Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Wut, Angst und Mobbing hörten auf

Aus der Oktober 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. April 2024 im Internet.


Als ich vor Jahren unserem damals dreizehnjährigen Sohn an einem Abend gute Nacht sagte, erfuhr ich, dass er seit einiger Zeit von einem älteren Mitschüler gemobbt wurde. Dieses unerhörte Verhalten war mehrfach aufgetreten und hatte nun gewalttätigere Formen angenommen. Ich versuchte, möglichst viele Informationen aus meinem Sohn herauszubekommen, während ich ihm gleichzeitig versicherte, dass er geliebt und beschützt war und dass das Mobbing nicht noch einmal passieren würde.

Als ich selbst zu Bett ging, war mir äußerst mulmig zumute. Ich besprach die Angelegenheit mit meiner Frau, und wir beschlossen, dass ich am folgenden Tag mit der Schulleitung sprechen würde.

Früh am nächsten Morgen verwandelten sich meine aufgewühlten Emotionen von tiefer Traurigkeit, dass unser Kind so schlecht behandelt worden war, in starke Wut und das Verlangen, den gewaltbereiten Schüler und die Erwachsenen an der Schule zur Rechenschaft zu ziehen. Ich fühlte mich hilflos und wünschte, ich hätte meinen Sohn beschützen können.

Ich wusste, dass ich Abhilfe für den Schmerz, die Traurigkeit und die Wut brauchte, die mich durchdrangen, daher setzte ich mich an meinen Schreibtisch, um zu beten, bevor ich mit der Schulleitung sprach. Nach einiger Zeit erhielt ich folgende Antwort: „Du kannst kein Opfer haben, wenn du keinen Täter hast.“ Ich musste selbst den mobbenden Schüler anders sehen – von dem geistigen Standpunkt aus, von dem Gott uns alle kennt.

Christus Jesus lehrte: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut denen Gutes, die euch hassen, betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel seid“ (Matthäus 5:44, 45). Und Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wie Jesus geheilt hat: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken. Auf diese Weise lehrte Jesus, dass das Reich Gottes intakt und universal ist und dass der Mensch rein und heilig ist“ (S. 476–477).

Diese Gedanken stellten mich vor eine Wahl: Wollte ich meine betrübte und wütende Sicht der Situation beibehalten oder wollte ich, dass die Situation geheilt wurde? Wenn ich unseren Sohn nicht als Opfer sehen wollte, dann musste ich die Art und Weise ändern, wie ich ihn und alle Beteiligten betrachtete.

Sobald ich anfing, die gottgegebene Unschuld und Güte eines jeden Menschen zu betrachten, konnte ich erkennen und fühlen, dass unser Sohn in Wirklichkeit unberührt und beständig von seinem Vater-Mutter-Gott versorgt und behütet war, ebenso wie der andere Schüler und alle anderen in der Schule.

Für mich bestätigt die Aussage „das Reich Gottes ist intakt“, dass der gegenwärtige, vollkommene, geistige Status eines jeden Menschen beständig und wahr sein muss. Ich weiß das, denn ich habe mich in der Vergangenheit in vielen schwierigen Situationen und Umständen auf diese geistige Tatsache verlassen und Heilung erlebt. Bald darauf fing ich an, Gottes immense schützende Liebe und Macht zu fühlen, und das befreite mich vollständig von der lähmenden Wut.

Bei der Besprechung mit der Schulleitung war es mir möglich, mich auf das zu stützen, was ich über Gottes Fürsorge und die wahre Natur Seines Kindes weiß, um dabei zu helfen, eine gerechte und liebevolle Lösung für die Situation zu finden. Statt Vorwürfen und Strafen konnten wir auf der Grundlage von Mitgefühl und Respekt deutliche Fortschritte machen. Der Mitschüler zeigte echte Reue dafür, unseren Sohn gemobbt zu haben, und dieser war gern bereit, ihm zu verzeihen. Unser Sohn wurde nie wieder gemobbt.

Ich glaube, dass alle Beteiligten – die beiden Jungen, meine Frau und ich sowie die Schulleitung – einen Gewinn davon hatten, dass die Situation und ihre Beilegung friedvoll gehandhabt worden waren.

Shawn Fields
New Marlborough, Massachusetts, Vereinigte Staaten

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 2024

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.