Das Telefon klingelte und eine gute Freundin war dran. Sie wollte mir sagen, dass sie geheilt war. Sie berichtete, dass sie alle Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft anrief, die ihr im Lauf mehrerer Jahre geholfen hatten, während sie über ein hartnäckiges körperliches Problem gebetet hatte, denn sie war so dankbar für jeden Schritt auf der Heilung. Das Telefonat war voll Freude und Dankbarkeit. Und wenn ich jetzt an diesen Anruf zurückdenke, beeindruckt mich die Tatsache, dass meiner Freundin all ihre Gebete – auch die Zeiten des Kampfes oder der Tränen – nicht als eine Reihe von Fehlschlägen, Sackgassen oder unzulänglichen Bemühungen in Erinnerung waren, sondern als Zeit mit viel Wert, Bedeutung und Fortschritt.
Christliche Wissenschaftler streben danach, „durch ... ihre Praxis zu demonstrieren, dass die Christliche Wissenschaft die Kranken schnell und vollständig heilt“ (Mary Baker Eddy, Kirchenhandbuch, S. 92) – und Heilung tritt in der Christlichen Wissenschaft vielfach wirklich zügig ein. Doch es kann auch Zeiten geben, wenn wir länger beten müssen. Wir lieben die Freude und Helligkeit zügiger Heilungen. Doch was ist, wenn es nicht so schnell geht? Bedeutet eine längere Zeit, dass wir weniger erfolgreich beten? Betrachten wir diese Zeiten als dunkel?
Unsere Antwort hängt von der Betrachtungsweise ab. Wenn wir unseren Erfolg nur nach der Materie einschätzen, können wir zu dem Schluss kommen, dass unsere Gebete abstrakt, irrelevant oder gar erfolglos sind. Das kommt, weil materieller Sinn (der die Situation mit den physischen Sinnen betrachtet) geistige Aktivität nicht wahrnehmen kann und vielleicht den Eindruck erhält, dass nichts passiert.
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