Wenn man von einem furchtbaren Verbrechen oder einer Gewalttat hört, stellt sich oft als Erstes die Frage, wie es dazu kommen konnte und worin das Motiv lag. Bei dem Versuch, solche Geschehnisse irgendwie zu verstehen, bemüht sich die Gesellschaft darum, der Ursache auf den Grund zu gehen. Ermittler suchen nach einem Auslöser, einem Anlass, einer Denkweise. Wenn man die gedanklichen Hintergründe einer Tat verstehen würde, könnte man das Unfassbare vielleicht nachvollziehen, was zumindest dazu führen könnte, solche Verbrechen in Zukunft vorzubeugen.
Die zugrunde liegenden Impulse zu verstehen ist in der Tat wichtig. Taten bauen auf Gedanken auf, und mithilfe der Untersuchung des einer Tat zugrunde liegenden Denkens bewegen wir uns auf den Bereich zu, in dem echte Änderungen stattfinden können. Das Verständnis der wahren Motivation ist hierbei der erste Schritt.
Die Dinge aus materieller Sicht zu betrachten kann uns zu der Vorstellung führen, dass jeder einzelne Mensch eigenständig motiviert ist – Motive hat, die aus seinem Denken, seiner persönlichen Geschichte, seinen Vorlieben, Abneigungen und seiner Veranlagung erwachsen. Doch die Christliche Wissenschaft, die die Wahrnehmung auf eine geistige Grundlage hebt, zeichnet ein völlig anderes Bild von uns allen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb über unser wahres Wesen, den Menschen im Allgemeinen: „Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist. ... Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; ... das, was kein von Gott getrenntes Gemüt hat; das, was nicht eine einzige Eigenschaft hat, die nicht von der Gottheit stammt; das, was kein Leben, keine Intelligenz noch schöpferische Kraft aus sich selbst besitzt, sondern alles geistig widerspiegelt, was zu seinem Schöpfer gehört“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 475).