F: Ich habe gelernt, dass ich in der Christlichen Wissenschaft hinsichtlich meiner Gesundheit beten und erwarten kann, gesund zu sein. Doch dann höre ich auch, dass Bewegung, Sport und körperliche Aktivitäten im Gleichgewicht mit einem gesunden Geist sein sollten. Passen Gebet und Sport zusammen?
A: 7 ... 8 ... 9 ... uff! Ich war gerade dabei, Spiderman-Liegestütze zu machen, als sich irgendwas in meinem Rücken komisch anfühlte. Mit Mühe stand ich auf. Ich federte kurz prüfend auf den Fußballen ... wow, ja, genug Sport für heute.
Auf dem Weg nach Hause bewegte ich mich recht vorsichtig, überzeugt, dass es mir am nächsten Tag besser gehen würde. Ich war mitten im Training für einen großen Hindernislauf – 16 km mit 20 verschiedenen Hindernissen –, und dieser intensive Workout, den ich gerade absolviert hatte, war mir als Vorbereitung darauf genau richtig erschienen.
Doch nun drohte diese Verletzung, mich aufs Abstellgleis zu stellen. Ich konnte während der restlichen Woche nicht schnell laufen, geschweige denn, anderen Sport machen. Und dann wurden aus einer Woche zwei.
Ich praktiziere die Christliche Wissenschaft, was bedeutet, dass es für mich völlig normal ist, mich im Gebet an Gott zu wenden, um Lösungen für alles zu finden, was ich als schwer empfinde. Und ich hatte hinsichtlich dieser Verletzung gebetet. Doch in Wirklichkeit betete ich darum, weiter trainieren zu können, denn ich wollte nicht, dass dieses Rennen kläglich endete.
Das wurde mir endlich in der dritten sportfreien Woche klar. Ich schaute mir betrübt meinen Trainingsplan an und fragte mich, wann Gott mir helfen würde, ihn wieder aufnehmen zu können. Und da verstand ich, dass meine Denkweise keinen Sinn ergab. Wieso dachte ich, dass Gott mir zwar helfen würde, meinen Rücken wieder ins Lot zu bekommen, doch dass ich dann das Rennen ganz allein bewältigen musste? Wieso dachte ich, dass mein Erfolg in dem Rennen – mein Bestes geben oder sogar besser abschneiden als gedacht – ausschließlich davon abhing, was ich leistete? Hm. Das war interessant. War es möglich, dass Gott mir bei jedem Aspekt des Rennens helfen konnte? Nicht nur bei der notwendigen Heilung, sondern ganzheitlich in jeder Hinsicht – einschließlich der Versicherung, dass das bevorstehende Ereignis erfolgreich sein würde?
Diese neue Denkweise brachte mir so ein wundervolles Gefühl von Offenheit und Freude! Ich bete gern – wirklich! Und die Idee, dass Gebet auch bei diesem großen Rennen von echtem Vorteil sein würde, war aufregend.
Aber nun ging es um mehr. Ich wusste, dass mein Gebet nicht lauten würde: „Bitte, Gott, lass mich bei diesem Rennen erfolgreich sein.“ Stattdessen fiel mir eine vertraute Stelle aus der Bibel ein: „Begreifst du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Welt geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; seine Weisheit ist unergründlich. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Jünglinge werden müde und matt, und junge Männer fallen hin; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie vorwärtsgehen und nicht müde werden“ (Jesaja 40:28–31).
Oh wow. Jetzt verstand ich! Mein gesamtes Leben – meine Gesundheit, meine Aussichten, mein Beruf und, ja, selbst dieser Hindernislauf – kriegten durch Gott neue Impulse und Kraft. Meine Rolle bestand darin, auf Ihn zu harren – aktiv auf Gott und Seine liebevolle Tätigkeit zu achten. Es war nicht nur unmöglich, dass eine Verletzung zwischen Gott und mich kommen konnte; ich konnte auch nicht zwischen Gott und mich kommen. Mein Training war kein Ersatz für Gottes Liebe; es war ein Weg und eine Gelegenheit, Seine Kraft zu fühlen und auszudrücken! Ich konnte also mit Freiheit und Befähigung trainieren, musste das Training aber nicht zu einem Stand erheben, auf dem es fähig war, über Erfolg oder Misserfolg oder gar meine Gesundheit zu entscheiden.
Ein Gefühl wahren Lobgesangs und wahrer Freude durchströmte mich. Ich war vollständig geheilt – und machte gleich am nächsten Tag wieder Burpees und Spiderman-Liegestütze sowie einen Langstreckenlauf. Und das Rennen verlief ebenfalls gut! Statt diese Aktivität als etwas Separates zu sehen, strömte sie nun aus meinen Gebeten hervor. Und das Beste war die Erkenntnis, dass meine Freude, Kraft und Fähigkeiten alle ihren Ursprung in Gott hatten, der verlässlich und sicher ist. Und mir Seine Liebe durch Bewegung zunutze zu machen war schlichtweg ein nahtloser Übergang (einer von vielen) dazu, Seine Liebe und Allheit zu ehren.