An einem warmen, sonnigen Morgen saß ich in meinem Gartenzimmer, als eine große Hummel reinflog. Jetzt war sie drinnen, wollte aber raus. Sie suchte überall nach dem Weg zurück nach draußen. Ich machte das Fenster weiter auf und öffnete die Terrassentür und versuchte, ihr den Weg zu zeigen.
Doch sie ignorierte mich und flog dann immer wieder gegen dieselbe Fensterscheibe. Ihr schien nicht in den Sinn zu kommen, nach einem anderen Weg zu suchen. Also beschloss ich, sie in Ruhe zu lassen. Ich hoffte, dass sie bald den Weg nach draußen finden würde.
Doch am Abend war die Hummel immer noch da. Wieder versuchte ich, ihr das offene Fenster und die Tür zu zeigen. Ich befürchtete, sie würde von all den Versuchen müde werden, und fand, dass sie nun langsam mal nach Hause fliegen sollte.
Ich überlegte, ob es sonst noch etwas gab, womit ich helfen konnte. Da kam mir eine Idee. Ich konnte beten! Ich dachte an einige Ideen in der wöchentlichen christlich-wissenschaftlichen Bibellektion. Du findest sie im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, das du vielleicht schon in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gesehen hast. Das Thema in der Woche war „Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer“ und es ging darin ausschließlich um Gottes intelligente Schöpfung. Das schloss doch die Hummel mit ein!
Mir kam ein sehr interessanter Gedanke: Wieso versuchte ich eigentlich, das Problem zu lösen, wo doch Gott für Seine Schöpfung verantwortlich war! Hatte Er die Hummel nicht mit ihrer eigenen gottgegebenen Intelligenz erschaffen? Ja, dachte ich. Die Hummel hatte alle Intelligenz, die sie brauchte, und zwar direkt von Gott!
Sofort hörte das Summen an der Fensterscheibe auf. Die Hummel kehrte um, flog zielstrebig durch die Tür hinaus und war frei.
Später dachte ich an eine Stelle in einem Buch, das ich gern zusammen mit der Bibel lese, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. An einer Stelle steht dort, „... dass der unendliche Raum mit Gottes Ideen bevölkert ist, die Ihn in zahllosen geistigen Formen widerspiegeln“ (S. 503).
Ich fand es toll, die Hummel so zu sehen. Sie war eine der zahllosen geistigen Formen, der Ausdruck von Leben (das ist ein anderer Name für Gott) und Intelligenz. Ich war so froh zu wissen, dass dieses schöne Geschöpf, das von Gott so sehr geliebt wird, seine Freiheit gefunden hatte.
