Piep! Das Zimmer meiner Tochter war im Keller. Piep! Piep! Sie kam hoch, um mir von dem Geräusch zu erzählen. Piep! Piep! Piep! Sie wollte Hausaufgaben machen, und das Piepsen störte sie.
Wir gingen nach unten und sahen ein Vögelchen direkt vorm Fenster. Es piepste so laut es konnte! Meine Tochter und ich schauten uns an. Wieso piepste der Vogel die ganze Zeit?
Wir riefen das Umweltamt der Stadt an. Eine nette Frau kam und brachte ein kleines Netz mit langem Stiel mit. Damit fing sie den kleinen Vogel ein und setzte ihn in einen Busch etwas weiter weg vom Haus.
„Keine Sorge“, sagte sie. „Seine Vogelmama kann ihn gut hören. Sie weiß genau, wo ihr Kind ist.“
Wir waren erleichtert! Als wir das nächste Mal nach draußen sahen, war der kleine Vogel weg. Wir waren sicher, dass seine Mama ihm einen sicheren Platz gezeigt hatte.
Neulich musste ich wieder an den kleinen piepsenden Vogel denken. Ich dachte daran, dass Gott uns alle so versorgt – wie liebevolle Eltern, ein Papa und eine Mama. Als Kind lernte ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft ein Gebet, das mir beibrachte, Gott so zu sehen.
Dieses Gebet wird Gebet des Herrn genannt. Jesus brachte es seinen Freunden bei. Vielleicht kennst du es auch. Es fängt so an: „Unser Vater im Himmel!“
Mary Baker Eddy liebte dieses Gebet. Sie kannte es sehr gut. Dann lauschte sie auf Gott und schrieb ihre eigenen Worte hin, die zu Jesu Worten passten. Die erste Zeile, die sie aufgeschrieben hatte, war: „Unser Vater-Mutter-Gott, all-harmonisch“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 16). Mir gefällt, dass sie Gott in dem Gebet „Vater“ und „Mutter“ nennt. Bei „Vater-Mutter-Gott“ denke ich daran, dass Gott wie wundervolle Eltern ist: stark und weise, zärtlich und liebevoll.
Manchmal höre ich etwas, das mir Angst macht. Dann bete ich, indem ich Gott frage, ob ich in Sicherheit bin. Ich höre einen Gedanken, der fest und klar ist – so wie ein hilfreicher Vater ihn mir sagen würde. Er sagt, dass ich jetzt und für immer sicher bin, denn Er ist immer bei mir.
Manchmal bin ich traurig, weil jemand, den ich liebhabe, wegzieht. Dann bete ich, indem ich Gott bitte, mir zu helfen, wieder fröhlich zu sein. Ich höre einen Gedanken, der tröstlich und sanft ist – so wie eine liebevolle Mutter ihn mir sagen würde. Der Gedanke sagt mir, dass all das Gute, das ich an der Person liebe, bei mir bleibt, denn das Gute kommt von Gott und ist deshalb immer bei uns.
Beim nächsten Mal, wenn du das Gebet des Herrn betest, kannst du daran denken, dass du nicht lange piepsen musst, damit dein Vater-Mutter-Gott dich hört. Er hilft dir. Sie hat dich lieb. Und es gibt keinen Ort, wo dein Vater-Mutter-Gott dich nicht sieht und geborgen hält.
