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Original im Internet

Lernen, sich tragen zu lassen

Aus der Januar 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. April 2024 im Internet.


Die meisten Menschen sind sich vermutlich einig, dass man erheblichen Einsatz zeigen muss, um seine Ziele zu erreichen. Doch manchmal haben selbst unsere besten Bemühungen zur Folge, dass wir uns nur abstrampeln und herumquälen – ob wir eine Bestzeit erreichen, Heilung erlangen oder einfach ausgeglichen sein wollen. Wenn das passiert, fehlt uns ein unverzichtbarer Bestandteil: Gottvertrauen. Ich habe bei einer Erfahrung, die ich als Kind gemacht habe, eine gute Analogie gefunden.

Ich wollte so gerne schwimmen, schlug aber nur in Panik um mich und bekam Wasser in die Nase. Meine Eltern meldeten mich zum Schwimmunterricht an, und das Erste, was mir die Lehrerin beibrachte, war, mich vom Wasser tragen zu lassen. Sie drehte mich sanft auf den Rücken, stützte mich mit ihren Händen und zog sie dann ab, während sie weiter neben mir stand. Zu meiner Überraschung ging ich nicht unter – das Wasser trug mich! Die Lehrerin versicherte mir, dass ich mich immer auf den Rücken drehen und treiben lassen konnte, falls ich müde wurde oder in Schwierigkeiten geriet und Angst bekam, und das Wasser würde mich tragen. Was für ein wundervolles Geschenk es war zu entdecken, dass mir diese Möglichkeit offenstand! Danach lernte ich das Schwimmen sehr schnell.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb über die große Kraft, die in geistigem Frieden enthalten ist: „Diese Kraft ist wie das Meer, das Flotten zu tragen vermag und doch dem Druck eines Fingers nachgibt“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 121). Mich lehrt dies, dass geistige Stille von Gott gegeben und aufrechterhalten wird. Gott, göttliche Liebe, sorgt dafür, dass wir beschützt, versorgt und gesund sind. Das sind die Gaben des Vaters an mich – ich muss mich weder abmühen noch nach ihnen streben. Wie die Bibel erklärt: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keinen Wechsel und auch nicht den Schatten einer Veränderung gibt“ (Jakobus 1:17). Welch ein Trost damit einhergeht! Auch wir können sicher sein, dass wir jedes Gefühl, zu ringen, ablegen und Gottes geistige Gaben aus ganzem Herzen annehmen und vertrauensvoll nutzen können.

Diese geistige Zuversicht war deutlich zu sehen, als Jesus sogar noch mehr tat, als sich auf dem Wasser treiben zu lassen – er wandelte darauf (siehe Matthäus 14:25–33)! Er war sich so sicher, dass Gott ihn immer halten würde, dass er nicht befürchtete, unterzugehen. Petrus, einer von Jesu Jüngern, wollte das auch ausprobieren, und Jesus bestärkte ihn, indem er ihm im Wesentlichen sagte: „Mach’s einfach!“ Und das tat Petrus und schaffte auch wirklich ein paar Schritte. Doch als er die Kraft der Wellen und des Windes sah, bekam er Angst und sank ins Wasser ein, bis Jesus die Hand nach ihm ausstreckte und ihn wieder hochzog. Dann stiegen sie gemeinsam ins Boot. Christus, die wahre Idee von Gott, die Jesus lebte, befähigte ihn zu wissen, dass Gott, göttliche Liebe, ihn immer halten würde, egal wo er war und was er gerade tat. Und genau dieselbe Liebe hält auch uns.

Christus Jesus lehrte: „Glückselig sind, die geistlich arm sind; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Matthäus 5:3). Wir sind gesegnet, wenn wir wissen, dass wir Gott brauchen. Doch manchmal können wir uns in unseren Gebeten so darauf versteifen, ein gewisses Ziel zu erreichen, dass wir uns der stillen, beruhigenden Antwort von Gott verschließen.

Einmal fühlte ich mich sehr unter Druck, eine Heilung zu bewirken. Ich betete innig und drang tief in die Bibel und Mrs. Eddys Schriften ein, doch es zeigte sich keine Besserung, und ich geriet immer mehr in Verzweiflung. Dann kam mir dieser Satz in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift in den Sinn: „Warte geduldig, bis die göttliche Liebe über den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet“ (Mary Baker Eddy, S. 454). Das tröstete mich, denn ich erkannte, dass ich es nicht mit einem hartnäckigen Problem zu tun hatte, sondern nur mit einer falschen Überzeugung.

Dann erreichten mich zwei einfache, wertvolle Worte von Gott: „Vertraue Mir.“ Ich wusste, dass ich Gott vertrauen konnte, mir den wahren Begriff zu geben – dass Er mir zeigen würde, was Er weiß. Und als ich mein Verständnis von der göttlichen Liebe aufrechterhalten ließ, erhielt ich die Antwort: Nicht ich trug die Verantwortung, sondern Gott. Sofort entspannte ich mich. Ich wartete, vertraute, ließ mich tragen. Und das gute Ergebnis zeigte sich auf eine so unerwartete Weise, dass ich es nie hätte voraussehen können.

Das gilt für alle Menschen. Manchmal müssen wir eine Praktikerin oder einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft darum bitten, etwas Ähnliches zu tun wie meine damalige Schwimmlehrerin – uns durch Gebet unterstützen, bis wir in Gottes Liebe ruhen. Wir können uns mental auf den Rücken legen und von der göttlichen Liebe halten lassen.

Wenn ich krank, müde oder verängstigt bin, denke ich an meinen Schwimmunterricht. Ich halte inne und überlasse mich still und ruhig Gott. Ich kann aufhören, alles um mich aufzuwühlen, und akzeptieren, wie Gott uns alle erschaffen hat: gut, gesund und geliebt und in Gottes zärtlicher Geborgenheit ruhend.

Christus Jesus wusste dies so genau, als er sagte: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11:28). Lernen Sie also ebenfalls, sich tragen zu lassen und in Gott zu ruhen.

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