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Original im Internet

Für Junge leute

Wie kann ich meinen Lebenszweck erkennen?

Aus der November 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. Juni 2020 im Internet.


F: Wie kann ich meinen Lebenszweck erkennen, wenn nichts passiert?

A: Ich weiß, wie du dich fühlst. Einmal besuchte ich Verwandte auf einer Farm in Südafrika, weit von zu Hause entfernt. Es war sehr schön dort, aber nach ein paar Wochen fühlte ich mich nutzlos, denn für mich gab es außer Spaziergängen auf der Farm nichts zu tun. Ich versuchte, bei den Alltagsarbeiten zu helfen, doch es war klar, dass meine Hilfe nicht gebraucht wurde. Ich wollte mich wertvoll fühlen und sinnvoll einbringen, das klappte aber nicht.

Allerdings hatte ich nun Zeit für ein selbstgeschaffenes Projekt, und zwar, alle veröffentlichten Werke von Mary Baker Eddy außer Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zu lesen. Dabei stieß ich auf folgende Stelle: „Als aktiver Teil eines unermesslichen Ganzen identifiziert Güte den Menschen mit dem allumfassenden Guten. So kann sich jedes Mitglied dieser Kirche über die oft wiederholte Frage: Was bin ich? zu der wissenschaftlichen Antwort erheben: Ich bin fähig, Wahrheit, Gesundheit und Glück zu vermitteln, und das ist der Fels meines Heils und mein Daseinszweck“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 165). Das beeindruckte mich, denn ich verstand, dass die Fähigkeit, anderen von Nutzen zu sein – gut zu sein und Gutes zu tun –, nicht an äußere Umstände gebunden ist. Vielmehr steht Gutes im Mittelpunkt dessen, was wir als Gottes Bild und Gleichnis wirklich sind.

Beim weiteren Beten verstand ich nun, was diese Reise für mich bedeutete, nämlich dass ich aufhören musste, angestrengt zu versuchen, einen Zweck für mich selbst zu schaffen. Ich brauchte Gott auch nicht zu bitten, mir einen zu geben. Ich musste nur offen sein für die bereits vorhandenen Gelegenheiten, „Wahrheit, Gesundheit und Glück zu vermitteln“. Mir war klar, dass diese Gelegenheiten vorhanden sein mussten, denn wenn Gott uns dazu erschaffen hat, gut zu sein und Gutes zu tun, dann muss unsere Güte immer nützlich und vonnöten sein – was wir auch tun und wo immer wir sind. Güte geht mit der Gelegenheit einher, sie auszudrücken.

Als ich in dieser Weise betete, kam mir die Idee, nicht meinem Cousin und meinem Onkel – den Verwaltern und Besitzern der Farm – meine Hilfe anzubieten, sondern meiner Tante. Sie wusste, dass ich Pferde liebe, und machte mich sofort mit einem örtlichen Reitlehrer bekannt, der entwicklungsgestörten Kindern das Reiten beibrachte. Das erwies sich als perfekte Lösung für alle Beteiligten. Ich konnte als Hilfskraft einen echten Dienst erweisen, indem ich bei den Reitstunden neben den Kindern herging. Und mich segnete ihre Liebe, die sich in den fröhlichen Gesichtern und ihrer Dankbarkeit für Fortschritt zeigte.

Diese Erfahrung half mir zu verstehen, dass mein Zweck bereits von Gott festgelegt war – dass er mir immer gehörte, egal in welcher Situation – und dass dieser Zweck auch Wege aufzeigte, ihn auszudrücken. Der Wendepunkt kam, als ich aufhörte, auf eine Gelegenheit zu hoffen, die sich „irgendwann“ ergeben würde, und stattdessen auf Gott lauschte, damit ich zu der Gelegenheit geführt werden konnte, die mir bereits gegeben war und feststand.

Der uns innewohnende Zweck hat nichts damit zu tun, was um uns herum passiert. Ein Bewusstsein von unserem gottgegebenen Zweck gestattet uns vielmehr, all die Wege zu erkennen, auf denen wir – hier und jetzt – zeigen können, wie gut Gott ist. Als individualisierter Ausdruck des göttlich Guten ist dein Zweck in dem enthalten, was du bist. Und egal, wo du bist und was in der Welt passiert, Gott wird dir zeigen, wie du das heute leben kannst.

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