Fast von Anfang an hatte ich jeden Monat schreckliche Menstruationsschmerzen. Sie waren so lähmend, dass ich monatlich ein bis zwei Tage mit Schmerzen und dem Wunsch im Bett verbrachte, es hinter mich zu bringen, aber auch, für Heilung zu beten.
Im Laufe der Jahre wurde ich durch Gebet, wie es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird, von einzelnen Episoden geheilt. Beim Lesen der wöchentlichen Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft dachte ich einmal: „Das ist eine heilende Lektion, und ich werde frei von diesen Schmerzen sein, wenn ich sie fertiggelesen habe!“ Und genau das geschah.
Ein andermal, als ich bei einer meiner Schwestern wohnte, waren die Krämpfe so schlimm, dass ich merkte, wie ich bewusstlos wurde. Ich rief meiner Schwester zu, sie solle eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft anrufen und um metaphysische Behandlung bitten. Das tat sie und hielt mir dann das Telefon ans Ohr. Ich erinnere mich nicht mehr an die kurze Aussage der Praktikerin, aber ich werde nie das Gefühl vergessen, das ich hatte, als wir auflegten. Ich war von Ehrfurcht erfüllt. Die Schmerzen waren wie weggeblasen; ich fühlte mich augenblicklich besser und schlief dann ein.
Trotz derartiger Erfahrungen hatte ich weiter Angst vor den Krämpfen. Ich wusste, dass ich aufhören musste, Gebet als Mittel für vorübergehende Linderung zu betrachten. Ich musste mein Denken über diese wiederkehrenden Schmerzen heilen. Ja, ich vermutete, dass die Schmerzen deshalb immer zurückkehrten, weil ich dies von ihnen erwartete. Doch wie konnte ich aus dem Kreislauf der Angst ausbrechen?
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb: „Die durchdringende Wahrheit, die sich durch Eisen und Grasnarbe ihren Weg bahnt, wird von den meisten Menschen gemieden, bis sie gezwungen sind, einen Blick auf sie zu werfen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 160). Mir wurde bewusst, dass ich überzeugter von Gottes vollkommener Liebe für mich sein musste. Und ich zog diese sehr geliebte Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy in Betracht: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen. Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist“ (S. 475).
Als kurz darauf wieder Krämpfe auftraten, sagte ich mir: „Erwarte nicht, dass du leiden musst. Diese Muskeln können Gott nichts darüber mitteilen, was sich in dir vollzieht.“ Daraufhin lösten sich die Schmerzen jeweils auf.
Als ich mir der Natürlichkeit und Verlässlichkeit dieses Ergebnisses sicherer war, hörte ich auf, mich jeden Monat gegen Schmerzen zu wappnen. Ich konnte endlich die üblichen Argumente hinsichtlich der Ursachen von Menstruationsschmerzen – dass sie an der Ernährung liegen, durch Umweltgifte hervorgerufen oder gar durch Unsicherheit über mein Dasein als Frau verursacht werden – durchschauen.
Inzwischen sind Jahrzehnte vergangen und die Krämpfe sind eine dumpfe Erinnerung, selbst wenn sich der bestimmte Zeitpunkt im Monat ankündigt. Diese beiden Gedanken: „Erwarte nicht, dass du leiden musst“, und „Diese Muskeln können Gott nichts darüber mitteilen, was sich in dir vollzieht“ haben mir auch in anderen Situationen in darauf folgenden Jahren zu Heilung verholfen.
Rachael Myrow
Palo Alto, Kalifornien, Vereinigte Staaten
