Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Unsere Liebe bereichern

Aus der Mai 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Januar 2025 im Internet.


Die Anforderungen des Alltags machen stetiges Gebet unerlässlich. Unter der Überschrift „Tägliches Gebet“ im Handbuch der Mutterkirche ist folgende Satzungsbestimmung als Anleitung für die Mitglieder der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, in Boston, USA, enthalten: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, täglich zu beten: ‚Dein Reich komme‘; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (Mary Baker Eddy, S. 41).

Dieses tägliche Gebet zu beten verankert unser Denken bei allem, was der Tag bringen mag, in der göttlichen Wahrheit, denn es macht uns unsere untrennbare Beziehung zu Gott, Geist, bewusst. Es veranlasst uns zu wissen, dass Geist, göttliche Liebe, uns erschaffen hat und segnet und dass unser wahres Wesen geistig und ewig ist, da wir die Nachkommen des Geistes sind. Dieses Gebet fordert uns auf, anzuerkennen, dass GottWahrheit, Leben und Liebe – das ganze Universum regiert, wozu wir alle gehören, und ungeistiges Denken und Verhalten zurückzuweisen. Falls in dem, was wir erleben, etwas Übles auftaucht, können wir ihm widerstehen und es überwinden, indem wir uns der absoluten Herrschaft von Gottes Güte überlassen.

Wollen wir die Vorzüge dieser Satzungsbestimmung erleben, dann erfordert das allerdings mehr, als nur die Worte aufzusagen. Es bedeutet, das tägliche Gebet in unseren Gedanken und unserem Verhalten zu leben. Viele Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennen das Gebet auswendig und schätzen es als liebevolle Anleitung von Mrs. Eddy, die auch das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, geschrieben hat. Die letzte Zeile des Gebets verdeutlicht Mrs. Eddys große Liebe zur Menschheit und betont mit Ausrufungszeichen die Notwendigkeit, für alle Menschen überall zu beten: „Und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“

Diese letzte Zeile fordert uns auf, umfassender – über uns hinaus – zu denken. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist dafür zu beten, dass die ganze Menschheit ein vollständigeres Verständnis von Gottes Liebe erlangen und Seine allumfassende Fürsorge erleben kann. Dieses Gebet wendet sich an das empfängliche Herz und hilft dabei, das geistige Sehnen der Menschheit zu stillen.

Doch bevor wir uns um die Bedürfnisse anderer kümmern, ist es hilfreich, Gottes Wort unsere eigene Liebe bereichern zu lassen. Wenn die Tatsache der Herrschaft – der Oberhoheit – der immer gegenwärtigen Güte der Liebe in unserem Denken verankert ist, dann können wir unser Verständnis dieser Wahrheit erweitern und erkennen, dass dies auf alle zutrifft, einschließlich der Menschen in anderen Teilen der Welt. So segnen wir als Einzelne das kollektive Bewusstsein der Menschheit.

Die herrliche Tatsache, dass unser allumfassender Vater-Mutter-Gott eine große Liebe zu Seinen Kindern hat, muss letztendlich uns alle veranlassen, Gott anzubeten, Wahrheit und Liebe wertzuschätzen und gutherzige Liebe zu allen Seinen geliebten Kindern zu empfinden, auch wenn es alle möglichen Suggestionen von Disharmonie und Zwietracht gibt.

Die weltliche Auffassung mag ein auf Gebet beruhendes Denken und Leben kritisieren, doch Christus Jesus sagte: „Ich bin nicht von dieser Welt“ (Johannes 8:23). Er ist gekommen, um die Welt zu retten. Sein Standard – Gnade und Liebe – bestand darin, Gottes Anteilnahme zu vermitteln, indem er diejenigen heilte, die bereit waren, den Segen Christi, Gottes rettender Botschaft, zu empfangen. Wenn wir seinem Beispiel folgen, können wir anderen ebenfalls helfen und Heilung bringen.

Gott, unendliche Liebe, ist immer in uns tätig, um geistig Gutes in der menschlichen Liebe zu fördern. Dies im Gebet zu erkennen, flößt uns Liebe zu anderen ein – keine persönliche Liebe, sondern den Ausdruck von Gottes vollkommener Liebe für alle. Mrs. Eddy erklärt: „Wahrhaft beten heißt nicht Gott um Liebe bitten, es heißt lieben lernen und die ganze Menschheit in eine Liebe einschließen. Durch das Gebet machen wir uns die Liebe zunutze, mit der Er uns liebt“ (Nein und Ja, S. 39).

Ein Schüler berichtet, dass Mrs. Eddy das Verb lieben so definierte: „Alles geben, nichts im Gegenzug dafür fordern, selbstlos, unparteiisch; das Gegenteil von menschlicher Liebe“ (We Knew Mary Baker Eddy [Wir kannten Mary Baker Eddy], erweiterte Ausgabe, Bd. 2, S. 285). Diese selbstlose Liebe – wahres Gebet – beständig zu praktizieren, fördert unseren geistigen Fortschritt.

Beim Beten des täglichen Gebets an einem Morgen vor mehreren Jahren war ich ganz mit Liebe für Gott und Seine geliebten Kinder erfüllt, als mein Mann mir unerwartet sein Handy reichte, damit ich mit einem Angehörigen sprechen konnte. Dieser Mann hatte mich streng dafür kritisiert, Christliche Wissenschaftlerin zu sein, als wir uns Jahrzehnte zuvor kennengelernt hatten. Ich hatte sein Haus weinend verlassen. Doch nun war ich geistig vorbereitet, nahm seinen Anruf gelassen entgegen und hörte liebevollen Herzens zu.

Er erzählte mir, wie deprimiert und einsam er war, weil seine Frau schon seit vielen Wochen im Krankenhaus lag. Ich erwähnte Gottes Liebe für ihn, und er antwortete trotzig: „Ich bin Agnostiker! Weißt du, was das bedeutet?“ Ich versicherte ihm, dass ich es wusste. Mein Verständnis des Begriffs entsprach ungefähr der Definition, „... dass die Existenz eines übernatürlichen Wesens, eines Gottes oder von Göttern zwar angenommen werden kann, aber grundsätzlich nicht rational zu klären oder zu erkennen ist“ (mdr.de).

Angesichts dieses Widerstands bat ich die göttliche Liebe um die Worte, die diesem Mann seine Verbindung mit seinem geistigen Sein bewusst machen würden. Dann fiel mir ein, dass er früher Betreuer bei den Pfadfindern gewesen war. Ich erwähnte, dass ich gehört hatte, er sei ein sehr guter Betreuer gewesen. Er sagte: „Na ja, ich habe mich immer bemüht, nach der Goldenen Regel zu leben.“ Ich sagte: „Die Goldene Regel. Sind das nicht die Worte von Christus Jesus?“ Er bejahte das, und so sagte ich: „Dann hattest du die ganze Zeit eine christliche Lebensführung und kannst Gottes Liebe hier und jetzt fühlen.“ Plötzlich wurde seine Stimme fröhlicher und er war hocherfreut! Er bedankte sich überschwänglich und verabschiedete sich.

Am nächsten Tag wurde seine Frau aus dem Krankenhaus entlassen und konnte nach Hause kommen. Von da an klang unser Verwandter offener und empfänglicher für meine Überzeugungen als Christliche Wissenschaftlerin. Als unsere ganze Familie später per Zoom zusammentraf, erzählte er den anderen mit fröhlicher Dankbarkeit von unserer Unterhaltung. Dieses Erlebnis zeigte mir, dass hungernde Herzen von der unvoreingenommenen Liebe Gottes – Seiner reichen Liebe – gestillt werden. Und wenn unsere Liebe in der göttlichen Liebe verankert ist, löst sie sich weder auf, noch verschwindet sie, sondern wird bereichert.

Prinzip, das universale Gesetz der Liebe, hält unendliche Segnungen für jeden Menschen bereit. Der Gehorsam gegenüber der Satzungsbestimmung „Tägliches Gebet“ beschützt uns vor Furcht, Eigenwillen und Selbstsucht. Er befähigt uns, echte, reine Liebe mit geistiger Grundlage zu schenken und zu leben. Dann können wir Mrs. Eddys in einer Kommunionsansprache 1899 gestellte Frage beantworten: „Habt ihr gelernt, Sünde, falsche Neigungen, Beweggründe und Ziele zu überwinden – nicht nur Sprecher, sondern Täter des Gesetzes zu sein?“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 125).

Mit Christus-gleicher Demut auf diese Frage einzugehen kann uns dazu führen, auf jemanden zuzugehen, der Ermutigung braucht, oder darauf vorbereitet zu sein, die Bitte um Christus-Heilen zu erfüllen. Unser ehrliches Gebet, das bestätigt, dass Gottes Wort die Liebe aller bereichert, uns mitgezählt, trägt dazu bei, das ureigene Gute der ganzen Menschheit zu demonstrieren.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 2025

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.