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Original im Internet

Als das Unerwartete eintrat

Aus der Juli 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. März 2021 im Internet.


Es war März, der Sommer hier in Südafrika ging zu Ende, und wir saßen auf der Veranda und lauschten auf die ernsten Worte unseres Präsidenten: Die Schulen sind geschlossen; Theater und Kinos sind geschlossen; öffentliche Zusammenkünfte sind verboten; die Grenzen sind geschlossen; Reisen und Tourismus sind ab sofort eingestellt.

Meine beiden Unterstufler freuten sich, dass die Schule bis auf Weiteres ausfiel, während ich vor mich hin starrte und nicht wusste, was wir tun sollten. Wie sollten wir unsere Rechnungen bezahlen? Wie sollten wir die Familie ernähren? Wie sollten wir leben? Ich wusste aus Erfahrung, dass ich auf unseren liebevollen Vater-Mutter-Gott vertrauen konnte, der alle unsere Bedürfnisse stillen würde; doch die Angst schien mich zu überwältigen.

Mein Mann und ich hatten den ganzen Tag eine Stornierung nach der anderen erhalten. Wir sind freiberufliche Schauspieler und führen außerdem kleine Geschäfte im Gastgewerbe, Catering und Schultheater. Durch diese unerwarteten Wendungen waren alle unsere Einkommensquellen mindestens drei Monate lang versiegt. Also saßen wir da, starrten in den dunkler werdenden Sommerhimmel und fragten uns, wie wir diese Situation überstehen würden. Wir hatten keine Rücklagen, aber die Kosten würden nicht einfach verschwinden.

In anderen Zeiten finanzieller Not hatte ich mit dem Satz aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, gebetet: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen“ (S. 494). Doch manchmal hatte ich bei diesem Satz gedacht, dass dieses Versprechen eine Bedingung hatte: Wenn ich wollte, dass Gott, die göttliche Liebe, meinen Bedarf stillt, musste ich sehr viel beten!

Der zugrunde liegende Glaube war, dass ich mir Gottes Liebe und Versorgung verdienen musste – dass ich beim Beten irgendwie den richtigen Ton treffen musste, und dann würde die göttliche Liebe den Bedarf decken. Es fühlte sich an, als würde einiges vom Zufall abhängen und als wären wir von Gott getrennt, doch ich wusste, dass das nicht stimmte.

Als ich diesmal über diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit nachdachte, argumentierte ich, dass das Wort immer das Konzept „bereits“ miteinschloss. „Immer“ geht über zeitliche Begrenzungen hinaus und ist allumfassend. Das änderte meine Gebete vollständig. Ich fing an, darüber nachzudenken, was Gott bereits bewirkt hatte. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Wissenschaft offenbart die Möglichkeit, alles Gute zu erreichen, und führt die Sterblichen dazu, das zu entdecken, was Gott bereits getan hat ...“ (S. 260). Damit war mein Glaube an Zufall oder leistungsabhängiges Gutes ausgeräumt. Das Gute ist das Ergebnis von Gottes Gnade. Es ist unser Erbe als Gottes Kinder, also ist es vollständig abgeschlossen und bereits anwesend. Ich verstand, dass es nichts gab, was ich erhalten musste, sondern dass alles zum Entdecken und Geben bereitstand.

Ich hatte das halbe Jahr vor diesem Tag damit verbracht, für ein neues Schauspiel zu recherchieren und es zu schreiben. Es war zur Aufführung auf dem ältesten und angesehensten Kunstfestival des Landes angenommen worden, doch 90 Prozent der Produktionskosten würden auf uns fallen. Ich war gespannt, was ich darüber entdecken würde, wie Liebe den Bedarf dieser Situation stillte. Ich wusste, dass die Inspiration, das Schauspiel zu schreiben, von Gott gekommen war, und daher würde alles, was benötigt wurde, um diese Inspiration zu erfüllen, von Gott kommen.

Dann fiel mir das kleine Wort bereits wieder ein. Gott hatte meiner Familie und mir bereits alles gegeben, was wir brauchten. Obwohl die Furcht vor Mangel und Begrenzung genau das Gegenteil behauptete, wusste ich, dass dies falsche Überzeugungen waren – Illusionen, die dem Anschein gleichkamen, dass die Sonne im Meer versinkt. Gottes Güte ist reichhaltig und nie abwesend, und ich wusste, dass diese Tatsache ein Fels war, auf dem ich sicher stand. Meine Furcht verschwand und ich konnte jeden Tag mit Freude und Hoffnung statt mit Hilflosigkeit und Verzweiflung begrüßen.

Innerhalb einer Woche zeigte sich eine Lösung für unsere finanziellen Schwierigkeiten in Form einer Gelegenheit, auf die wir nie gekommen wären. Unser Dauermieter besaß ein Geschäft für Reinigungsmittel und hatte eines der besten Produkte auf dem Markt, das Jahre zuvor strenge Tests und Lizenzprüfungen durchlaufen hatte. Doch da unser Mieter sich unfähig fühlte, die Arbeit selbst zu tun, bot er meinem Mann an, mit seinem Produkt Menschen beim Reinigen ihrer Häuser und Geschäfte zu helfen. Da alles bereits vorbereitet war und dies als systemrelevante Arbeit betrachtet wurde, konnte mein Mann sofort anfangen. Unser Mieter hatte meinen Mann innerhalb weniger Tage angelernt.

Mein Mann konnte während des gesamten Lockdowns arbeiten. Er hat so viele Menschen mit diesem Service gesegnet, indem er ihn erschwinglich erbrachte. Viele seiner Kunden waren dankbar, während dieser Zeit der Isolation mit jemandem reden zu können. Diese Arbeit deckte nicht nur unseren Bedarf, sondern auch den unseres Mieters und der Kunden meines Mannes.

Ich betete täglich weiter mit diesen Ideen über Versorgung. Ich wusste, dass sie für mich und andere wahr sind, und unsere Versorgung blieb konstant. Sie kam oft aus unerwarteter Quelle, aber immer zeitgemäß, wie an dem Tag nach fünf Wochen Lockdown, als ich einen weiteren Beweis für Gottes liebevolle Fürsorge erhielt.

Es kam eine Botschaft vom Nationalen Kunstfestival an, die besagte, dass alle Gelder für die Produktion und Filmaufnahmen meines Schauspiels bereitgestellt würden. Es würde eine Herausforderung sein, ein 90-minütiges Schauspiel innerhalb von drei Wochen auf die Beine zu stellen – einschließlich Proben, Aufnahmen, Schneiden und Nachbearbeitung! Doch ich wusste aus meinem Studium der Christlichen Wissenschaft und meinen Gebeten, dass das Projekt bereits vollständig war und dass ich dies auf Gottes Weise entdecken würde. Es stellte sich als großer Segen für viele arbeitslose professionelle Unterhaltungskünstler heraus.

Es ist jetzt fast ein Jahr, seit diese Ereignisse ihren Anfang nahmen, und wenn ich über diese Erfahrung nachdenke, bin ich äußerst dankbar, dass alle unsere Bedürfnisse reichhaltig gestillt wurden. Ich bin voll Demut, dass ich inmitten einer globalen Krise so deutlich die geistige Tatsache erleben konnte, dass wir alle bereits vollständig in Gott sind – dass nichts Gottes Ideen „wegschließen“ oder ihnen etwas wegnehmen kann, was bereits vorhanden ist – Gott, der unendliches Leben und unendliche Wahrheit und Liebe ist. Das reicht für uns alle aus!

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