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Original im Internet

Wohllautendes

Wachgerüttelt werden bringt Segen

Aus der April 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Januar 2022 im Internet.


Vor einigen Jahren meldete ich mich freiwillig als Präsidentin des Vorstands der Eigentümergemeinschaft meiner Nachbarschaft. Ich hatte den ehrlichen Wunsch, die Satzung der Gemeinschaft zu befolgen, die Eigentümer anständig zu behandeln und neue Ideen auf den Tisch zu bringen. Doch immer wenn ich Bereiche nannte, in denen der Vorstand die Satzungen nicht befolgt hatte, oder neue Ideen vorbrachte, stieß ich auf Widerstand. Zwei langjährige Vorstandsmitglieder – meine Vorgängerin und die Schatzmeisterin – waren besonders feindselig und kritisch. Die Sitzungen verliefen unschön. Ich war oft ganz verzweifelt und beklagte mich bei meiner Familie und in meinem Freundeskreis.

Obwohl ich die Gottesdienste besuchte und die wöchentlichen Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft las, hatte ich nicht wirklich über das Problem gebetet. Doch eines Tages erhielt ich die klare Anweisung: „Wendy, du bist die einzige Christliche Wissenschaftlerin im Vorstand. Verhalte dich entsprechend!“ Das rüttelte mich wach!

Und wie genau verhält sich eine Christliche Wissenschaftlerin? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, gibt uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift sechs Glaubenssätze der Christlichen Wissenschaft. Der letzte lautet: „Und wir geloben feierlich zu wachen, und zu beten, dass das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war; anderen zu tun, wie wir wollen, dass sie uns tun sollen; und barmherzig, gerecht und rein zu sein“ (S. 497). Diese Regel zeigt jedem genau, wie ein praktizierender Christlicher Wissenschaftler sich verhalten soll.

Und wie befolgt man diesen Glaubenssatz dann? Mrs. Eddy erklärt im selben Buch: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint“ (S. 476–477). Und Christus Jesus wird in der Bibel folgendermaßen zitiert: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10:30), mit anderen Worten, der Christus, das göttliche Ebenbild Gottes, ist eins in Wesen und Qualität mit Gott, Gemüt. Der Apostel Paulus versichert uns: „Wir aber haben Christi Gesinnung“ (1. Korinther 2:16), und somit können wir Gottes vollkommenen Ausdruck, den Menschen, in unserem Denken festhalten. Nicht einen vollkommenen Sterblichen – das ist ein Widerspruch in sich –, sondern die vollkommene geistige Idee, die eine wahre Widerspiegelung, die von Gott erschaffen wurde und regiert wird.

Ich musste eindeutig aufhören, mich zu beklagen, und anfangen zu „sehen“ bzw. diese wahre, göttliche Schöpfung im Denken wahrzunehmen. Es war nicht einfach und erforderte Durchhaltevermögen, doch ich tat dies, indem ich mindestens eine gute Eigenschaft identifizierte, die die Schatzmeisterin und die ehemalige Präsidentin jeweils zum Ausdruck brachten. Und wenn ich nur eine einzige finden konnte, dann erkannte ich diese Eigenschaft als von Gott ausgehend an und hielt an dieser neuen Vision dieser beiden fest. Immer wenn ich am Haus der Schatzmeisterin vorbeiging, dankte ich still für ihren jahrelangen Einsatz selbstloser und unbezahlter Arbeit zugunsten der Eigentümergemeinschaft, wozu gehörte, kostenlos deren Steuererklärung zu machen. Ich wusste, dass ihre Großzügigkeit von Liebe motiviert war und dass Liebe der göttlichen Liebe, Gott, entstammt.

Es ist wichtig, zwischen rein positivem Denken und Gebet zu unterscheiden. Positives Denken kommt aus dem, was in der Christlichen Wissenschaft als sterbliches Gemüt bezeichnet wird – ein sogenanntes Gemüt, das von Gott getrennt ist und eine manchmal rapide wechselnde positive oder negative Einstellung haben kann. Wissenschaft und Gesundheit erinnert uns daran, dass „dieses Gemüt in dem Prinzip der Christlichen Wissenschaft kein Faktor ist“ (S. x).

Ich stützte mich weiter auf Christi Gesinnung – Christi Gemüt – und wies alles ab, was ich persönlich für richtig hielt, damit ich auf Gottes Führung lauschen konnte. Das befähigte mich, mehr Frieden zu fühlen, und ermöglichte, dass die Vorstandsarbeiten, einschließlich der Berichtigung illegaler Handlungen vorheriger Vorstände, harmonischer und wirksamer vonstattengingen. Nach meinem ersten Amtsjahr gab die Schatzmeisterin ihren Rücktritt bekannt. Kurze Zeit später trat auch die vorherige Präsidentin aus dem Vorstand aus.

Ich hatte nicht darum gebetet, die beiden nicht mehr im Vorstand zu haben. Ja, als die Schatzmeisterin zurücktrat, dachte ich: „Moment mal! Sie sollte nicht zurücktreten und den Vorstand ohne Schatzmeister zurücklassen. Sie sollte sich bei mir für ihr Verhalten entschuldigen und weitermachen.“ Sofort erkannte ich diesen Gedanken als eigenwillige Planung, statt auf Gottes Regierung zu vertrauen, die Harmonie ans Licht bringt. Der Vorstand konnte die beiden Vakanzen sehr schnell füllen, und der neue Vorstand arbeitete gut zusammen. Es herrschte ein echtes Kameradschaftsgefühl; alle waren empfänglich für neue Ideen und fühlten sich der Satzung verpflichtet.

Als meine Amtszeit zu Ende war, hatte ich neue Freundschaften geknüpft, und der wenige Kontakt, den ich mit der ehemaligen Präsidentin und der Schatzmeisterin habe, ist harmonisch. Noch besser ist, dass ich meine wachgerüttelte Einstellung jetzt viel engagierter in die Tat umsetze, nämlich zu praktizieren, was die Christliche Wissenschaft lehrt.

Wir mögen manchmal in einer bestimmten Situation die einzigen sein, die die Christliche Wissenschaft praktizieren – in der Ehe, am Arbeitsplatz, in einer Organisation, einer Freundschaft oder gar im Supermarkt. Dann wieder können wir von vielen Christlichen Wissenschaftlerinnern und Wissenschaftlern umgeben sein, beispielsweise in der Kirche. Wo auch immer, wir müssen der Aufforderung nachkommen, uns entsprechend zu verhalten, denn wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Es ist möglich – ja, es ist die Pflicht und das Vorrecht jedes Kindes, jedes Mannes und jeder Frau –, dem Beispiel des Meisters durch das Demonstrieren von Wahrheit und Leben, Gesundheit und Heiligkeit in einem gewissen Grade zu folgen“ (S. 37).

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