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Original im Internet

Vor Publikum sprechen – mit der begrüßenden Wärme der Liebe

Aus der September 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. Juni 2021 im Internet.


Als Gott Mose sagte, Er hätte eine heilige Aufgabe für ihn – die Kinder Israel aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien –, hatte Mose Zweifel. Sicher würde niemand glauben, dass Gott ausgerechnet ihn entsandt hatte, um Israel zu befreien (siehe 2. Mose, Kapitel 3–4). Er traute sich das nicht zu, auch aus dem Argument heraus, „von jeher kein beredter Mensch gewesen“ zu sein. Doch Gott räumte allen Widerstand durch diese machtvolle Versicherung aus: „Ich will mit dir sein.“ Und das war Er, denn Mose befreite die Kinder Israel erfolgreich und führte sie zum Gelobten Land. Und die Reise endete mit einem Lied zum Lob Gottes, das die Bibel Mose zuspricht (siehe 5. Mose 32).

Viele kennen Moses Gefühl, unzureichend zu sein, aus eigener Erfahrung. Studien haben beispielsweise ergeben, dass viele von uns Angst davor haben, vor Publikum zu sprechen. Eine Beförderung hängt manchmal davon ab, ob jemand diese Angst überwindet und die Freiheit entwickelt, ohne Angst Statusberichte zu geben und Präsentationen zu halten oder bei Besprechungen innovative und nützliche Ideen einzubringen. Wie Mose gelernt hat, können wir darauf vertrauen, dass Gott die Fähigkeit bereitstellt, Seine uns übertragenen Aufgaben zu erfüllen.

Die Bibel lehrt, dass Gott als unendlicher, göttlicher Geist allmächtig und überall ist. Wo wir auch sind, ist Gott direkt bei uns. Wir koexistieren mit Ihm. Er ist immer bei uns, beschützt, leitet, lehrt, ermutigt und stärkt uns. Es gibt in der universalen Atmosphäre der göttlichen Liebe keinen Platz für Furcht. Frau und Mann, zu Gottes Ebenbild erschaffen (siehe 1. Mose 1:26, 27), drücken ewiglich gottgegebene Herrschaft, Ausgeglichenheit, Zuversicht, Mut und Gnade aus. Die Furcht, von anderen verurteilt oder lächerlich gemacht zu werden, wird durch die stetige Überzeugung überwunden, dass Gott die Macht hinter richtigen Ideen und unserer Fähigkeit ist, sie klar auszudrücken. Jede Suggestion von Ängstlichkeit oder Feigheit kann durch die Sicherheit ersetzt werden, dass Gott immer jede richtige Aktivität unterstützt und uns ermächtigt, in unserem Alltag erfolgreich ehrliche Arbeit zu leisten.

Mir war es immer sehr unangenehm, in der Schule, der Uni, der Kirche, am Arbeitsplatz oder in Versammlungen vor anderen zu sprechen. Aber eine Erfahrung hat mich vor Jahren umgewandelt und diese Furcht, die mit schweißigen Händen, einer unsicheren Stimme und Nervosität einherging, vertrieben.

Gott ist die Macht hinter richtigen Ideen und unserer Fähigkeit, sie klar auszudrücken.

Ich war gebeten worden, den Sprecher einer von meiner Kirche gesponserten Veranstaltung einzuführen. Ich hatte die Einführung geschrieben, auswendig gelernt und geübt. Aber als die Veranstaltung bevorstand, überkam mich Nervosität. Ich fühlte mich der Aufgabe nicht gewachsen und hoffte, eine Möglichkeit zu finden, sie zu umgehen.

Eines Abends bat ich andere Kirchenmitglieder deswegen um Rat. Eine Frau sah mich voll Zuneigung an und sagte: „Lassen Sie die anderen die begrüßende Wärme der Liebe (Gottes) fühlen.“

Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr mich diese Antwort berührt hat. Sie war überzeugend und eine Erleichterung, denn ich war augenblicklich frei von Furcht. Ich sah mich nicht mehr als gestresste Sterbliche, sondern als geliebtes Kind Gottes. Ich verstand, dass ich wahrlich Gott, den göttlichen Geist, als Seine vollständig geistige Idee widerspiegele, und ich wies die Vorstellung zurück, dass ich eine furchtsame Sterbliche bin, die irgendeiner Phobie unterliegt. Mir fielen kurz darauf zwei Bibelverse ein: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4:18) und „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1:7).

Ich verstand, dass der selbstlose Wunsch, meiner Kirche zu dienen, eine Widerspiegelung der göttlichen Liebe war. Die Fähigkeit, diese Pflicht zu erfüllen, wurde durch mangelndes Training und fehlende Erfahrung nicht begrenzt. Sie war ein Ausdruck der göttlichen Liebe, die mich mit Klarheit, Fokus, Haltung, Beredtheit und Gnade versorgte. Diese Betrachtungsweise hat mein Denken über diese Gelegenheit aus der Betrachtung einer rein menschlichen Aktivität heraus zu der Erkenntnis erhoben, dass sie eine göttliche Aktivität unter Gottes Führung, Schutz und Lenkung war – sicher und gut verankert in Seinem Reich und von jedem Versuch geschützt, sie zu lähmen, auszusetzen oder zu vereiteln.

Zum Schluss wurde mir klar, dass ich in diesem Fall die Besucher im Namen der Mitglieder in unserer Kirche willkommen hieß und mit unserem Gastsprecher bekanntmachte. Als Gastgeberin wollte ich natürlich, dass alle die „begrüßende Wärme der Liebe“ fühlten. Ich dachte daran zurück, wie ein Mitglied mir einmal gesagt hatte, dass Nervosität Egozentrik und sterbliches Ego repräsentiert. Ich hatte in der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gott, der große Ich bin (siehe 2. Mose 3:14), das einzige Ego ist, das jeder widerspiegelt. Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das Verständnis, dass das Ego Gemüt ist und dass es nur ein Gemüt oder eine Intelligenz gibt, beginnt sofort, die Irrtümer des sterblichen Sinnes zu zerstören und uns mit der Wahrheit des unsterblichen Sinnes zu versorgen. Dieses Verständnis macht den Körper harmonisch; es macht Nerven, Knochen, Gehirn usw. zu Dienern anstatt zu Herren. Wenn der Mensch vom Gesetz des göttlichen Gemüts regiert wird, untersteht sein Körper dem ewigen Leben, der immerwährenden Wahrheit und Liebe“ (S. 216).

Als ich klarer verstand, dass diese ganze Kirchenaktivität ein Ausdruck der göttlichen Liebe für unsere Stadt war, füllte sich mein Herz mit Frieden und Freude. Am Abend des Vortrags war die Kirche vollbesetzt. Trotz der vielen Menschen fühlte ich nur Liebe, Freude und Wärme, keine Nervosität. Meine Einführung lief glatt, und die Veranstaltung wurde gut aufgenommen.

Nach dieser Erfahrung habe ich festgestellt, dass es mir tatsächlich Vergnügen bereitet, mich an wöchentlichen Mitarbeitersitzungen, Mittwoch-Zeugnisversammlungen in der Kirche und anderen Zusammenkünften zu beteiligen. Ich konnte und kann auch weiter mit neuer Freiheit und Ausgeglichenheit sprechen, voll Vertrauen auf meine gottgegebene Fähigkeit, sinnvoll und nutzbringend in einer Gruppe mitzuarbeiten.

Wir haben die Wahl: Statt nervös zu sein oder egozentrische Gedanken und Ängste zu hegen, können wir anerkennen, dass wir vom Gesetz des göttlichen Gemüts regiert werden, wodurch wir Ruhe und Herrschaft erlangen. Wir können die Allgegenwart und Allmacht Gottes und unsere wahre Natur als Gottes herrliches, furchtloses, liebevolles Kind erkennen und uns darauf stützen. Wenn wir unser Denken auf Gott und Seine unendliche Güte gerichtet halten, erhebt sich der selbstlose Ausdruck unserer Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen furchtlos und trägt Früchte.

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