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Original im Internet

„Unliebenswerte“ Menschen lieben

Aus der April 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. November 2021 im Internet.


Jesus sagte seiner Zuhörerschaft in der Bergpredigt: „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut denen Gutes, die euch hassen, betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid“ (Matthäus 5:43–45).

Es ist definitiv einfacher, für Menschen zu beten, die wir lieben, die uns nahestehen und die uns um unsere Gebete bitten. Wenn wir gekränkt werden oder sauer auf jemanden sind, mögen wir geneigt sein, uns abzuwenden. Doch Jesus hat uns gedrängt, Menschen, die unfreundlich oder unfair zu uns sind, anzunehmen.

Meine Mutter hat immer gesagt, dass es einfach ist, die Liebenswerten zu lieben, doch der wahre Test unserer Gebete liegt in selbstloser Liebe – andere so zu lieben und wahrzunehmen, wie Gott uns alle liebt und wahrnimmt. Wenn ich diesen Gedanken weiterverfolge, schätze ich, dass Jesu Lehre mit der Tatsache zu tun hat, dass nur die liebevolle, gebetvolle, geistige Identifizierung unserer Mitmenschen offenbaren kann, dass wir alle Kinder Gottes sind. Mary Baker Eddy beginnt das Kapitel „Gebet“ im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft folgendermaßen: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, dass bei Gott alle Dinge möglich sind – ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 1).

Unlängst war ich genötigt, diese Lehre zu leben, als sich ein Familienmitglied aggressiv und beleidigend verhielt. Ich war von den Bemerkungen so verletzt, dass ich starke Bauchschmerzen bekam und kaum etwas essen konnte.

Dies setzte sich mehrere Tage fort, und ich war von der Situation ziemlich frustriert. Ich wusste, dass es richtig war, dieses Familienmitglied als Bruder in Christus zu erkennen, als jemanden der – wie Sie, ich und alle Menschen – untrennbar von seinem Schöpfer, der göttlichen Liebe, ist. Doch es fiel mir schwer, über das menschliche Verständnis von Richtig und Falsch, Opfern und Tätern hinauszukommen.

Ich verstand, dass ich bei meinem eigenen Denken anfangen musste, und bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mir eine christlich-wissenschaftliche Behandlung zu geben. Durch Gebet wurde mir klar, dass die körperlichen Schmerzen anhalten würden, solange ich mich empört und verletzt fühlte. Nun hatte ich einen guten Anreiz, mein Denken zu berichtigen und in Übereinstimmung mit Jesu Anweisung zu bringen!

Jesus hat uns gedrängt, Menschen, die unfreundlich oder unfair zu uns sind, anzunehmen.

Es wurde schwieriger, meinen normalen Aktivitäten nachzugehen und mein Essen nicht zu erbrechen. Ich wusste, dass das Christus-gleiche Denken sich demütig im Gebet an Gott wendet und sagt: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lukas 22:42) und dann konsequent auf die Stimme der Liebe lauscht, die Führung unseres Vater-Mutter-Gottes. Daher rang ich ein paar Tage damit, meinen eigenen Willen aufzugeben und auf die göttliche Liebe zu lauschen.

Als es mir gelang, ruhig zu lauschen, kam der Durchbruch in Form folgender Worte: „Du weißt, was du weißt!“ Ich verstand, dass ich die ganze Zeit gewusst hatte, dass selbstlose Liebe die einzige Möglichkeit war, mein Denken über diesen Angehörigen zu ändern und ihn als Gottes Kind wahrzunehmen. Ich erkannte die geistige Tatsache, dass ich nur fähig bin, liebevoll zu sein, und dass er ebenfalls nur lieben kann – dass dies in unserer wahren Natur liegt und der Weg der Umwandlung für uns beide ist.

Die Bauchschmerzen hörten völlig auf, und ich konnte wieder normal essen und zu meinem Alltag zurückkehren. Und als Beweis dafür, dass das, was einen segnet, alle segnet (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 206), fand auch in meinem Angehörigen ein Umdenken statt; er wurde liebevoller und anteilnehmender. Doch am wichtigsten war die große Lektion über Gebet als Widerspiegelung der all-gnädigen Liebe Gottes, die ich dabei gelernt habe. Ja, das Wort Widerspiegelung drückt heute für mich aus, wirklich zu wissen, dass ich nichts weniger als Liebe zum Ausdruck bringen kann.

Niemand ist als der geistige Ausdruck der göttlichen Liebe jemals ungeliebt, lieblos oder nicht liebenswert. Jeder von uns wurde von Liebe, Gott, erschaffen und ist daher niemals von Liebe getrennt.

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