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Einheit enthält die Macht zu heilen

Aus der Juli 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. März 2021 im Internet.


„Was hat dir geholfen, erfolgreicher zu heilen?“ Diese Frage war mir sehr wichtig, als es darum ging, in die Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft einzutreten. Also fragte ich eine erfahrene Praktikerin der Christlichen Wissenschaft. Sie antwortete, dass ein Satz von Mary Baker Eddy ihr in Bezug auf ihre Praxis besonders geholfen hatte: „Prinzip und seine Idee ist eins, und dieses eine ist Gott, allmächtiges, allwissendes und allgegenwärtiges Wesen, und Seine Widerspiegelung ist der Mensch und das Universum“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 465–466).

Seit diesem Gespräch bin ich von der Tiefe und dem Anspruch des Konzepts Einheit hinsichtlich Heilung beeindruckt. Es ist zu einem fundamentalen Konzept meiner Praxis geworden – es stellt mein gesamtes Gebet auf die richtige Grundlage.

Wenn wir an Heilung denken, können wir geneigt sein zu glauben, dass es ein körperliches Problem gibt und dass die Anwendung geistiger Wahrheitsgedanken dieses Problem irgendwie lösen wird. Äußerlich gesehen scheint das zu stimmen. Etwas tut weh; wir beten und das Problem verschwindet.

Doch in Wahrheit bewirkt die Christliche Wissenschaft Heilung, wenn wir unser Denken für die Hoheit, Vollständigkeit und Schönheit eines all-guten Universums öffnen, das von einem liebevollen Gott erschaffen ist. Jede Heilung beweist, dass es nur eine Wirklichkeit gibt, und zwar eine geistige. Und wir erleben diese Wirklichkeit als Harmonie, Gesundheit und Freiheit.

Jesus lebte an diesem Ort der einen Wirklichkeit. Für ihn gab es kein materielles Universum, das berichtigt oder angepasst werden musste. Für Jesus entstand Heilung aus der absoluten Überzeugung, dass es einen Gott, eine Schöpfung gibt und dass wir hier und jetzt geistig sind – mit seinen Worten: „Das Himmelreich ist nahe gekommen!“ (Matthäus 3:2). Sein klares Bewusstsein dieser Tatsache stillte Stürme, speiste Menschenmengen, heilte die Kranken, weckte die Toten auf und ermöglichte es ihm, nur drei Tage nach seiner Kreuzigung aus dem Grab hervorzukommen. Seine Heilungen waren schnell und vollständig, denn er vollbrachte sie auf dieser Grundlage der Einheit.

Mary Baker Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft gibt uns die Mittel, um auf der Grundlage dieser Einheit tätig zu sein. Sie schrieb beispielsweise: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Gegenstände des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 269).

Nehmen wir eine Blume. Sie könnte als „Gegenstand des Sinnes“ betrachtet werden. Wie tauschen wir sie nun gegen eine Idee der Seele ein? Ich fand Antworten darauf, als ich die geistigen Eigenschaften betrachtete, die Blumen (und andere „Dinge“) zum Ausdruck bringen.

Eine Blume drückt zunächst einmal geistige Qualitäten wie Schönheit, Leben, Symmetrie und Farbenpracht aus. Sie liefert außerdem Nahrung und Duft. Ein Stuhl muss als Idee existieren, bevor er hergestellt wird und Nützlichkeit, Stütze, Komfort und Intelligenz repräsentieren kann.

Hilfreich bei dieser mentalen Auflösung ist, dass sie das, was wie ein „Ding“ aussieht, ins Reich der Gedanken überträgt. Die offenkundig solide Körperlichkeit eines Gegenstands kann ihn ziemlich weit von einem rein mentalen Konzept entfernt erscheinen lassen. Doch wenn wir die Gedanken dahinter und die Eigenschaften eines Objekts erkennen, fangen wir an zu verstehen, dass wir in Wahrheit längst in einem mentalen Universum leben – das aus nichts als Gedanken besteht.

Dann können wir den mentalen Austausch der Gegenstände des Sinnes – die jetzt oder später verlorengehen sowie beschädigt, zerstört oder anderweitig begrenzt werden können – gegen die „Ideen der Seele“, Gott, vornehmen. Das macht uns hier und jetzt der Beständigkeit bewusst, wo Veränderlichkeit erscheinen mag; der Vollkommenheit, wo Fehler ins Auge fallen; der Fülle statt Begrenzung und des reinen Guten anstelle einer Mischung aus Gut und Schlecht bzw. Böse. Wir erkennen daran, dass wir nicht nur in einem mentalen, sondern in einem vollständig geistigen, von Gott erschaffenen Universum leben.

Jede Heilung beweist, dass es nur eine Wirklichkeit gibt, und zwar eine geistige.

Mrs. Eddy bezeichnet den Menschen – ihren wissenschaftlichen Ausdruck für die wahre, geistige Natur eines jeden von uns – als Idee (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 115), als den Ausdruck Gottes (siehe S. 470). Können wir daraus ersehen, dass sie Mensch in die Originalsprache des Gemüts zurückübersetzt hat? Wenn wir uns und andere als Ideen von Gott und nicht biologische Organismen wahrnehmen, zeigt sich das, was wir sind, in einem völlig anderen Licht. Hier können wir Gottes Schöpfung, den Menschen, nicht als physische Einheit, sondern als den Ausdruck sämtlicher Qualitäten Gottes erkennen. Diese Erkenntnis bewirkt die Heilung.

Ich bin einmal auf dem Bürgersteig ausgerutscht und hingefallen. Eine Sehne schien gerissen zu sein, denn ich konnte den Fuß nicht bewegen und nicht stehen, geschweige denn laufen.

Als ich dort auf dem Boden saß, fing ich an zu beten. Mir entfaltete sich der heilende Gedanke, dass Füße uns befähigen, zu stehen. Meine Fähigkeit zu stehen war unberührt, unbeschädigt, unbehindert. Es war mein göttliches Recht, und darauf konnte ich vertrauen. Die Wirkung war augenblicklich. Ich saß ein paar Minuten da und dankte Gott, und dann stand ich auf und ging meines Weges, vollständig und dauerhaft geheilt.

Wir haben die Notwendigkeit betrachtet, Dinge in Gedanken aufzulösen, wenn es um Gegenstände geht, die wir als gut betrachten. Doch es gibt einen weiteren Aspekt dabei, an der bewussten Erkenntnis der Einheit festzuhalten, und zwar wenn wir etwas sehen, das nicht gut ist – wie Dinge, die hässlich, beeinträchtigt oder böse erscheinen.

Auch hier gibt Wissenschaft und Gesundheit uns eine Anweisung. Wir lesen dort: „Die Wissenschaft kehrt das falsche Zeugnis der physischen Sinne um und durch diese Umkehrung gelangen die Sterblichen zu den fundamentalen Tatsachen des Seins“ (S. 120).

Was bedeutet das in der Praxis? Wenn wir Blindheit sehen, ist die Umkehrung Sehfähigkeit. Wenn wir Missbildung sehen, ist die Umkehrung Vollkommenheit. Alles Negative, dem wir begegnen, durch unser Verständnis dessen umzukehren, was geistig wahr ist, hilft uns, unser Denken zu einer Erkenntnis von Gottes Gegenwart und Allheit zu erheben. Tun wir dies konsequent, können wir nicht nur das Gefühl von Dualismus zugunsten einer Erkenntnis unserer ewigen Einheit mit Gott aufgeben, sondern wir erleben auch heilende Auswirkungen.

Vor nicht allzu langer Zeit schien ein großer Baum in meinem Vorgarten gestorben zu sein. Er hatte alle Blätter verloren und es wuchsen keine neuen, selbst, nachdem der Frühling längst vorbei war. Mein Gartenhelfer empfahl, ihn zu fällen.

Ich konnte nicht akzeptieren, dass der Baum verloren sein sollte; das passte nicht zu meinem Verständnis der Einheit, Gegenwart und Allmacht Gottes als Leben. Also bekräftigte ich freudig immer, wenn ich an dem Baum vorbeiging (was ständig passierte), dass das Gegenteil von Tod – also Leben – das Einzige ist, was existieren kann. Gott ist Leben und Gott ist alles. Daraus folgt, dass Leben überall ist. Ich betete konsequent mit diesem Gedanken für den Baum. Eines Morgens zeigte sich ein Blatt, dann ein weiteres, bis deutlich war, dass der Baum absolut lebte, und nach und nach belaubte er sich gleichmäßig und vollständig.

Wenn wir am Gebet festhalten, indem wir die falschen Anzeichen der fünf Sinne sofort umkehren, sind wir weniger geneigt, die Suggestion eines dualistischen Bilds zu akzeptieren, denn wir werden einheitlicher auf das ausgerichtet sein, was wirklich ist: Gott und Seine harmonische Schöpfung.

Der Einsatz dieser beiden Mittel löst meines Erachtens nach das auf, was einem wie zwei Universen erscheinen mag – ein materielles und ein geistiges –, und offenbart eine herrliche, völlig geistige Sicht. Auf dieser Grundlage verschwinden Furcht und Zweifel. Auf dieser Grundlage erleben wir die allumfassende Einheit Gottes. Von dieser Grundlage aus praktizieren wir das zuverlässige christliche Heilen, nach dem sich die ganze Welt sehnt.

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