Ich war „aus dem Haus hinausgeworfen“ worden – jedenfalls im übertragenen Sinne.
Vor fünf Jahren machte ich eine schwere Trennung durch. Kurz danach hatte ich einen Unfall, bei dem mein Auto einen Totalschaden erlitt, und einige Monate danach starb mein Vater. Dann brach die Corona-Pandemie aus, und ich verlor meinen Job in einem Arbeitsgebiet, in dem ich mein Leben lang bleiben wollte. Alle diese Verluste überwältigten mich.
Aus diesem Grund fühlte ich mich „aus dem Haus hinausgeworfen“. Das ist eine Wendung, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, einmal verwendet hat. Ein Schüler von ihr war durch Gebet von einer lebensbedrohlichen Verletzung geheilt worden. Als er Mrs. Eddy von der Heilung erzählte, sagte sie: „... Sie wurden gewaltsam aus dem Haus hinausgeworfen, und Sie haben sich draußen erhoben; gehen Sie nicht wieder hinein“ (Wir kannten Mary Baker Eddy, S. 105).
Jemand hatte mir einmal erklärt, dass das Haus, auf das Mrs. Eddy sich hier bezog, den Glauben darstellte, dass unser Leben körperlich ist. Wenn Schwierigkeiten auftreten, haben wir eine Gelegenheit, das wahre, geistige Leben zu verstehen und anzustreben – unsere Einheit mit dem einen wahren Leben, Gott. Das entsteht aus dem Verständnis von Gott als Geist und Seiner Schöpfung als vollständig geistig. Wenn wir uns diesen Herausforderungen stellen und sie überwinden, können wir „aus dem Haus hinausgeworfen“ werden. Doch wir sollten weder wieder hineingehen noch Leben weiter durch eine materielle Linse betrachten.
Diese Erklärung erinnerte mich an die Bibelgeschichte von Abrahams Magd Hagar und ihrem Sohn Ismael, die aus ihrer Wohnstätte vertrieben und in die Wüste verbannt worden waren. Sie wanderten in der Wüste umher, bis sie an einen Punkt kamen, an dem Hagar meinte, der Tod stünde unmittelbar bevor. Doch ein Engel Gottes sagte zu ihr: „Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Jungen erhört, dort, wo er liegt“ (1. Mose 21:17). Gott öffnete Hagar die Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen. Als sie erkannte, dass Gott alles bereitgestellt hatte, was sie brauchte, entdeckte sie aus meiner Sicht, dass die Versorgung bereits vorhanden und für sie und ihren Sohn für immer gesichert war.
Mithilfe dieser Gedanken versuchte ich, meine Verluste als Gelegenheiten zu verstehen, eine umfassendere Sichtweise von Gott zu erlangen. Es war keine leichte Zeit, doch ich wusste, dass Gott uns alle mit allem versorgt, was wir brauchen, so wie Er dies für Hagar und so viele andere Personen in der Bibel getan hatte. Ich suchte nach einer neuen Arbeitsstelle und betete hinsichtlich der Trauer um meinen Vater. Und ich fand wundervolle Inspiration und Unterstützung in einer Gruppe Christlicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, mit denen ich jeden Tag virtuell zusammentraf.
Nach einiger Zeit wurde mir eine Stelle in einer neuen Branche empfohlen, die mir mehr bot, als ich mir hätte vorstellen können. Ich nahm die Stelle an und bin auch heute, drei Jahre später, weiterhin glücklich dort. Außerdem lernte ich meinen heutigen Mann kennen, der mir im Leben und in meinem Studium der Christlichen Wissenschaft ein liebevoller Partner ist. Ja, ich erlebte sogar eine bemerkenswerte Heilung mit, als meine Mutter auf harmonische Weise in ein neues Berufsfeld wechselte und quer durch das Land näher zu meiner Schwester und mir zog. Und vor allem war es mir möglich, das Leben meines Vaters zu ehren und mich ihm nahe zu fühlen, auch wenn er nicht mehr körperlich anwesend ist.
Wie Hagar wurde ich dazu geführt zu erkennen, dass Gottes Versorgung bereits vorhanden war. Ich habe nicht auf göttliche Intervention gewartet, sondern musste schlicht und einfach empfänglicher für Gottes immer gegenwärtigen Fluss des Guten werden, für den ich noch viel dankbarer war, als ich das „Haus“ des begrenzten Denkens verließ.
Diese Heilung ist mir immer noch eine solch große Stütze. Damals betrachtete ich die Herausforderungen als Last. Ich hatte mich in meinem „Haus“ wohlgefühlt – in meiner Arbeitsstelle, meinen Beziehungen usw. –, daher war ich frustriert, als ich dort nicht verweilen konnte. Doch ich habe gelernt, auf Gottes Führung zu vertrauen und die Entfaltung Seiner Güte und Versorgung anzustreben. Unsere Freude und Bereitschaft und die Fähigkeit, voranzugehen und „aus dem Haus“ auszuziehen, sind am wichtigsten. Das ist die Tätigkeit des Christus – die göttliche Manifestation Gottes – in unserem Leben!
Savanna Suber
Aliso Viejo, Kalifornien, Vereinigte Staaten