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Das „Tägliche Gebet“ obsiegt!

Aus der Januar 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. September 2021 im Internet.


Es gibt echte Wendepunkte im Leben, wenn ein Ereignis oder eine geistige Erkenntnis unseren mentalen Horizont erweitert und uns verändert oder in eine neue Richtung führt. Ich möchte von einem solchen Augenblick in meinem Leben berichten, als das „Tägliche Gebet“ im Handbuch der Mutterkirche von der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy obsiegte.

1961 war ich eine junge Mutter mit einem sehr lebhaften, ja, wilden kleinen Kind. Da Leute mich manchmal um Hilfe bei Problemen baten, die sie mithilfe der Christlichen Wissenschaft ausarbeiten wollten, freute ich mich auf die zwei oder drei Vormittage pro Woche, in denen mein Sohn in den Kindergarten ging, denn in der Zeit wollte ich in Ruhe forschen und beten.

Eines Morgens wollte mein Sohn nicht in den Kindergarten gehen und wehrte sich energisch, als er abgeholt werden sollte. Er stemmte sich mit dem ganzen Körper gut einen Meter über dem Boden quer in den Türrahmen. Das mag bemerkenswert gewesen sein, doch ich war nicht geneigt, seine turnerischen Fähigkeiten zu bewundern. Die freundliche Dame, die ihn abholen wollte, versuchte erfolglos, ihn hochzuheben. Er hatte wirklich sehr viel Kraft.

Ich bedankte mich bei der Frau, und obwohl ich fand, dass Kinder gehorsam sein sollten, erlaubte ich meinem Sohn, den Tag zu Hause zu verbringen. Mir wurde klar, dass ich allgemein mehr Geduld zum Ausdruck bringen musste, und dies war eine gute Gelegenheit dafür. An jenem Tag lernte ich, dass ich in Wirklichkeit Freiheit von Ungeduld brauchte, nicht mehr Freizeit.

Während mein Kind fröhlich spielte, saß ich auf dem Sofa und dachte über einige geistige Tatsachen nach. Ich hatte die Wahl zwischen zwei Szenarios: In dem einen stand ich im Mittelpunkt, ungeduldig und genervt, weil mein Plan für die freie Zeit nicht geklappt hatte, und das andere zeigte mich als Gottes gehorsame Tochter, die unabhängig von persönlichen Plänen mit Freuden die gottgegebene Eigenschaft Geduld ausdrückte. Welches sollte ich wählen? In der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy, fand ich sehr hilfreiche Anleitungen.

In Jakobus lesen wir: „Die Geduld aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel leidet“ (1:4). Und neben der Randüberschrift „Wirksame Bitten“ heißt es in Wissenschaft und Gesundheit: „Was wir am dringendsten brauchen, ist das Gebet innigen Verlangens nach Wachstum in Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt“ (S. 4).

Als ich mit dem tiefen Wunsch betete, in der Gnade zu wachsen, überkam mich ein Gefühl des Friedens. Plötzlich schien es mir nicht mehr so wichtig, dass mein Sohn an jenen Morgen nicht in den Kindergarten gegangen war. Gleichzeitig fühlte ich einen Stich an meiner Handkante, wo seit einiger Zeit ein brauner Fleck zu sehen war. Etwas schien daraus herauszuragen, das wie ein Stück Dorn aussah. Ich zog es heraus, und es löste sich auf. Der braune Fleck an meiner Hand verschwand, und ebenso meine Ungeduld.

Ich kann mich nicht entsinnen, dass mein Sohn sich jemals wieder geweigert hat, in den Kindergarten zu gehen.

Wie kam es dazu? Mir kam der Gedanke, dass ich jeden Tag das „Tägliche Gebet“ betete: „‚Dein Reich komme‘; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (Kirchenhandbuch, S. 41). Dieses Gebet enthält mehrere große Bitten, von denen eine ist, alle Sünde (einschließlich Ungeduld) aus mir zu entfernen. Wir können erwarten, dass diese Bitten „wirksam“ sind – Ergebnisse bewirken.

Rückblickend erkenne ich, dass das „Tägliche Gebet“ mich beeinflusste und führte. Mein Wunsch, die Situation mit meinem Sohn auszuarbeiten, entsprach den ersten Worten des Gebets: „Dein Reich komme.“ Die Bitte „lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden“ zeigte sich in meinem Wunsch, das wahre Bild zu akzeptieren: die geistige Identität meines Sohnes und meine eigene. Diese Sichtweise beruhigte mich und ließ die Bitte, Gott möge „alle Sünde aus mir entfernen“, in meinem Denken wirken. Die beiden Wünsche, dass Gottes Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und regieren möge, schloss mein Kind ein. Das Gebet zeigte Wirkung.

Ich kann mich nicht entsinnen, dass mein Sohn sich jemals wieder geweigert hat, in den Kindergarten zu gehen. Er schloss ihn fröhlich nach amerikanischer Sitte mit „Diplom“ und Kappe ab. Und ich war so dankbar für mein eigenes Wachstum in der Gnade, das sich durch den herausgekommenen Dorn und die überwundene Ungeduld zeigte.

In all den Jahrzehnten, die seitdem vergangen sind, habe ich mehr über die Macht von Gebet gelernt und warum Jesus verheißen hat: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr es bekommt, dann werdet ihr es erhalten“ (Markus 11:24). Kein Wunder, dass Mrs. Eddy geschrieben hat: „Die Welt muss zum geistigen Verständnis von Gebet heranwachsen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 10). Und Lied Nr. 149 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gibt diesen Gedanken poetisch wieder: „Verständnisvoll Gebet wird stets erhöret, wenn uns das Gottvertrauen nicht gebricht“ (Susan F. Campbell, Orig. und Übers. ©CSBD).

Zwar musste ich nach dieser Erfahrung weitere Lektionen in Geduld lernen, doch nun hatte ich eine gute Grundlage dafür, denn an einem bestimmten Augenblick im Jahr 1961, als das „Tägliche Gebet“ obsiegte, habe ich mich in einen lebenslangen Kurs eingeschrieben!

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