Nur Liebe eignet sich als Gegenmittel für Hass – zu lieben, zu lieben und nochmal zu lieben! Es ist unsere Natur zu lieben, da wir der Ausdruck Gottes, der göttlichen Liebe, sind. Christus Jesus mahnte seine Nachfolger: „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut denen Gutes, die euch hassen, betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid“ (Matthäus 5:43–45).
Zu einer Zeit, als in Kolumbien ein Guerillakrieg wütete und Berichte von Terrorismus, Entführungen und Erpressungen allabendlich die Nachrichten füllten, habe ich etwas Wichtiges über die Macht gelernt, unsere Mitmenschen – einschließlich unserer Feinde – zu lieben. Diese Jahre waren schwer. Man konnte nicht ungefährdet auf die Straße gehen, da man befürchten musste, Opfer eines Bombenanschlags oder einer Entführung zu werden.
Eine Arbeitskollegin meiner Tochter erhielt eines Tages einen Anruf von jemandem, der eine große Geldsumme (mehrere Millionen Peso) forderte und erklärte, dass ihre beiden kleinen Kinder entführt worden waren. Das eine Kind, eine Tochter, musste regelmäßig Medizin nehmen.
Ich sagte meiner Tochter, dass sie hinsichtlich der Situation beten konnte, indem sie Gottes Liebe und Gegenwart anerkannte, so wie sie es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Ich betete ebenfalls; ich machte mir bewusst, dass Gott gut ist und uns erschaffen hat. Seine Kinder sind von Natur aus gut und können nur Gutes zum Ausdruck bringen. Ich bemühte mich außerdem, die Kinder, ihre Mutter und alle an dieser Situation Beteiligten als unschuldig zu erkennen. Am Anfang fiel es mir schwer, die Unschuld der Entführer anzuerkennen. Doch ich wusste, dass ein Kind Gottes, der Ausdruck der Liebe, nicht dazu verleitet werden kann, einem anderen zu schaden.
Ich bestätigte, dass die Unendlichkeit der immer gegenwärtigen, allmächtigen Liebe keinen Platz für Hass, Missgunst, Rache oder böswillige Gedanken zuließ. Ich verstand, dass die Entführer in der geistigen Wirklichkeit frei von persönlichen Interessen und selbstsüchtigen Ambitionen waren. Kein irriger Gedanke konnte sie zu der Überzeugung verleiten, dass es möglich war, einen Nutzen aus schlechtem Denken und falschem Handeln zu ziehen. Es gelang mir, ihr Wesen als geistig und ihre Gedanken als makellos zu erkennen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb: „Eine geistige Idee enthält kein einziges Element des Irrtums, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 463).
Nachdem meine Tochter innig gebetet hatte, rief sie ihre Freundin an und berichtete ihr von den Ideen, die ihr gekommen waren. Ihre Kollegin bedankte sich und sagte, sie sei überzeugt, dass ihre Kinder sicher bei Gott geborgen waren. Meine Tochter bat mich, weiter zu beten, und das tat ich.
Am nächsten Tag erhielt meine Tochter einen Anruf von ihrer Kollegin und erfuhr, dass die beiden Kinder freigelassen worden waren, ohne dass ein Lösegeld gezahlt worden war. Beide Kinder kehrten gesund und wohlauf nach Hause zurück, froh, wieder bei ihrer Mutter zu sein.
Das alles hatte sich innerhalb von 24 Stunden zugetragen.
Aufgrund dieser Erfahrung verstand ich erheblich klarer, „dass Gott – wie im Himmel so auf Erden – allmächtig, allerhaben ist“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Lassen Sie uns dieses Wissen auf der ganzen Welt verbreiten!
