Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Freiheit von schlechten Erinnerungen finden

Aus der Januar 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 20. Mai 2024 im Internet.


In unser aller Leben hat es Situationen gegeben, die wir am liebsten vergessen würden. Es mögen Dinge sein, die wir einem anderen gesagt oder zugefügt haben und die wir bedauern, oder Dinge, die andere uns angetan haben, die schmerzhaft, unfair oder peinlich waren, oder Dinge, die wir miterlebt und die eine tiefe Narbe hinterlassen haben.

Diese Erinnerungen können heimtückisch und hartnäckig sein, und egal wie sehr wir sie vergessen wollen, neigen wir stattdessen dazu, sie immer wieder aufzuwärmen – manchmal über Jahrzehnte hinweg. Möglicherweise versuchen wir, sie mit Willenskraft aus unserem Denken auszuschließen, aber was wir wirklich tun müssen ist, sie zu heilen, sodass sie keine Kontrolle mehr über uns haben.

Wir haben die Fähigkeit, von solchem Denken befreit zu werden. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft: „Du musst die bösen Gedanken sofort beherrschen, sonst werden sie später dich beherrschen“ (S. 234). Bedrückende Erinnerungen zu akzeptieren oder sogar zu pflegen, verstößt gegen das Gesetz Gottes, des Guten. Tatsächlich ist der Gedanke, dass wir eine sterbliche Vergangenheit hätten, an sich bereits ein Irrtum. Gott, der unsterblicher Geist ist, hat weder Sterblichkeit noch sterbliche Gedanken geschaffen, daher können sie niemals Gottes Schöpfung, die jede und jeden von uns einschließt, bestimmen. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es auch: „Alles Gute oder Wertvolle hat Gott geschaffen. Alles, was wertlos oder schädlich ist, hat Er nicht geschaffen – daher dessen Unwirklichkeit“ (S. 525).

Folglich sind schlechte Erinnerungen kein Teil von Gottes Schöpfung. Deshalb haben sie keine Macht über uns und verdienen keinen Platz in unserem Bewusstsein. Wenn unser Verständnis von dieser Wahrheit sie vernichtet, werden wir erkennen, dass wir nicht länger an Verletzungen oder reumütige Gedanken gefesselt sind, die mit einer sterblichen, materiellen Vergangenheit verknüpft sind. Wie es im ersten Vers aus einem Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft heißt:

O Träumer, lass den Traum für freudig’ Wachen!
  Gefang’ner, auf und sing! denn du bist frei.
Der Christus wird den Traum zunichtemachen.
   Er sprengt die Fesseln aller Sklaverei.
(Rosa M. Turner, Nr. 412, Übers. © CSBD)

Als ich jünger war, schien es so, als ob meine Ansichten und die meines Vaters in Bezug auf einfach alles völlig entgegengesetzt waren. Es fiel mir schwer, über unsere Differenzen hinwegzusehen, und ganz ehrlich gesagt versuchte ich es auch nicht. Ich erinnere mich, dass ich Dinge zu ihm sagte, die unfreundlich und respektlos waren, ohne seinen Standpunkt zu berücksichtigen, oder seine Nöte zu erkennen.

Jahre nachdem mein Vater weitergegangen war, bedauerte ich die Zeiten, in denen ich ihm gegenüber lieblos und nachtragend gewesen war. Diese Erinnerungen begannen mein Denken zu beschäftigen, und ich ließ sie immer wieder Revue passieren. Dann überrollten sie mich wie eine Lawine, brachten weitere negative Erinnerungen hervor, und ich begann mich mit Gewissensbissen zu quälen.

Schließlich bemerkte ich, dass ich aufwachen und mich diesen Gedanken entgegenstellen musste. Ich war es gewohnt, dies mit Gebet zu tun, wenn körperliche Heilung vonnöten war – indem ich erkannte, so wie es die Christliche Wissenschaft verdeutlicht, dass alles Unharmonische eine mentale Suggestion ist, ein Traum, aus dem uns der Christus, die wahre Idee Gottes, erweckt. Anstatt also zu versuchen, die schlechten Erinnerungen an die Fehler der Vergangenheit wegzuschieben, wusste ich, dass sie zerstört werden konnten, und ich beschloss, diesen Punkt zu erreichen. Ich hatte den Glauben an eine sterbliche, materielle Geschichte der Wahrheit der Existenz als Ausdruck Gottes, des göttlichen Geistes, übergestülpt. Und das war genau das, was ich nicht machen wollte.

Als ich betete, erinnerte ich mich an diesen Bibelvers: „Jetzt ist die angenehme Zeit! Sieh, jetzt ist der Tag des Heils!“ (2. Korinther 6:2). Monatelang war dieser Gedanke ein Wegweiser für mich und gab mir Hoffnung. Statt mich als Beteiligte an einer materiellen Geschichte zu sehen, musste ich die wahre, geistige Sicht von mir als Teil von Gottes immer-gegenwärtiger Wirklichkeit der Harmonie und des Friedens akzeptieren. Das war ein Umdenken, das hier und jetzt geschehen konnte. Und ich wusste, wenn ich auf Gott höre und Seiner Liebe und Führung vertraue, dass diese schlechten Erinnerungen – und meine negativen Reaktionen darauf – vernichtet werden.

Ich bekräftigte, dass ich in Wahrheit nur Gott, dem göttlichen Gemüt, unterstehe und dass Fehler und schädliche Erinnerungen Lügen über Gottes Schöpfung sind. Als sich mein Denken von Selbsthass und Bedauern zu lösen begann, war ich in der Lage, mich an viele Eigenschaften meines Vaters zu erinnern, die ich wirklich liebte und respektierte – seine Großzügigkeit, seine Talente, seine Offenheit neuen Ideen gegenüber, seinen Fleiß, seine Fröhlichkeit und seine Hingabe daran, ein sicheres und glückliches Zuhause für unsere Familie zu gestalten. Ich wusste, dass diese Eigenschaften von Geist, Gott, stammen, nicht von der Materie, und daher werden sie von meinem Vater und mir weiterhin ausgedrückt. Vergebung, Dankbarkeit, Harmonie und Liebe ersetzten ganz natürlich die „dunklen Visionen des materiellen Sinnes“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 428), die ich so lange festgehalten hatte.

Die grundlegende Wahrheit, die hartnäckige Erinnerungen an Fehler, Misserfolge und Verletzungen zerstört, ist die Erkenntnis, dass der Mensch niemals ein materielles Wesen mit einer sterblichen Geschichte ist, sondern ein vollständig reines, geistiges Wesen, das von Gott geschaffen, regiert und geführt wird. In Wirklichkeit ist der Mensch – jede und jeder einzelne von uns – vollkommen und harmonisch. Alles, was den Menschen seiner angeborenen, gottgegebenen Freude berauben möchte, entspricht nicht der Wahrheit und besitzt deshalb keine Macht.

Von einem materiellen Standpunkt mag es so scheinen, als wäre es unmöglich, die Vergangenheit zu ändern, da das im Widerspruch zu gängigen Ansichten über Zeit und physikalische Bedingungen steht. Aber Christus Jesus, unser Beispielgeber, hat ständig materielle Annahmen über Zeit und Raum hinterfragt und bewiesen, dass sie machtlos sind. Jesus bewies Gottes Gesetz des Guten als jedem Gesetz der sogenannten Materie überlegen. 

In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Weil menschengemachte Systeme darauf bestehen, dass der Mensch krank und nutzlos wird, leidet und stirbt, und das alles in Einklang mit den Gesetzen Gottes, müssen wir es deshalb glauben? Sollen wir einer Autorität glauben, die Gottes geistiges Gebot in Bezug auf Vollkommenheit leugnet – einer Autorität, die Jesus als falsch bewies? Er tat den Willen des Vaters. Er heilte Krankheit unter Missachtung dessen, was materielles Gesetz genannt wird, aber in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz, dem Gesetz des Gemüts“ (S. 168).

Wir können täglich beten und bekräftigen, dass unser Leben vom göttlichen Gemüt geschaffen und beherrscht wird. Schädliche Ereignisse – und die Erinnerungen daran – haben keine Kontrolle über uns, wenn wir erkennen, dass unser Leben der Ausdruck des harmonischen, ewigen Lebens, Gottes, ist. Unser Verlangen ist es, ausschließlich Gedanken vom göttlichen Gemüt anzuerkennen und zu pflegen, die uns frei machen, uns voran führen und uns Gott näher bringen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 2025

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.