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Original im Internet

Was ist mit dem Körper?

Aus der April 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 2. Dezember 2021 im Internet.


„Hören Sie auf Ihren Körper“, lautet ein üblicher Ratschlag. Man hört ihn von Trainern bei Dehnungsübungen im Fitnessstudio, von der Freundin, die uns ein leckeres Essen empfiehlt, oder von einer besorgten Kollegin, die uns nahelegt, genug zu schlafen.

Einmal habe ich mich gefragt, wie ich das mit meinem Bedarf unter einen Hut bringen soll, den Körper außer Acht zu lassen. In dem wohlgemeinten, aber irrigen Bemühen, Kontrolle über den Körper auszuüben, statt ihm die Bedingungen meines Wohlbefindens zu überlassen, hatte ich fast eine Art Verachtung für meinen Körper entwickelt. Es war, als wollte ich, dass er verschwindet, und es war nervig, dass er Tag für Tag weiter da war.

Als ich mehr darüber nachdachte, wie ich meinen Körper betrachten sollte, wurde mir zunehmend bewusst, dass die Medien und die Gesellschaft größtenteils dazu neigen, zwischen zwei Extremen hin und her zu pendeln – den Körper entweder zu vergöttern oder zu dämonisieren. Doch ich kam zu dem Schluss, dass keiner dieser Ansätze nützlich oder gesund ist.

Eine andere Herangehensweise ist das Verständnis der Christlichen Wissenschaft. Ich bin tief dankbar, in einer Familie aufgewachsen zu sein, in der ich diese geistige Perspektive von klein auf gelernt habe. Seit ich denken kann, wurde mir beigebracht, mich nicht als physischen Körper aus materiellen Teilen zu identifizieren und mich angesichts körperlichen Unwohlseins oder einer Fehlfunktion nicht hilflos zu fühlen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, berichtet in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wie ein Kind einmal die Vorzüge christlicher Metaphysik bei der Betrachtung des Körpers bewiesen hat: „Ein kleines Mädchen, das meinen Erklärungen gelegentlich zugehört hatte, verletzte sich schwer am Finger. Sie schien es nicht zu bemerken. Als sie danach gefragt wurde, antwortete sie unbefangen: ‚Es gibt keine Empfindung in der Materie.‘ Mit einem Lachen in den Augen sprang sie davon und fügte schnell hinzu: ‚Mama, mein Finger tut kein bisschen weh‘“ (S. 237).

Wenn ich als Kind jammerte, dass mir etwas wehtat oder dass ich mich nicht wohlfühlte, hat meine Mutter auf derselben metaphysischen Grundlage freundlich, aber fest erklärt, dass der Körper nicht sprechen kann. Diese Hinweise fühlten sich nie kalt oder lieblos an, sondern mitfühlend und hilfreich, und sie führten immer dazu, dass ich von jedem Problem frei wurde.

Diese Aussagen meiner Mutter beruhten auf jahrelangem Studium der Bibel und der Lehren der Christlichen Wissenschaft. Dabei hatte sie u. a. gelernt, dass jeder von uns als Widerspiegelung des göttlichen Geistes in Wirklichkeit vollständig geistig ist. Wie der Prophet Jesaja zum Schöpfer sagt: „Herr, du bist unser Vater; wir sind Ton, du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände“ (Jesaja 64:7). Die Implikation dieses Verses wird in Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen wiedergegeben: „Der Ton kann dem Töpfer nicht antworten. Der Kopf, das Herz, die Lungen und die Gliedmaßen informieren uns nicht darüber, dass sie schwindlig, krank, schwindsüchtig oder lahm sind. Wenn uns diese Information übermittelt wird, dann ist es das sterbliche Gemüt, das sie übermittelt“ (S. 243).

„Sterbliches Gemüt“ ist ein Begriff, der sich auf die begrenzende Ansicht bezieht, wir seien fragile materielle Wesen und nicht Gottes unsterbliche, geistige Schöpfung. Wenn ich Schmerzen oder Krankheitssymptome hatte, war meine Herangehensweise seit der Kindheit, in Gedanken (und manchmal laut) zu sagen: „Sei still! Du kannst nicht zu mir reden!“

Aber ich fing an, mich zu fragen, an wen ich diese weitreichenden Aussagen eigentlich richtete. Wenn wir unsere gottgegebene Autorität auf diese Weise äußern, sprechen wir nicht zum Körper, sondern zum sterblichen Gemüt, das uns einreden will, wir seien ein anfälliges Stück Materie.

Auf Gottes Führung zu lauschen, statt uns auf die Ansprüche des Körpers zu konzentrieren, gibt uns die Freiheit, schlicht und wirksam für den Körper zu sorgen.

Was wir tun, wenn wir geistig auf die Mitteilungen des sterblichen Gemüts über den Körper reagieren, hat nichts damit zu tun, dass wir die Bedürfnisse des Körpers ignorieren. Vielmehr bestehen wir auf unserem Recht auf Gesundheit und unserer Verankerung in Geist, Gott. Wissenschaft und Gesundheit weist uns an: „Ergreife Besitz von deinem Körper und regiere sein Empfinden und sein Tun. Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Macht aufheben“ (S. 393).

Die Art und Weise, wie wir über unseren Körper denken, ist ein wichtiger Aspekt unserer geistigen Praxis und unseres Lebens insgesamt; den Körper zu vergöttern ist nicht konstruktiv. Die hilfreiche Anleitung im Buch Jeremia hinsichtlich der hölzernen Götzen, die in Urzeiten angebetet wurden, sich nicht vor ihnen zu fürchten, „denn sie können weder helfen noch Schaden anrichten“ (10:5), gilt auch in Bezug auf unseren Körper.

Das mag im Zusammenhang mit dem Körper seltsam klingen, da er fähig zu sein scheint, Dinge zu tun, über die wir keine Kontrolle haben, zum Beispiel zeitweilig schwach, krank oder schmerzhaft zu sein. Doch diese Probleme haben nicht ihren Ursprung im Körper selbst, der, wie Mrs. Eddy schreibt, „der gegenständliche Zustand des sterblichen Gemüts ist“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 374). Sie sind Manifestationen des Glaubens des sterblichen Gemüts an einen Körper, der von materiellen Gesundheitsgesetzen regiert wird. Wenn wir bestrebt sind, das Denken über das zu erheben, was das sterbliche Gemüt über den Körper sagt, um unsere wahre Identität als der geistige Ausdruck Gottes zu erkennen, erlangen wir den Frieden und die Herrschaft, die Heilung bewirken.

Jesus erörterte diese Idee in seiner Bergpredigt, als er sagte: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge klar ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein“ (Matthäus 6:22). In der Bibel wird das Auge oder Sehen oft als Metapher für das Denken verwendet. Anstatt also körperliche Augen zu meinen, weist dieser Vers auf die Gesundheit spendende Macht einer auf Geist basierten Sichtweise hin und darauf, wie er unser gesamtes Wohlbefinden unterstützt.

Die Bergpredigt sagt uns auch, dass es uns von Sorgen befreien und gestatten kann, uns auf das zu konzentrieren, was in unserem Leben am wichtigsten ist, wenn wir dem Körper weniger Aufmerksamkeit schenken (siehe Matthäus 6:24–34). Wissenschaft und Gesundheit greift diesen Gedanken auf, indem es uns rät: „Der Christliche Wissenschaftler sorgt am besten für seinen Körper, wenn er ihn möglichst aus seinem Denken ausschließt und wie der Apostel Paulus ‚umso mehr Lust [hat], aus dem Leib auszuziehen und daheim zu sein beim Herrn‘“ (S. 383). Und wir lesen dort ferner: „Du umfasst deinen Körper in deinem Denken, und du solltest auf ihm Gedanken der Gesundheit und nicht der Krankheit abbilden“ (S. 208).

Früher fand ich diese beiden Aussagen verwirrend, da sie mir zuerst widersprüchlich erschienen. Wie kann ich einerseits den Körper aus dem Denken ausschließen und gleichzeitig „auf ihm Gedanken der Gesundheit ... abbilden“? Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, dass das begrenzte, sterbliche Verständnis vom Körper aus dem Denken auszuschließen nicht bedeutet, dass wir den Körper vernachlässigen. Im Gegenteil, auf Gottes Führung zu lauschen, statt uns auf die Ansprüche des Körpers zu konzentrieren, gibt uns die Freiheit, schlicht und wirksam für den Körper zu sorgen.

Die heutige Welt scheint eine endlose Liste von Empfehlungen zu enthalten, wie wir unseren Körper verbessern und dazu bringen können, besser zu funktionieren und gesünder zu sein. Optionen für Ernährung, Sport und Nahrungsergänzungsmittel und zur vorgeblichen Steigerung unserer Schönheit und Fähigkeiten sind überall zu finden. Wie können wir bei den Massen an Empfehlungen aus so vielen Quellen vermeiden, dem Körper übermäßig Aufmerksamkeit zu schenken, und ihn gleichzeitig angemessen versorgen? Wir finden die beste Anleitung, wenn wir unseren Schöpfer um Führung bitten; Er versorgt uns am besten und am liebevollsten.

Gott, Geist, führt uns zu den richtigen Entscheidungen durch die Inspiration, die nicht so sehr in konkreten Anweisungen, sondern als Verlangen zu uns kommt, christliche Eigenschaften wie Geduld, Liebe, Disziplin, Maßhaltung, Kraft und Harmonie auszudrücken. Und wenn wir uns dazu geführt fühlen, Anpassungen an unserer Ernährung oder täglichen Routine vorzunehmen, dann deshalb, weil wir auf die liebevolle Hilfe der göttlichen Liebe lauschen, statt zu befürchten, dass bestimmte Nahrungsmittel schädlich sind oder wir Alterskrankheiten bekommen könnten, wenn wir nicht bestimmte Sportarten machen.

Unser Körper manifestiert das, was wir im Bewusstsein haben. Wenn wir uns als Ideen des göttlichen Gemüts identifizieren und auf die Führung des Gemüts, statt auf Beschwerden oder Anweisungen des Körpers lauschen, versorgen wir uns angemessen und lassen jegliche Tendenz hinter uns, den Körper zu vergöttern, zu missbrauchen oder zu verachten. Diese Fürsorge spiegelt die Liebe der göttlichen Liebe für uns wider und gibt uns die Freiheit, unser Denken der wichtigen Arbeit zuzuwenden, an der Heilung der Menschheit mitzuwirken. Auf diese Weise ehren wir die schöne und machtvolle geistige Identität eines jeden von uns und der gesamten Schöpfung.

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