Als ich vor Jahren unserem damals dreizehnjährigen Sohn an einem Abend gute Nacht sagte, erfuhr ich, dass er seit einiger Zeit von einem älteren Mitschüler gemobbt wurde. Dieses unerhörte Verhalten war mehrfach aufgetreten und hatte nun gewalttätigere Formen angenommen. Ich versuchte, möglichst viele Informationen aus meinem Sohn herauszubekommen, während ich ihm gleichzeitig versicherte, dass er geliebt und beschützt war und dass das Mobbing nicht noch einmal passieren würde.
Als ich selbst zu Bett ging, war mir äußerst mulmig zumute. Ich besprach die Angelegenheit mit meiner Frau, und wir beschlossen, dass ich am folgenden Tag mit der Schulleitung sprechen würde.
Früh am nächsten Morgen verwandelten sich meine aufgewühlten Emotionen von tiefer Traurigkeit, dass unser Kind so schlecht behandelt worden war, in starke Wut und das Verlangen, den gewaltbereiten Schüler und die Erwachsenen an der Schule zur Rechenschaft zu ziehen. Ich fühlte mich hilflos und wünschte, ich hätte meinen Sohn beschützen können.
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