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Original im Internet

Ein Leben ohne Schubladendenken

Aus der September 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 15. Juni 2020 im Internet.


Mutter, Frau, Amerikanerin, Christliche Wissenschaftlerin – in jede dieser Schubladen mag jemand passen. Doch stimmt das? Sie bieten Verallgemeinerungen und Vorstellungen, stellen aber nicht die Vollständigkeit geistiger Individualität dar, die wir als unsere wahre Bezeichnung kennen, und wenn wir begrenzende menschliche Schubladen verlassen, helfen wir damit anderen, Freiheit und Heilung zu erleben.

Ein Verständnis, dass jeder von uns eine geistige Identität hat, stützt sich auf das Verständnis von der wahren Natur Gottes, des göttlichen Prinzips. Wie die Christliche Wissenschaft verdeutlicht, ist geistige Individualität die wahre Natur unseres geistigen Seins. Sie schwankt nicht und ist unserer Persönlichkeit, Veranlagung oder Erfahrung nicht ausgeliefert. Wenn wir unsere geistige Individualität verstehen, erkennen wir die Wahrheit unseres Seins – es entfernt die Lagen der scheinbaren materiellen, sterblichen Existenz und offenbart die Schönheit von dem, was wir wirklich sind und immer waren.

Unsere geistige Individualität ist das vollkommene Ebenbild von Gottes Sein als göttliche Liebe und göttliches Prinzip. Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das unendliche Prinzip wird von der unendlichen Idee und von der geistigen Individualität widergespiegelt ...“ (S. 258). So wie es uns unmöglich ist zu verhindern, dass die profunde, unermessliche, unerschöpfliche Liebe der göttlichen Liebe die Menschheit umfängt, so können schlechte Erfahrungen unsere geistige Individualität nicht ändern.

Die Christliche Wissenschaft macht uns mit der geistig-wirklichen Existenz vertraut, die uns von einer materiell-unwirklichen Sichtweise befreit. Prinzip ist der Name für Gott, der den Ursprung und das regierende Gesetz der geistigen Schöpfung beschreibt. Dieses Prinzip und Gesetz stellen eine beweisbare göttliche Wissenschaft dar, und die ist die Grundlage für geistiges Denken, das uns aus einer begrenzten materiellen Betrachtung unserer selbst zu dem Verständnis erhebt, dass jeder von uns unersetzlich und einzigartig ist. Wenn wir in eine Gruppe oder Identität mit einer bestimmten Bezeichnung „passen“ wollen, können wir unsere Einzigartigkeit aus den Augen verlieren.

Christi Jesu Lehren in der Bibel bekräftigen, dass wir der Liebe Gottes würdig sind. Jesus bewies bei jeder Heilung, dass der Mensch von Natur aus der Heilung würdig ist. Doch von Gott geliebt zu sein bedeutet nicht, dass wir tun können, was wir wollen, weil wir ja eh geliebt werden. Die göttliche Liebe, Gott, veranlasst uns so zu leben, als wüssten wir, dass wir geliebt werden, und das befreit uns von einem Verhalten, durch das wir „dazugehören“ oder in eine Schublade passen. Damit akzeptieren wir nur unsere wahre, gottgegebene Bezeichnung – den geistigen Ausdruck von Gottes Sein – und finden unbegrenzte Wege, uns auf unsere einzigartige Weise einzubringen.

Bei jeder Heilung, die ich je erlebt habe, musste ein bestimmtes Schubladendenken abgelegt werden. Manchmal hieß die Schublade „verletzt“, ein andermal wie eine bestimmte Krankheit, ein Alter, ein Körperbau oder eine Charaktereigenschaft. Doch die Genüge von Gott als Liebe, die in unserem Leben wirkt, deckt diese irrigen Schubladen auf und zerstört sie. Die göttliche Wahrheit ersetzt eine begrenzte Identifizierung durch ein tieferes, geistiges Verständnis von den unbegrenzten Möglichkeiten unserer geistigen Individualität. Und das führt zu Heilung.

Kein Gesetz kann uns an oberflächliche Einschätzungen und starke Verallgemeinerungen binden, und wir erleben Heilung und Fortschritt, wenn wir unser Denken über menschliche Schubladen hinaus zum unendlichen Prinzip, Gott, als unsere Grundlage, unser Leben und unsere Identität erheben. Wenn wir dies tun, erscheinen uns die Schubladen nicht mehr so beeindruckend, und sie haften uns nicht mehr als wichtigster Referenzpunkt für uns selbst an. In dem Maße, wie wir die Natur Gottes als göttliches Prinzip, Liebe, kennen und verstehen und uns als Gottes Ebenbild identifizieren, entdecken wir die Schönheit unserer geistigen Individualität. Das öffnet unser Denken für neue Sichtweisen unserer wahren Identität als gesund, unschuldig und frei, und unsere Alltagserfahrungen verbessern sich.

Wenn wir begrenzende menschliche Ansichten gegen höhere, geistige Gesetze eintauschen, folgen wir den Lehren Christi Jesu. In seiner Heilungsmission identifizierte sich Jesus mit seiner und unserer göttlichen Quelle. Seine klare Erkenntnis befähigte ihn, die wahre Identität eines jeden Menschen zu erkennen, eine Identität, die nichts mit Schubladendenken zu tun hat. Diese korrekte Sichtweise heilte – wandelte den körperlichen Zustand um. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 476–477).

Wenn wir nur unsere und aller Menschen einzig wahre Bezeichnung akzeptieren – unsere geistige Identität als dem unbegrenzten Ausdruck des göttlichen Prinzips, Liebe –, stellen wir zunehmend fest, dass es ganz natürlich ist, Schubladen hinter uns zu lassen, und dann verschwinden sie aus unserem Leben.

Larissa Snorek
Stellvertretende Chefredakteurin

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