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Original im Internet

Frei von Wut und dem Bedürfnis zu rauchen

Aus der Januar 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. Mai 2021 im Internet.


Ich habe viele Jahre lang geraucht und hatte unzählige Male versucht, das Rauchen aufzugeben. Zwar gab es immer Tage, an denen ich nicht rauchte, doch wenn ich mich gestresst fühlte, griff ich zur Zigarette, denn ich verband sie mit einem gewissen Maß an Frieden. Als mein behinderter Sohn ausgezogen war, nahm mein Zigarettenkonsum erheblich zu.

Ich las täglich die wöchentliche Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft und betete für mich, meine Familie und die Welt. Außerdem las ich das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, von Anfang bis Ende durch.

Das letzte Kapitel, „Früchte“, enthält viele Berichte von Menschen, die vom Rauchen geheilt worden sind, und das machte mir Mut. Alle diese Heilungen wurden ohne großen Kampf bewirkt und waren einzig durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit zustande gekommen. Als die Betroffenen mehr über Gott und sich selbst als Gottes geistiges und reines Bild und Gleichnis erfuhren, stellten sie fest, dass sie gänzlich von dem Verlangen nach Zigaretten befreit waren. Ich sehnte mich nach derselben Freiheit.

In der Zeit musste ich oft an eine Zeile aus Wissenschaft und Gesundheit denken: „Das Böse, das die körperlichen Sinne beherrscht, aber vom Herzen verurteilt wird, hat keine Grundlage ...“ (S. 448). Für mich bedeutete dies, dass die Abhängigkeit mir nichts anhaben kann, wenn ich mich dem Verlangen nach Zigaretten ehrlich und im Gebet entgegenstelle, und dass ich dann frei davon sein kann.

Während dieser Zeit hatte ich außerdem Probleme mit den Menschen, die mit der Versorgung meines Sohnes betraut waren. Die Behörde, die finanziell für die Versorgung unseres Sohnes aufkam, schrieb eine medikamentöse Behandlung für ihn vor. Und da er in der Vergangenheit Aggressionen gezeigt hatte, sollten rund um die Uhr zwei Betreuer bei ihm sein. Unser Sohn hatte noch nie in seinem Leben Medikamente bekommen, und mit der angemessenen Aufmerksamkeit konnte sein Verhalten auch so in richtige Bahnen gelenkt werden.

In Besprechungen hinsichtlich der medikamentösen Versorgung unseres Sohnes betrachtete ich die für die Dosis zuständige Krankenschwester als Gegnerin. Jede Besprechung artete in einen Willenskampf aus, bei dem ich darauf drängte, die Dosis zu senken, da mein Sohn negative Begleiterscheinungen hatte, darunter starke Gewichtszunahme, Lethargie und Händezittern.

Ich wollte sehr gern von solch heftiger persönlicher Abneigung frei sein und verstehen, dass das Pflegepersonal meines Sohnes um seine angemessene Versorgung bemüht war, auch wenn ich die täglichen Abläufe und Praktiken nicht unbedingt guthieß.

Mir wurde bewusst, dass ich mich weiterhin ganz für das Wohl und die Versorgung meines Sohnes verantwortlich fühlte, obwohl er nicht mehr zu Hause wohnte. Ich musste die Vorstellung aufgeben, dass ich oder sonst jemand für sein Leben zuständig war. Ich musste meinen Sohn Gott, seinem wahren Elternteil, übergeben und wissen, dass sein Vater-Mutter-Gott ihn liebt, führt, beschützt und immer als vollständig und vollwertig erkennt.

Diese Kontrolle aufzugeben war nicht einfach, denn ich hatte meinen Sohn viele Jahre lang allein versorgt und ehrlich gesagt mein Leben und sogar meine Identität darauf aufgebaut. Ich wusste ferner, dass ich die Abneigung gegen alle, die mit seiner Betreuung betraut waren, aufgeben musste. Die Art und Weise, wie ich mich selbst, meinen Sohn und seine Betreuer sah, musste sich vollständig ändern.

Also betete ich. Meine Gebete führten mich als Erstes dazu, mehr Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Ich fing an, Verärgerung und Wut durch Dankbarkeit zu ersetzen. Ich war dankbar, dass mein Sohn unabhängig sein und doch die Versorgung bekommen konnte, die er brauchte. Ich war dankbar, dass den Betreuern sein Wohl ehrlich am Herzen lag. Ich war dankbar, dass mein Sohn die finanzielle Versorgung hatte, die er brauchte. Ich war dankbar, dass er wirklich glücklich war. Ich bekräftigte ferner, dass der Fortschritt meines Sohnes durch nichts aufzuhalten ist, denn er wird von Gott regiert, nicht durch Materie, menschliche Meinungen oder menschliche Geschichte.

Zur selben Zeit fing ich an, mich gegen das Verlangen nach Zigaretten aufzulehnen, indem ich meine Freiheit davon behauptete. Immer wenn ich ans Rauchen dachte, hielt ich an dem Gedanken fest: „Nein, ich brauche und möchte es wirklich nicht.“ Und: „Ich möchte das tun, was Gott für mich möchte, und Gott will nicht, dass ich das Rauchen zu einem Herrscher mache.“

Mir wurde auch bewusst, dass ich mein Leben lang sehr streng mit mir gewesen war, doch nun verstand ich, dass ich mich selbst mehr lieben musste, so wie ich eine Freundin lieben würde. Gott kennt mich so, wie Er mich erschaffen hat, und daher kann ich nur gut, rein, liebevoll, zufrieden und frei von Versuchung jeder Art sein – einschließlich der Versuchung zu rauchen und wütend auf jemanden zu sein. Gott liebt mich – wie sollte ich da nicht auch lieben?

Nachdem ich ca. zwei Wochen lang mit diesen Gedanken gebetet hatte, merkte ich, dass mich das Verlangen zu rauchen völlig verlassen hatte; ich fühlte mich wirklich frei davon. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass ich mich ganz leicht und unbeschwert fühlen würde, wenn ich das Rauchen aufgegeben habe. Doch es war eher so, dass es alle Bedeutung verloren hatte. Ich erkannte klar, dass es mir nichts brachte und nichts nehmen konnte, also fiel es einfach von mir ab, als ob es nie ein Teil von mir gewesen war. Diese Heilung hat sich als dauerhaft erwiesen, und ich bin seit mehr als einem Jahr völlig frei von jedem Wunsch nach Zigaretten.

Kurz nachdem ich das Rauchen aufgegeben hatte, wurden die Besprechungen hinsichtlich der Medikamente für meinen Sohn viel angenehmer, und die Krankenschwester und ich gingen respektvoller und rücksichtsvoller miteinander um. Ich betrachtete sie nicht mehr als Gegnerin, sondern als Verbündete, die meinem Sohn auf bestmögliche Weise helfen wollte. Nicht lange danach wurde die Dosis der Medikamente immer weiter heruntergeschraubt, bis er nur noch eine sehr kleine Menge bekam. Einige Monate später wurde entschieden, dass mein Sohn nur noch einen Betreuer brauchte, weil er sich über einen langen Zeitraum hinweg durchgängig ruhig verhalten hatte.

Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich immer die Wahl habe, wütend oder geduldig und liebevoll auf jede Situation zu reagieren.

Und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, konsequent anzuerkennen und zu bestätigen, dass Gottes Liebe in meinem Leben und dem meines Sohnes aktiv ist und dass uns nichts davon abhalten kann, so zu sein, wie Gott uns erschaffen hat: vollständig und frei.

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