Ich fühlte mich einsam und allein. Es war der Sommer, bevor ich in die elfte Klasse kam, und als der Schulanfang bevorstand, wusste ich nicht, mit wem ich befreundet sein, beim Mittagessen zusammensitzen und in den Pausen reden könnte.
In der neunten und zehnten Klasse hatte ich mich bemüht, gute und dauerhafte Freundschaften zu schließen. Ich kam mit vielen in der Klasse gut aus, hatte aber weder eine echte Beziehung zu ihnen noch standen wir außerhalb der Schule in Kontakt. Und wenn ich mich mal mit anderen Mädchen angefreundet hatte, gingen wir wegen unterschiedlicher Interessen schnell wieder unterschiedlicher Wege. In der zehnten Klasse hatte ein Mädchen mir freundlich mitgeteilt, dass man mit mir nicht genügend Spaß haben konnte. Sie wollte auf Partys gehen, wusste aber, dass ich keinen Alkohol trinken wollte. Also schloss sie sich anderen Freundinnen an.
Ich wollte einen Kreis enger Freunde, bei denen ich ganz ich selbst sein konnte. Ich wollte mich geliebt und nicht abgelehnt fühlen.
In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft hatte ich gelernt, dass Gott Liebe ist. Das musste doch heißen, dass ich dazu bestimmt war, mich geliebt und nicht einsam zu fühlen! Also beschloss ich zu beten, um die Situation zu heilen. Ich hatte schon immer Gebet genutzt, um Lösungen zu finden, und wusste, dass ich jedes Problem heilen kann, wenn ich mehr über Gott und meine Beziehung zur Liebe lerne.
Eine Freundin der Familie machte mich auf einen Artikel auf Herold-Online mit dem Titel „Sie sind innig geliebt“ aufmerksam (Laura B. Haddock, April 2021), der ihr als Teenagerin geholfen hatte. Dieser Artikel hat mein Leben völlig verändert. Ich fand die Botschaft, dass wir immer geliebt werden, weil Gott uns liebt, sehr tröstlich. Ein besonders hilfreicher Gedanke war dieser: „Die Christliche Wissenschaft hat in unzähligen Fällen bewiesen, dass es absolut möglich ist, die Liebe, die wir brauchen, bei Gott nicht nur zu suchen, sondern auch zu finden. Gott liebt uns wirklich unendlich.“ Dies versicherte mir, dass ich nie außerhalb von Gottes Fürsorge bin. Wenn ich mich verloren oder ungeliebt fühlte, konnte ich wissen, dass Gott mich in diesem Augenblick liebt und dass ich Gottes Liebe auf fühlbare Weise erleben kann. Ich wurde außerdem durch die Erklärung der Verfasserin bestärkt, dass wir auf dieser Tatsache bestehen können, „bis [sie] unsere Beziehungen zu unseren ... Freunden verbessert“, und dass dieses Verständnis „das Gefühl, wir seien ungeliebt, nicht liebenswert, verlassen und allein“, ausräumen wird.
Schon bald fühlten sich die Ideen, mit denen ich betete, stichhaltig an – ja, wahr. Gottes Liebe konnte ich nun wirklich fühlen.
Und dann bekam ich aus heiterem Himmel eine SMS von einem Mädchen aus einer Parallelklasse, ob wir uns treffen könnten. Innerhalb weniger Wochen stellte sie mich ihrem Freundeskreis vor, und ich hatte meine Leute gefunden. Sie alle trieben Sport, tranken nicht und nahmen die Schule ernst. Ich fühlte mich geliebt und anerkannt.
Als die Schule wieder anfing, wurden wir sogar derselben Studiengruppe zugeteilt. Sie hatten darum gebeten, in diesem Jahr in derselben Gruppe zu sein, und ich wurde ihnen scheinbar durch Zufall zugeteilt. Aber für mich war es ein weiterer Beweis dafür, dass diese Freunde ein Ausdruck von Gottes Liebe für mich waren.
Zwar schien es, als ob diese neuen Freundschaften völlig unvorhergesehen entstanden waren, doch ich wusste, dass die Liebe, die sie repräsentierten, schon immer dagewesen war, denn sie ging auf Gott zurück. Ich musste mich nur von der Lüge abwenden, dass ich allein und ungeliebt war, und aktiv bekräftigen, dass Gottes Liebe allgegenwärtig ist. Heute weiß ich, dass ich nie wieder Angst haben muss, keine Freunde zu finden, denn ich kann immer erkennen und darauf bestehen, dass Gottes Liebe ewiglich bei mir sein wird.
Wir werden wirklich immer geliebt und können das beweisen!