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Original im Internet

Ressentiments, Undankbarkeit – und Rückenverletzung – geheilt

Aus der September 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. Juni 2020 im Internet.


Ich hatte beschlossen, unseren Fischteich zu reinigen. Dazu musste man erst zwei große Bottiche mit Teichwasser füllen und dann die Fische und Pflanzen hineinsetzen.

Beim Anheben des zweiten gefüllten Bottichs fühlte ich einen Stich im unteren Rückenbereich, konnte aber fortfahren. Als ich den Teich fast fertig geleert hatte, machte ich eine Drehbewegung, um einen Eimer Wasser auszuschütten, und diesmal tat es mehr weh.

Ich brach auf dem Boden zusammen und konnte mich weder bewegen noch aufstehen. Ich verbrachte einige Zeit in dieser Lage, bevor ich zum Haus kroch.

Obwohl ich als Christliche Wissenschaftlerin aufgewachsen war und viele Heilungen erlebt hatte, kam es mir in diesem Augenblick nicht in den Sinn, mich auf Gott zu stützen oder zu beten. Mein Denken war schon seit einiger Zeit von der Christlichen Wissenschaft abgedriftet, und ich hatte mir Denkmuster angewöhnt, die ich in früheren Jahren nicht akzeptabel gefunden hätte. Das war nach und nach passiert, ohne dass ich es wirklich gemerkt hatte.

Ich rief einen Notdienst an, und ein Arzt meinte, dass ich mindestens vier, wenn nicht zehn Wochen im Bett liegen würde. Er verschrieb Medikamente und sagte, man müsse das Ausmaß der Verletzung per MRT-Scan feststellen.

In dem Augenblick kam mein Mann nach Hause und holte meine Rezepte von der Apotheke ab. Doch als ich im Bett lag, ohne mich bewegen zu können, beschloss ich, dass ich Hilfe nicht von Medikamenten oder Ärzten wollte, sondern ausschließlich von der Christlichen Wissenschaft.

Sobald ich diese Entscheidung getroffen hatte, fühlte ich mich allerdings überwältigt und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Ich hatte im Laufe der Jahre so viel in mein Denken und mein Leben eingelassen, das nicht mit der Christlichen Wissenschaft übereinstimmte, dass es mir unmöglich erschien, jetzt Gott um Hilfe zu bitten.

Da fiel mir ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft ein, den ich mal gehört hatte. Die Vortragende hatte erzählt, wie sie auf einer Vortragsreise erfahren hatte, dass eine Rippenfellentzündung bei ihrer Tochter festgestellt worden war. Sie hatte ihre Tochter gefragt, warum sie sie nicht um Hilfe gebeten hatte, und die Antwort war, dass die Tochter nicht das Leben einer Christlichen Wissenschaftlerin geführt hatte und nun meinte, eine Heilung nicht zu verdienen. Die Vortragende sagte, Gott betrachte sie nicht als ein krankes oder sündiges Kind. Die Mutter betete, und die Tochter wurde in derselben Nacht geheilt.

Der Gedanke, dass jeder ohne Ausnahme geheilt werden kann, gab mir die Zuversicht, um Hilfe zu bitten, also sandte ich einem Verwandten, der Christlicher Wissenschaftler ist, eine SMS. Wir tauschten stundenlang Ideen über diese beiden Aussagen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy aus: „Unfälle sind Gott ... unbekannt“ (S. 424) und „die Wissenschaft kennt weder ein Abfallen von der Harmonie noch eine Rückkehr zu ihr“ (S. 471).

Am Morgen stellte ich fest, dass ich fast normal wieder stehen und gehen konnte, doch das Treppensteigen tat weh und ich konnte mich nicht nach vorn beugen. Mir half die Idee, dass mein weiterer Fortschritt nicht behindert werden konnte und dass Gottes Führung unfehlbar ist (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 424). Ich erkannte, dass ich in letzter Zeit sehr ungeduldig gewesen war, statt auf göttliche Führung zu lauschen und ihr zu gehorchen.

Ich schaute das Wort Ungeduld nach und stellte fest, dass die Bedeutung in einem Wörterbuch als „Mangelnde innere Ruhe aufgrund der Abwesenheit des erwarteten Guten“ wiedergegeben wird. Das erregte meine Aufmerksamkeit. Ich fragte mich, ob ich wirklich dankbar war für das Gute, das ich bereits hatte. Die Antwort war nein.

Ich verstand, dass ich diese Undankbarkeit sowie Ressentiments über Unrecht, das andere mir meiner Meinung nach angetan hatten, überwinden musste. Ich fing an zu erkennen, dass Menschen, denen gegenüber ich Bitterkeit empfand, viele wundervolle Qualitäten hatten, die ich aufgrund meiner Wut gar nicht mehr wahrgenommen hatte. Als ich mich auf einige dieser Eigenschaften konzentrierte, sah ich die Personen in ihrem wahren, geistigen Licht als Gottes Ausdruck, und die Bitterkeit verschwand.

Und ich verstand, dass ich eine zugrundeliegende Angst vor weiteren Nebenwirkungen dieser Verletzung hatte, die von dem herrührte, was ich in einer Ausbildung als Heilmasseurin über solche Verletzungen gelernt hatte. In dem Moment stieß ich auf folgende Stelle in einem Artikel mit dem Titel „Das ‚Unheilbare‘ heilen“:

„Geistiges Heilen ist nicht das Ergebnis eines Machtkampfes – eines Kampfes zwischen der Macht Gottes und der mutmaßlichen Macht des Bösen, wobei erstere nur in einigen Fällen siegreich ist. In der Wissenschaft ist alle Macht auf der Seite der Wahrheit, ohne jede Einschränkung. Auf der Seite des Irrtums gibt es überhaupt keine Macht. Um dem Anspruch von Unheilbarkeit zu begegnen, müssen wir sicher sein, dass wir die Macht der Wahrheit mit allem Nachdruck behaupten und so der Disharmonie auch nicht die geringste Macht zuerkennen“ (Geoffrey J. Barratt, Der Herold der Christlichen Wissenschaft, März 1975).

Mir wurde bewusst, dass Gottes Macht nicht von mir abhängt. Gott ist jetzt allmächtig, und es gibt keine andere Macht, die sich Ihm entgegenstellen könnte. Es gibt nicht zwei Mächte – eine gute und eine böse –, sondern nur eine: die göttliche Wahrheit. Es gibt nicht zwei Schöpfungen, sondern nur eine, und diese eine ist beständig geistig, vollständig und harmonisch.

Ich spürte, wie sich meine Angst auflöste, und damit auch die restlichen Rückenschmerzen. Das ist jetzt mehr als ein Jahr her, und ich hatte seitdem keine Schmerzen.

Drei Tage nach dieser Heilung stieg ich wieder in den Teich und beendete meine Reinigungsarbeiten. Eine Woche später trug ich ein halbes Dutzend große Bücherkisten zum Auto und lud sie ein. Seitdem habe ich ohne irgendwelche schadhaften Wirkungen andere Dinge getan, wie zum Beispiel geholfen, eine Kirchenorgel und eine schwere Kommode umzuziehen und Gipskartonplatten anzubringen und anzustreichen.

Ich bin äußerst froh über diese Heilung. Doch ich bin noch viel glücklicher, dass ich von der zugrunde liegenden Bitterkeit und Undankbarkeit und den Ressentiments geheilt bin, die mein Denken gefesselt und mich meiner Fröhlichkeit, meines geistigen Fortschritts und meiner Liebe zu meinen Mitmenschen beraubt hatten.

Dianne Dallas Selover
Melbourne, Australien

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