auf einer geistigen Grundlage auf?

Aus der September 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 2. Juli 2020 im Internet.


Ein Junge klingelte unlängst bei allen Nachbarn und auch bei uns. Er sagte, dass er bereit war, innen und außen Reinigungs- und sonstige Arbeiten zu tun. Wir hatten in dem Moment nichts für ihn, doch ich schrieb mir seine Telefonnummer auf und sagte ihm, dass ich seinen Unternehmergeist bewunderte. Wir unterhielten uns ein paar Minuten darüber, wie schön es ist, ein Geschäft zu gründen und anderen von Nutzen zu sein.

Ich war noch nicht mal Teenager, als ich meine Dienste anbot, Rasen zu mähen. Nach kurzer Zeit war ich in meinem neuen und florierenden Geschäft für mehrere Rasen in der Umgebung verantwortlich. Und es war unvergesslich, als ein Kunde von sich aus beschloss, meinen Preis um 25 Prozent zu erhöhen (von einem Dollar auf 1,25)!

Es gibt unzählige Beispiele von Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, die die Vision für ein Geschäft haben, das nicht nur rentabel, sondern auch befriedigend ist. Unternehmergeist segnet die Gesellschaft auf vielfache Weise, besonders wenn er durch den selbstlosen Wunsch motiviert ist, anderen zu helfen.

Kann man Vergleiche zur Praxis der Christlichen Wissenschaft ziehen? Ja und nein. Die Heilarbeit ist eine christliche Mission und kein Geschäft im herkömmlichen Sinne. Und doch sagte Jesus mit nur zwölf Jahren, dass er in dem sein musste, was seinem Vater gehört (siehe Lukas 2:49). Er bezog sich auf das Geschäft des geistigen Heilens, dem er in Erfüllung seiner einzigartigen, gottgegebenen Mission für die Menschheit sein Leben widmete. Und für uns ist die Heilarbeit eine göttliche Berufung – eine, die geistige Vision und ein ehrliches Verlangen erfordert, anderen zu Diensten zu sein.

Im Laufe vieler Jahre haben die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft unzählige Artikel von Menschen veröffentlicht, die Jesu Lehren befolgt haben und in dem waren, was ihrem Vater gehört – das tiefverwurzelte Ziel verfolgten, uns alle zu unserer gottgegebenen Freiheit von Konflikt und Enttäuschung, Mangel und Begrenzung, Disharmonie und Leid zu erwecken. Und vor allem zu unserer Freiheit von Sünde – besonders von der Sünde zu glauben, wir seien verletzliche Sterbliche, die von einem Gott getrennt sind, der unendliches Gutes ist. Nichts ist so befriedigend wie jemandem zu der Erkenntnis zu verhelfen, dass er das Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, ist. Das bedeutet, Herrschaft über die Begrenzungen der Materie zu haben und die Wirklichkeit vom Standpunkt des Geistes aus zu sehen.

Sie haben im Herold sicher etliches über die Natur der Mission gelesen, die als christliches Heilen bezeichnet wird, in der Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft in Vollzeit tätig sind, doch wahrscheinlich haben Sie weniger über die geschäftliche Seite der Praxis gefunden – Dinge wie Steuererklärungen und ein ausreichendes Einkommen zur Deckung der monatlichen Kosten. Es schadet nicht, die Arbeit gelegentlich aus der geschäftlichen Perspektive zu betrachten, um zu gewährleisten, dass sie unser Hauptziel, das Heilen, unterstützt und nicht behindert. Hier sind einige Überlegungen:

Motive

Ein erfolgreicher Unternehmer ist gut beraten, die Gründe für eine Geschäftsgründung zu betrachten. Dasselbe gilt für Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft. Wenn es darum geht, anderen zu helfen, werden wir Erfolg haben und weniger geneigt sein, in egoistische Motive hineinzuschlittern wie z. B. überhaupt ein Einkommen zu haben, Kosten decken zu können oder mehr bekannt zu sein. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Christliche Wissenschaft offenbart Wahrheit und Liebe als die treibenden Kräfte des Menschen“ (S. 490). Wenn ein Mensch sich von Gott, von Wahrheit und Liebe getrennt fühlt, werden wir göttlich veranlasst, ihm die Wahrheit über seine Einheit mit Gott zu erklären. Das ist eine wundervolle Arbeit: die Wahrheit zu sagen und Heilungen aus der überzeugten Bekräftigung der Einheit von Gott und Seinem Kind zu erleben.

Unterlagen

Viele Länder fordern klare Nachweise von Einnahmen und Ausgaben, und Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft sind davon nicht ausgenommen. Man muss die Einnahmen von Behandlungen sowie Ausgaben wie Werbung (darunter das Inserat im Christian Science Journal und im Herold, wenn Sie zu diesem Schritt geführt werden), Miete und Auslagen, Gebühren für ein Smartphone und andere Kommunikationsgeräte ordnungsgemäß sammeln und ausweisen. Die Praxis erfordert ein gewisses Startgeld, und mit etwas Disziplin ist es möglich, die Geschäftskosten niedrig zu halten.

Ein wichtiger Bestandteil der Pflege von Unterlagen kann auch sein, geistige Erkenntnisse aufzuschreiben, die im Mittelpunkt einer bestimmten Heilung standen. Ich weiß noch, dass ich mir beim Beten für einen bestimmten Fall etliche Notizen über das geistige Wesen von Kirche gemacht habe. Für mich waren diese Punkte ausschlaggebend für die Heilung.

Bescheidenheit

Mary Baker Eddy, die Gründerin der Kirche Christi, Wissenschaftler, und mehrerer Zeitschriften, darunter des Herolds – und eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen ihrer Zeit –, schrieb: „Der ehrliche Schüler der Christlichen Wissenschaft ist bescheiden in seinen Ansprüchen und gewissenhaft in der Erfüllung seiner Pflicht; er wartet und arbeitet, dass in ihm ausreife, was er gelehrt worden ist“ (Nein und Ja, S. 2). Es gibt viele Gelegenheiten für Praktiker, Bescheidenheit zu üben. Mit anderen Worten, es würde ihnen nicht in den Sinn kommen, ihre Person in den Mittelpunkt zu stellen oder ihre geistige Individualität zu unterschätzen. Dieses Ideal kann sich auf mehrere Bereiche beziehen, zum Beispiel darauf, wie sie ihre Praxis des Heilens definieren; wie sie sich im Kreis der Kirchenmitglieder verhalten; was sie Patienten berechnen; die Rolle, die sie als Praktikerin oder Praktiker innerhalb der Bewegung der Christlichen Wissenschaft spielen; und wie sie von Freunden und Nachbarn betrachtet werden, die keine Christlichen Wissenschaftler sind. Es lohnt sich, daran zu denken, dass Mrs. Eddy „bescheiden in seinen Ansprüchen“ und „gewissenhaft in der Erfüllung seiner Pflicht“ mit Praktikern in Verbindung bringt. Legt man Wert auf das erste, dann stärkt man die Fähigkeit, das zweite zu erfüllen.

Einkommen

Wie alle Menschen zahlen Praktiker der Christlichen Wissenschaft ihre Stromrechnung, sie kaufen Nahrungsmittel ein und spenden an die Kirche. Es ist natürlich für sie, ihre Arbeit wertzuschätzen und ein ausreichendes Einkommen daraus zu erwarten, damit sie in ihrer Heilungsmission fortfahren können. Als ich anfangs meine heilende Praxis aufbaute, war mein Einkommen ziemlich klein, und meine Frau und ich waren nicht sicher, ob es unsere Ausgaben decken würde. Doch ich weiß noch, wie ein befreundeter Praktiker mich auf diese Aussage von Mrs. Eddy hinwies: „In der Frühzeit der Christlichen Wissenschaft waren unter den Tausenden meiner Schüler nur wenige vermögend. Heute sind die Christlichen Wissenschaftler nicht bedürftig, und sie erlangen ihre erfreuliche Wohlhabenheit dadurch, dass sie die Menschheit sittlich, körperlich und geistig heilen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. ix). Für mich war die Reihenfolge dieser drei Aspekte des Heilens der Menschheit sehr wertvoll. Und ich kann mich auch erinnern, dass ich dachte, eine „erfreuliche Wohlhabenheit“ müsse mehr als ausreichen! Die Wohlhabenheit von Gottes Güte, die sich in meinem Leben gezeigt hat, war auf jeden Fall reichhaltig.

Verfügbarkeit

Meine Frau sagte neulich, dass der örtliche Baumarkt häufig zu ist, wenn sie dort etwas kaufen will. Daher wird sie eher woanders einkaufen. Sie geht lieber in Geschäfte mit verlässlichen Öffnungszeiten. Patienten denken verständlicherweise ähnlich über einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft, der schwer zu erreichen ist. Wenn ein Patient ein Problem hat, muss es sofort behandelt werden und nicht erst, wenn es dem Praktiker passt. Der Patient erwartet, dass das Geschäft geöffnet ist. Und wichtiger noch, Patienten wollen die heilende göttliche Liebe fühlen, die den Praktiker veranlasst, fröhlich allen zu helfen, die ihn um Hilfe durch Gebet bitten. Diese Atmosphäre selbstloser Liebe schafft das beste Umfeld fürs Heilen.

Man kann sich kaum eine erfüllendere Arbeit oder Mission als die eines christlichen Heilers vorstellen. Mrs. Eddy stellte Bescheidenheit in den Mittelpunkt der Praxis des Heilens, schrieb aber auch: „Ein wahrer wissenschaftlicher Heiler ist die höchste erreichbare Position in dieser Sphäre des Seins“ (Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, Erweiterte Ausgabe, S. 188–189). Das ist die Art von Vision, die diese einzigartige und heilige Arbeit unterstützt. Und wir wollen realistisch sein, was die beste Unterstützung unserer geistigen Unternehmerschaft angeht.

Vertrautheit mit unserer Klientel

Ein Klempner stellt fest, was im Haus seines Kunden vonnöten ist, eine Buchhalterin macht sich mit der finanziellen Situation ihres Kunden vertraut, ein Mechaniker mit einem Auto und eine Ärztin mit dem körperlichen Zustand ihrer Patientin. Doch ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft wird durch das mit dem Bewusstsein eines Patienten vertraut, was der Christus, die Wahrheit, ans Licht bringt. Das ist eine ganz besondere Beziehung mit jemandem – eine heilige Erfahrung. Durch Gebet entdecken Sie die Art und Weise, wie Gott in dieser Person widergespiegelt wird, den intelligent ausgeprägten Ausdruck des Gemüts. Sie erkennen seine Schönheit und Reinheit, die Harmonie und Freude seines ganz besonderen Seins. Wertschätzen Sie das, was Gott offenbart. Das trägt zu Ihrer Heilarbeit für den Patienten bei.

Kommen wir auf den Jungen zurück, der auf der Suche nach Arbeit bei uns klingelte. Er war sicher mehr an Arbeit als an Ratschlägen interessiert. Doch die Tipps, die ich ihm gab, stützten sich auf das, was einst meinem Rasenmähgeschäft zum Erfolg verhalf: Prüfe deine Motive. Sei verfügbar. Schreib dir die Einnahmen und Ausgaben auf. Halte die Kosten niedrig. Zeig Bescheidenheit in Wort und Tat. Kenne deine Kunden.

Mir waren diese Punkte für meine eigene Heilpraxis nützlich, und ich habe gesehen, dass sie auch allen von Nutzen sind, die erfolgreiche „geistige Unternehmer“ sein wollen.

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Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

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