Kann die Christliche Wissenschaft Fehler von uns oder anderen heilen? Auch richtig große? Ja! Dank der Wissenschaft des Christus können wir erkennen und demonstrieren, dass Gottes heilende Liebe Fehler in unvorhergesehene Segnungen umwandeln kann.
Wie ist das möglich? Eins der Lieder im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthält eine wundervolle Verheißung. Es sagt in Bezug auf Gott: „Zu denken Dich macht mich gefeit und wendet Sünde, Sorg’ und Leid“ (Samuel Longfellow, Nr. 134, Übers. ©CSBD).
Gottes Macht ist so allmächtig, so allumfassend in Seiner allgegenwärtigen Liebe für Seine gesamte geistige Schöpfung, dass selbst Fehler und Misserfolge am Ende zum Guten wirken, wenn wir unser Denken und Leben für Gottes berichtigende und erlösende Liebe öffnen. Die Bibel drückt es so aus: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind“ (Römer 8:28).
Obwohl diese Tatsache dem menschlichen Intellekt und Verständnis zunächst überraschend erscheinen mag, offenbart die Bibel und erklären Mary Baker Eddys Schriften, dass Gottes Zielsetzung immer Heilung und Rettung ist, Berichtigung und Erlösung. Wenn wir Seine heilende Liebe und Gnade in unser Denken und Leben einlassen und diese Liebe und berichtigende Gegenwart akzeptieren, bewirken die geistigen Tatsachen der Einheit des Menschen mit seinem Schöpfer und seiner Widerspiegelung der göttlichen Natur und von Gottes großer Güte und Allheit Erlösung, Erneuerung und unvorhergesehene Segnungen. Dieses Einlassen befähigt uns, mehr von der beständigen geistigen Realität zu erkennen und zu demonstrieren.
Dementsprechend dienen alle Dinge zum Guten. Ohne Ausnahme. Das muss der Fall sein, wenn Gott alle Macht, vollständig gut und wirklich die einzige Ursache und der einzige Schöpfer ist. Jeremia drückt Gottes große heilende und erlösende Liebe so aus: „Ich weiß genau, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben“ (Jeremia 29:11).
In gewisser Weise wäre es sehr egoistisch zu denken, dass wir in Gottes Pläne eingreifen können – die Pläne des Allmächtigen, des Allgegenwärtigen, der auch alle Tätigkeit ist. Mary Baker Eddy definiert Das Gute in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift folgendermaßen: „Gott; Geist; Allmacht; Allwissenheit; Allgegenwart; alles Wirken“ (S. 587). Alles lässt keinen Platz für Fehler übrig.
In Wirklichkeit ist niemand jemals mächtiger als unser Schöpfer! Gottes Pläne zum Guten können vom Menschen nie gestört, vom Kurs abgebracht, verdorben oder ruiniert werden, egal wie sehr die physischen Sinne uns auch das Gegenteil vorgaukeln. Diese geistigen Tatsachen zu wissen und anzuerkennen berichtigt unseren Kurs, bewirkt Heilung und stellt das wieder her, was wir verloren zu haben scheinen.
Gott hat unbegrenzte Ressourcen, um uns zu segnen, unbegrenzte Möglichkeiten, uns zu bereichern und Seine Güte zukommen zu lassen. Ich vergleiche Gottes große Güte für jeden von uns gern mit einem großen Strom. Seine Wasserreserven, Grundwasserreservoire und Zuflüsse, die zu dieser großen Menge auf dem Weg beitragen, sind so umfangreich, dass nichts das Wasser davon abhalten kann, das Meer zu erreichen. Wasser mag an einigen Stellen gestaut und an anderen umgeleitet werden, doch nichts kann es davon abbringen, sein Ziel zu erreichen.
Gottes große Güte für alle Seine Kinder, die Ressourcen Seiner reichhaltigen Liebe, sind so viel größer als ein Strom. Ja, sie sind unendlich, unbegrenzt und können in ihrem Ausdruck nie von unserem Leben abgeschnitten oder abgewendet werden. Es mag den Anschein haben, als ob Gottes Güte und Liebe durch einen bestimmten Job, eine Beziehung oder menschliche Umstände zu uns kommt, doch da die Quelle immer Gott selbst ist, wird uns das Gute auf anderem Weg erreichen, wenn einer abgeschnitten oder sonst wie geändert wird.
Als Gottes Kinder sind wir immer versichert, dass wir reichhaltig Gutes von Gott haben, mehr sogar als wir erbitten oder uns vorstellen können. Jakobus erklärt: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel und auch nicht den Schatten einer Veränderung gibt“ (1:17). Wir müssen diese wundervolle Wahrheit erkennen, unser Denken und Herz für Gottes Segnungen und Liebe öffnen und in unserem Verständnis von und unserer Dankbarkeit für Gott wachsen, uns von Seiner unfehlbaren Weisheit führen und berichtigen lassen und einem fruchtbringenden Pfad folgen.
Doch was ist mit Fehlern? Wie kann man sie betrachten und über sie beten, um Heilung zu erlangen?
Mary Baker Eddy zeigt uns in einem kurzen Artikel mit der Überschrift „Berichtigungen“, wie das geht: „Wie wird ein Fehler berichtigt? Durch Umkehrung oder Verbesserung – indem man ihn im rechten Licht sieht und ihn dann umkehrt oder sich von ihm abkehrt“ (Die Einheit des Guten, S. 20).
Ein Fehler könnte durchaus als Irrtum betrachtet werden. Ein Irrtum wird durch Wahrheit berichtigt – das Wissen, was geistig wahr ist. Solch eine Berichtigung bewirkt Heilung der menschlichen Umstände. Sie bewirkt Reue, Erneuerung und richtet unsere Gedanken und unser Leben an den geistigen Tatsachen der gegenwärtigen Vollkommenheit Gottes und Seiner geistigen Schöpfung aus. Dadurch werden Fehler unweigerlich in Segnungen umgewandelt.
Der Mensch – uns alle eingeschlossen – ist das Bild und Gleichnis Gottes, daher ist es natürlich und unumgänglich für uns, die Qualität, Weisheit, Reinheit und Gottähnlichkeit auszudrücken, die das Grundwesen unserer Natur ausmachen. Irrtum mit der Wahrheit zu berichtigen, richtet uns wieder an dem aus, was bereits tief in uns weilt und längst eine wahre und erwiesene Tatsache ist. Das führt dazu, dass menschliche Umstände berichtigt und wiederhergestellt und die Schönheit und Vollkommenheit, die reichhaltigen Ressourcen des Guten, die bereits die Grundlage von Gottes geistiger Schöpfung sind, offenbart werden.
Was zunächst wie eine schlimme Fehleinschätzung ausgesehen hatte, führte unerwartete Segnungen zutage, denn es zwang mich, mehr über Gottes Güte und Liebe zu erkennen.
Und wie genau vollzieht sich das? Was ist, wenn Sie einen Fehler machen? Wir können mit der Tatsache beginnen, dass Gott den Menschen – uns alle – erschaffen hat. Der Mensch spiegelt die unfehlbare Weisheit des Gemüts wider, das unfähig ist, Fehler zu machen. In dem Maße, wie wir diese große geistige Wahrheit erkennen, verstehen und befolgen, stellen wir fest, dass Fehler berichtigt und bereinigt werden.
Ich habe das einmal selbst erlebt, als mein Mann und ich in ein College zogen, dessen Präsident er werden sollte. Das Haus, in dem wir wohnen sollten, diente als wichtiger Treffpunkt für Lehrkörper, Studenten und Gastredner. Vor unserem Einzug sollte die Küche von Grund auf renoviert werden, und ich hatte mit einer Raumgestalterin die Farben und Materialien ausgesucht. Die Termine waren eng begrenzt, und nun lag die Entscheidung hinsichtlich der Fliesen an.
Ich fühlte mich unsicher und bedrängt, traf aber eine Wahl. Als die Fliesen Monate später verlegt wurden, dachte ich zu meinem Leidwesen, dass ich einen schrecklichen Fehler gemacht hatte! Die Farbe, die nicht nur auf dem Boden der großen Küche, sondern auch über den Arbeitsflächen vorherrschte, kam mir nun völlig unpassend vor. Die Auswirkung dieses Fehlers für spätere Familien und ganze Generationen von Studierenden, die noch jahrelang nach uns mit diesen Farben leben mussten, belastete mich sehr. Nachdem ich einen Tag und eine Nacht über dieser Sache gebrütet hatte, wandte ich mich in ernstem Gebet an Gott. Mir kam der Gedanke, den Fehler umzukehren, ihn im korrekten Licht zu sehen und mich in Übereinstimmung mit Mary Baker Eddys oben zitierten „Berichtigungen“ von ihm abzukehren.
Mir kamen zwei Erleuchtungen, die es mir ermöglichten, die heilende Macht dieser Lehre in der Praxis zu sehen. Erstens beschloss ich, beim Anblick der Fliesen keinen Fehler zu sehen, sondern die Angelegenheit umzukehren und zu bestätigen, dass Gott, das eine göttliche Gemüt, niemals Fehler macht und dass dieses Gemüt mich unabhängig vom äußeren Anschein immer geführt hatte, denn in meinem wahren geistigen Wesen bin ich Gottes Kind, die Widerspiegelung des unfehlbaren Gemüts, das Gott ist. Diese Erkenntnis und die Anerkennung der geistigen Tatsachen würden mich befähigen, diese Tatsachen zu demonstrieren – sie hier und jetzt ausgedrückt zu sehen. Zweitens verstand ich, dass die Schönheit und Güte und Liebe Gottes alle umfangen würde, die in dieses Haus eintraten; sie konnten es auf eine Weise fühlen, die sie segnete, ganz egal, wie die Farbgebung der Küche aussah. Das war ein Einblick in die höhere geistige Realität, die immer zur Hand ist.
Diese Tatsachen wurden durch Gebet so fest in meinem Denken verankert, dass ich aufhörte, meine Wahl zu bereuen und mir Sorgen zu machen. Dieses Umkehren des Fehlers, indem ich ihn in seinem wahren Licht betrachtete und mich davon abkehrte, räumte ihn mit geistiger Wahrheit aus und heilte mich.
In den darauffolgenden Wochen fanden die Raumgestalterin und ich einige unerwartet schöne Stoffe und passende Materialien für weitere Küchenbereiche.
In den mehr als zehn Jahren, die wir in dem Haus wohnten, wurde die Küche zum Lieblingsplatz aller, die in dem Haus zu tun hatten. Zu meiner Überraschung liebten alle den Raum und seine warme Ausstrahlung, und wir erhielten viele Komplimente für die Farbauswahl! Das war eine weitere Erkenntnis: Ich begriff, dass die Menschen auf die geistigen Tatsachen eingingen, die durch Gebet im Denken gefestigt worden waren, und nicht auf die physische Schönheit der Küche.
Was zunächst wie eine schlimme Fehleinschätzung meinerseits ausgesehen hatte, führte unerwartete Segnungen und Heilung zutage, denn es zwang mich, mehr über die wahre Natur von Gottes Schönheit, Güte und Liebe zu erkennen, die jedes von Gottes Kindern umfängt, unabhängig von den materiellen Umständen, und diese Tatsachen können im Denken verankert und deren Auswirkungen in der menschlichen Erfahrung manifestiert werden. Paulus versichert uns: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes“ (1. Korinther 2:9, 10).
Machen Sie sich bereit für das wundervolle Gute, das eintritt, wenn Gottes heilende Liebe Fehler in unerwartete Segnungen umwandelt und Gottes beständige und unveränderliche Fürsorge für Seine Schöpfung offenbart.