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Original im Internet

Mit Gottes Gnade vorangehen

Aus der Februar 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Juli 2021 im Internet.


Vor einigen Jahren war ich mit zwei Freundinnen in den Dolomiten wandern. Praktisch vom ersten Schritt an eilten die beiden voraus und waren bald außer Sicht. Es war wenig hilfreich, dass meine Gedanken bald um die Frage kreisten: „Wieso denn immer ich?“ Plötzlich stolperte ich, knickte mit dem Knöchel um und fiel hin.

Als ich meine Freundinnen wiedergefunden hatte und wir zurück im Hotel waren, erkannte ich, dass ich aufhören musste, mein Denken nur auf mich zu richten. Wenn Dinge nicht gut laufen, können wir Gott, dem Guten, nicht den Rücken zukehren. Ich wusste aus Erfahrung, dass Gottes allgegenwärtige Gnade ausreicht, um in den unterschiedlichsten Situationen Hilfe bereitzustellen.

Die Bibel erwähnt „Gnade“ über hundert Mal. Mehrere Briefe des Apostels Paulus beginnen mit den Worten: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ Paulus legt seinen Nachfolgern ferner nahe, das Geschenk von Gottes Gnade ernst zu nehmen.

Sein eigenes Leben gibt Hinweise auf die Macht von Gottes Gnade. Als er eines Tages nach Damaskus reiste, entdeckte er Gottes Gnade, die ihn errettete, obwohl er bis dahin die Nachfolger Christi Jesu grausam verfolgt hatte. Damit nahm ein neues Verständnis einer höheren Zielrichtung seinen Anfang, Gott, der göttlichen Liebe, zu dienen und die Botschaft des Christus zu predigen.

Für Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, war die Empfänglichkeit für diese Gnade unverzichtbar: „Was wir am dringendsten brauchen, ist das Gebet innigen Verlangens nach Wachstum in Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 4). Das Verlangen, solche Eigenschaften auszudrücken, fördert geistiges Wachstum, doch wie praktizieren wir Gnade in schwierigen Situationen?

Wir können beispielsweise ein Problem als Gelegenheit betrachten, zu bekräftigen und zu beweisen, dass es keine andere legitime Macht neben Gott, dem Guten, gibt. Wenn wir auf die Christus-Botschaft von Gottes liebevoller Gegenwart lauschen, die Gott uns als Seinen geliebten Nachkommen beständig übermittelt, erlangen wir die Inspiration, die wir brauchen, um ein Problem zu überwinden oder anderen zu helfen. Den Christus, die göttliche Wahrheit, zu akzeptieren heißt, in Gnade zu wachsen. Und wenn wir uns Gottes gnädiger, umfassender Güte fügen, erlangen wir Heilung. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Gnade und Wahrheit sind mächtiger als alle anderen Mittel und Methoden“ (S. 67).

Also wandte ich mich in meinem Hotelzimmer ca. eine Stunde lang im Gebet an Gott. Doch die Schmerzen in meinem Knöchel nahmen nicht ab, und als ich ins Bad humpelte, trat ich mir einen Splitter in den anderen Fuß. Mir kam der Gedanke: „Oh nein, nicht noch ein schmerzhaftes Problem!“

Doch da musste ich laut lachen, nicht weil die Situation lustig war, sondern weil mir klar wurde, dass es unnötig war, in Selbstmitleid und Drama zu versinken. Jesus heilte Probleme mit geistiger Autorität und lehrte, dass alle, die seinen Lehren und seinem Beispiel folgten, dies ebenfalls tun können. Die Inspiration von meinen vorherigen Gebeten half mir, die Fassung wiederzuerlangen, und dann zog ich den Splitter heraus.

Meine Freundinnen brachten mir kurz darauf etwas zu essen, und ihre Freundlichkeit machte mir bewusst, dass jeder Gottes Gnade auf eigene Weise zum Ausdruck bringt. Dieses Verständnis brachte Linderung und Trost mit sich, und ich konnte ohne Weiteres verzeihen, dass sie auf der Wanderung vorausgeeilt waren. Als wir aufgegessen hatten, waren die Schmerzen und die Schwellung an meinem Knöchel abgeflaut.

Nun fing ich an, mir Sorgen über den nächsten Tag zu machen. Wir hatten eine mehrstündige Fahrt vor uns und unser Mietauto hatte Gangschaltung, also würde ich beide Füße brauchen, um Bremse und Kupplung zu benutzen. Was wäre, wenn ich mich nicht am Fahren beteiligen könnte?

Ich betete die ganze Nacht weiter. Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft fängt so an:

Wer Gott recht von Herzen sucht,
findet Ihn an jedem Ort;
im Gebet empfinden wir
Gottes Schutz, den Gnadenhort.
(Oliver Holden, Nr. 341, Übers. ©CSBD)

Für mich ist ein Gnadenhort ein Ort erhöhter, göttlich inspirierter Gedanken. Indem ich im Gebet und geistig lauschte, wurde mein Denken aus Furcht heraus zu Vertrauen in die liebevolle Fürsorge der göttlichen Wahrheit erhoben, und ich war überzeugt, dass ich mit Gottes Gnade vorangehen konnte.

Als ich am folgenden Morgen aufwachte, konnte ich normal gehen, und ich fuhr den ganzen Tag fröhlich und frei. Die Heilung war vollständig, und als wir am Ziel ankamen, dankte ich still Gott.

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