Viele akzeptieren in der Theorie, dass Gott Liebe ist und dass Er uns liebt, aber man kann das auch tatsächlich beweisen. Ich möchte die folgende Erfahrung teilen, um zu veranschaulichen, was ich meine.
An einem Freitag, als ich an einem inspirierenden Treffen der Pflegeorganisation der Christlichen Wissenschaft in Chile teilnahm, wurde das Folgende aus dem Buch Nein und Ja von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, vorgelesen: „Gottes Gesetz ist in drei Worten enthalten: ‚Ich bin Alles‘; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen. Gott erbarmt sich unserer Leiden mit der Liebe eines Vaters zu Seinem Kinde – nicht etwa dadurch, dass Er menschlich wird und um die Sünde, oder das Nichts, weiß, sondern dadurch, dass Er uns die Kenntnis von etwas nimmt, was nicht ist“ (S. 30). Diese Stelle ließ mich darüber nachdenken, wie einfach es ist, sich der großartigen Wahrheit bewusst zu werden, dass Gott Alles ist, dass Er weder Sünde, Krankheit noch Disharmonie kennt und dass Seine Kinder diese ebenfalls nicht erleben können. Wie wunderbar, das zu wissen!
Am nächsten Tag war ich in der Küche und bereitete das Frühstück für meine Kinder vor, und während sie aßen, füllte ich Wasser in den Kessel, um es auf dem Herd zum Kochen zu bringen. Nachdem es gekocht hatte, goss ich das Wasser in meinen Glasbecher. Als ich mit dem Becher in der einen und dem Kessel in der anderen Hand zurück zum Herd ging, zersprang plötzlich der Glasbecher. Ich trug Flip-Flops und das heiße Wasser und das Glas fielen mir direkt auf die Füße.
Meine Kinder, die alles gesehen hatten, waren nicht nur erschrocken über den Lärm, den das Glas gemacht hatte, sondern auch darüber, dass mein Lieblingsbecher zerbrochen war. Mit Besorgtheit sagten sie: „Mama, dein Becher!“ Es belustigte mich, dass sie zuerst nur meinen zerbrochenen Becher sahen, und dann erst meine Füße.
In diesem Moment fragte ich meine Kinder, was wir tun sollten. Sie antworteten, dass wir beten sollten. Ich bin dankbar, dass ihnen diese Antwort ganz natürlich kam, denn in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft lernen die Kinder, dass Gebet wirksam ist. Wenn wir beten, hören wir auf Gott, das göttliche Gemüt, und sind empfänglich für göttliche Führung. Wir stehen in Verbindung mit unserem himmlischen Vater-Mutter-Gott, der uns die geistigen Ideen gibt, die wir für die Heilung jeder Situation brauchen.
Ich wollte meine Aufmerksamkeit auf Gott richten, nicht auf meine Füße, und bestätigte mental das oben erwähnte Gesetz Gottes: „Ich bin Alles.“ Ich begann, mir die Tatsache bewusster zu machen, dass ich geistig bin, da Gott Geist ist und alles in Gottes Universum Ihn zum Ausdruck bringt, sodass mir nichts schaden kann. Dann hatte ich einen Moment des Jubelns und großer Dankbarkeit, und nach wenigen Stunden bemerkte ich, dass keine Schmerzen mehr da waren. Ich konnte alles ganz natürlich weiter machen, und an meinen Füßen war keine Spur mehr von dem Unfall zu entdecken.
Vielleicht denken manche, dass dies eine Art Wunder war. Und für mich war es das auch – aber nicht in dem Sinne, dass es ein übernatürliches oder mysteriöses Ereignis war. Es war göttlich natürlich – ein Beweis für Gottes Gesetz der Güte und Harmonie, das in unserem Leben in Kraft ist. Das Wort Wunder kann als etwas Wundervolles verstanden werden und lässt sich auf das lateinische Wort mīror zurückführen, was so viel bedeutet wie „mit Bewunderung betrachten“.
Lassen Sie uns mit großer Bewunderung die wunderbaren Werke unseres Vater-Mutter-Gottes betrachten.
Claudia Honorato
Santiago, Chile
